Crandallit
Crandallit - Eigenschaften, Entstehung und Verwendung
englisch: crandallite
Kalkwavellit und Crandallit
Die ersten Funde des Minerals Crandallit stammen aus dem Jahr 1869. Entdeckt wurde Crandallit in der US-amerikanischen Brooklyn-Mine in Utah und war anfangs noch unter dem Namen Kalkwavellit bekannt. Später erfolgte durch Waldemar Schaller (Mineraloge, 1882 bis 1967) und Gerald Francis Loughlin (Geologe, 1880 bis 1946) die Umbenennung in Crandallit, wobei als Pate für den Namen der in Utah tätig gewesene Bergbauingenieur Milan Lucian Crandall (1856 bis 1940) steht .

Eigenschaften von Crandallit
Crandallit, bestehend aus CaAl3(PO4)(PO3OH)(OH)6 ist Vertreter der Mineralklasse der Phosphate, Arsenate und Vanadate, spezieller: kristallwasserhaltige Phosphate.
Die Farbe von Crandallit variiert zwischen weiß, gelb, hellrot oder grau. Die Strichfarbe ist weiß.
Crandallit kristallisiert im trigonalen Kristallsystem – die Kristalle sind prismatisch, pseudokubisch und von geringer Größe. Die Aggregate erscheinen körnig, krustenartig, radialstrahlig angeordnet oder massig.
Der Glanz des Phosphatminerals ist matt bis glasartig, die Transparenz ist durchsichtig bis durchscheinend. Crandallit weist eine vollkommene Spaltbarkeit auf.
Die Mohshärte von Crandallit beträgt 4 bis 5 auf der 10-stufigen Skala der Härte von Mineralien nach dem Mineralogen Friedrich Mohs (1773 bis 1839) bei einer Dichte von 2,78 bis 2,92 g/cm³.
Entstehung und Verbreitung von Crandallit
Als Sekundärmineral ist die Entstehung von Crandallit auf die Verwitterung von aluminium- und phosphathaltigen Sedimentgesteinen bzw. Sedimenten zurückzuführen. Das Mineral wurde aber auch in Pegmatiten gefunden.
Mit Crandallit sind z.B. die Mineralien Apatit, Quarze und Hydroxylherderit vergesellschaftet.
Nennenswerte Crandallit-Vorkommen befinden sich unter anderem in Limerick/Irland; Cornwall/England; Wales; Auvergne/Frankreich; Sauerland, Calw, Oberwolfach (Grube Clara), Klingenthal (Erzgebirge)/Deutschland; Böhmen/Tschechien; Steiermark, Kärnten/Österreich; Ungarn; Rumänien; Italien; Katalonien/Spanien; Russland; Südafrika; Nigeria; Kongo; Japan; Victoria, West- und Südaustralien/Australien; Mexiko; Minas Gerais/Brasilien; Puerto Rico; New Hampshire, Connecticut, New Mexico, Georgia, Arizona, Wisconsin, Virginia, Arkansas, Nevada, Kalifornien, Utah/USA.
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Quellen:
⇒ Schaller, W. und Loughlin, G. F. (1917): Crandallite, a new mineral. IN: The American Journal of Science, Vol. 193
⇒ www.handbookofmineralogy.com - crandallite
⇒ www.mindat.org - crandallite