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Autor: (steine-und-minerale.de) | Letzte Aktualisierung: 27.03.2024


Cleavelandit

Cleavelandit - Eigenschaften, Entstehung und Verwendung

englisch: cleavelandit | französisch: cleavelandit


Cleavelandit Foto
Cleavelandit

Kieselspath und Cleavelandit

Der Name Cleavelandit wird erstmals im Jahr 1823 in der mineralogischen Literatur erwähnt. Der britische Mineraloge Henry James Brooke (1771 bis 1857) beschreibt Cleavelandit in seinen Ausführungen unter dem Titel "A Description of the crystalline Form of some new Minerals", wobei der den US-amerikanischen Mineralogen und Geologen Parker Cleaveland (1780 bis 1858) zum Namenspaten kürte.

Unbekannt war das Mineral bis dato allerdings nicht; im deutschsprachigem Raum wurde Cleavelandit als Kieselspath bezeichnet.


Eigenschaften von Cleavelandit

Cleavelandit ist ein Silikatmineral mit der Zusammensetzung NaAlSi3O8, das innerhalb der Silikate ein Vertreter der Feldspatgruppe, speziell der Plagioklase ist und innerhalb derer wird Cleavelandit als eine Varietät von Albit definiert.

Die Farbe der Kristalle ist vorrangig weiß, Cleavelandit kann aber auch in hellblau, hellrot, hellgrün und hellgrau vorkommen.
Die Strichfarbe von Cleavelandit ist weiß.

Wie auch Albit kristallisiert Cleavelandit im triklinen Kristallsystem mit tafelig-blättrig ausgebildeten Kristallen. Diese erscheinen als massige, rosetten- oder lamellenförmige Aggregate.

Der Glanz von Cleavelandit ist glasartig bei durchsichtiger bis durchscheinender Transparenz. Der Bruch des Feldspats ist muschelig, die Spaltbarkeit zeigt sich sehr vollkommen.

Die Mohshärte beträgt 6 bis 6,5 auf der 10-stufigen Skala der Härte von Mineralien nach dem Mineralogen Friedrich Mohs (1773 bis 1839) bei einer Dichte von 2,6 g/cm³.


Clevelandit - Mineral und Kristalle
Cleavelandit

Entstehung und Verbreitung von Cleavelandit

Cleavelandit geht aus magmatischen Restschmelzen im hydrothermalen Stadium hervor, ist deshalb häufig in Gängen und Spalten von magmatischen Gesteinen zu finden. Mitunter ist Cleavelandit auch als Gemengteil in metamorphen Gesteinen wie bspw. Gneis enthalten.

Als Begleitminerale werden häufig Vertreter der Quarzgruppe, Kunzit/Spodumen, Rutil, Morganit/Beryll, Elbait und Rubellit/Turmalin, Apatit und Muskovit/Glimmer genannt.

Nennenswerte Vorkommen von Cleavelandit befinden sich in Württemberg, Rheinland-Pfalz/Deutschland; Smaland/Schweden; Norwegen; Cornwall/England; Transbaikalien/Russland; Mähren/Tschechien; Pakistan; Burma/Myanmar; Madagaskar; Argentinien; Minas Gerais/Brasilien; Alaska, Kalifornien/USA und Kanada.


Verwendung und Bedeutung von Cleavelandit

Bedingt durch die sehr vollkommene Spaltbarkeit des Minerals eignet sich Cleavelandit nur teilweise als Schmuckstein. Deshalb ist Cleavelandit vor allem von Bedeutung für Mineraliensammlungen.
Vergesellschaftungen von Cleavelandit mit rotem Turmalin, violettem Lepidolith und gräulichem Rauchquarz werden im Handel neuerdings als Unicorn Stone verkauft, dem eine Vielzahl von Wirkungen auf die Gesundheit nachgesagt werden, ohne dass diese klinisch haltbar sind.


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Quellen:
⇒ Brooke, H. J. (1823): A Description of the crystalline Form of some new Minerals. IN: Annals of Philosophy. Vol. V
⇒ Philips, W. (1823): Cleavelandit. IN: An Elementary Introduction to the Knowledge of Mineralogy. Comprising Some Account of the Characters and Elements of Minerals; Explanations of Terms in Common Use; Descriptions of Minerals, with Accounts of the Places and Circumstances in which They are Found; and Espcially the Localities of British Minerals
⇒ Dana, J. D. (1844): Cleavelandite. IN: A System of Mineralogy. Comprising the Most Recent Discoveries
⇒ Korbel, P.; Novak, M. und W. Horwath (2002): Mineralien Enzyklopädie, Dörfler Verlag
www.mindat.org - Cleavelandite

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