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Autor: (steine-und-minerale.de) | Letzte Aktualisierung: 05.04.2024


Chamosit

Chamosit - Eigenschaften, Entstehung und Verwendung

englisch: chamosite | französisch: chamosite


Das Mineral Chamosit wurde im Jahr 1820 von dem französischen Mineralogen Pierre Berthier (1782 bis 1861) in Chamoson im Schweizer Kanton Wallis entdeckt, in seinen Ausführungen "Sur la nature du mineral de fer magnétique de Chamoison (Valais)" beschrieben und nach dem ersten Fundort des Minerals benannt.


Eigenschaften von Chamosit

Chamosit wird mit der chemischen Zusammensetzung (Fe2+,Mg,Fe3+)5Al(Si3Al)O10(OH,O)8 der Mineralklasse der Silikate zugeordnet.
Innerhalb der Silikate ist Chamosit ebenso wie Klinochlor Vertreter der Chlorit-Gruppe.

Chamosit ist üblicherweise von bräunlicher, grüngrauer, grünschwarzer und grauer Farbe .
Die Strichfarbe ist ein helles Graugrün.

Chamosit kristallisiert im monoklinen Kristallsystem. Die Kristalle bilden kurze Primen aus, können aber auch pseudohexagonal sein oder dünne Tafeln ausbilden. Die Aggregate von Chamosit sind blättrig, grobschuppig, massig oder oolithisch.

Das eisenhaltige Mineral kann sowohl von glasartigem als auch matten Glanz sein, die Transparenz ist undurchsichtig. Der Bruch ist uneben, die Spaltbarkeit ist gut.

Chamosit ist ein vergleichsweise weiches Mineral – die Mohshärte beträgt 3 auf der 10-stufigen Skala der Härte von Mineralien nach dem Mineralogen Friedrich Mohs (1773 bis 1839) bei einer Dichte von 3 bis 3,4 g/cm³.


Entstehung und Verbreitung von Chamosit

Chamosit entsteht durch hydrothermale Überprägungen oder metamorphe Vorgänge in eisenhaltigen, sedimentären Lagerstätten.

Die Vorkommen von Chamosit können u.a. mit Limonit, Magnetit, Kaolinit, Olivin, Pyrit, Siderit, Calcit, Hämatit, Goethit, Plagioklas (Feldspat), Pyroxene und Mineralien der Quarzgruppe vergesellschaftet sein.
Verwechselungsgefahr besteht insbesondere mit Thuringit.

Nennenswerte Chamosit-Vorkommen befinden sich bspw. in Argyllshire/Schottland; Cumbria, Derbyshire, Cornwall/England; Gwynedd, Glamorgan/Wales; Connemara/Irland; Belgien; Dillenburg, Greiz, Auerbach/Deutschland; Kärnten (Hohe Tauern)/Österreich; Mähren, Böhmen/Tschechien; Banská Bystrica/Slowakei; Piemont/Italien; Ukraine; Südafrika; Hebai, Hunan/China; Honshu/Japan; Westaustralien, New South Wales, Tasmanien/Australien; Minas Gerais, Para/Brasilien; Catamarca/Argentinien; Bolivien; Texas, Arizona, New Mexiko, Michigan, Arkansas, Missouri, Pennsylvania, Massachusetts, Maine, Vermont, Washington/USA und New Brunswick, Quebec/Kanada.


Verwendung und Bedeutung von Chamosit

Aufgrund der häufigen Vorkommen und einem Eisengehalt von bis zu 43 % ist Chamosit als Eisenrz vor allem von wirtschaftlichem Interesse.


Nachweis von Chamosit

Als kristallwasserhaltiges Mineral setzt Chamosit beim Erhitzen Kristallwasser frei. Der Pleochroismus zeigt sich in hellen braungrünen, gelbgrünen bis dunkelgrünen Farbtönen.


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Auch interessant:


Quellen:
⇒ Berthier, M. P. (1820): Sur la nature du minerai de fer magnétique de Chamoison (Valais). IN: Annales des Mines, 5
⇒ Hartmann, C. F. (1874): Elemente der Mineralogie
⇒ Pellant, C. (1994): Steine und Minerale. Ravensburger Naturführer. Ravensburger Buchverlag Otto Maier GmbH
⇒ Bauer, J.; Tvrz, F. (1993): Der Kosmos-Mineralienführer. Mineralien Gesteine Edelsteine. Ein Bestimmungsbuch mit 576 Farbfotos. Gondrom Verlag GmbH Bindlach
⇒ Korbel, P.; Novak, M. und W. Horwath (2002): Mineralien Enzyklopädie, Dörfler Verlag
www.mindat.org - chamosite


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