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Autor: (steine-und-minerale.de) | Letzte Aktualisierung: 12.10.2023


Caledonit

Caledonit - Eigenschaften, Entstehung und Verwendung

englisch: caledonite


Kupferbleispath, oder auch Caledonit

Das Mineral Caledonit wurde erstmals im Jahr 1820 beschrieben. In seinen Ausführungen zum "Account of Three New Species of Lead-Ore found at Leadhills" erwähnt der Mineralien Henry James Brooke (1771 bis 1857) drei Mineralien, von denen er das blaue bis grünlich-blaue ("color blue to dark greenish-blue") Cupreous sulphato-carbonate of lead nennt.

1832 nimmt sich der Mineraloge August Breithaupt (1791 bis 1873) der Untersuchung des Minerals an und führt es in Anlehnung an Brooke als prismatischer Kuperblei-Spath auf.

Der Name Caledonit findet im selben Jahr erstmals Erwähnung. Francois Sulpice Beudant (1787 bis 1850; Mineraloge und Geologe) verweist ebenfalls auf Brooke und gibt dem Mineral mit der "couleur verdâtre passant au blenâtre" (grünliche, ins Blaue übergehende Farbe) den Namen Calédonite - abgeleitet von der lateinischen Bezeichnung für Schottland - Caledonia, wo das Mineral Caledonit zum ersten Mal in den Leadhills entdeckt wurde.


Eigenschaften von Caledonit

Caledonit ist ein Vertreter der Sulfatminerale bestehend aus Pb5Cu2[(OH)6|CO3(SO4)2].

Die Farbe des kupfer- und bleihaltigen Minerals variiert zwischen mittel- bis dunkelgrün und blaugrün, kann aber auch "spangrün bis smaragdgrün" sein oder ins "Himmelblaue" ziehen (Miller, 1856)..
Die Strichfarbe ist hellgrün.

Caledonit kristallisiert im orthorhombischen Kristallsystem und bildet prismatische, nadel- oder säulenförmige, laut dem Mineralogen Nikolai Koksharov (1818 bis 1893) maximal 1 bis 3,5 mm große Kristalle, die in Form radialstrahlig angeordneter Aggregate, als derbe Massen, büschelförmig oder krustenartig erscheinen.

Caledonit ist von durchsichtiger bis durchscheinender Transparenz, der Glanz ist glasartig bis fettig. Die Spaltbarkeit ist vollkommen, der Bruch ist uneben bis spröde.

Caledonit weist eine Mohshärte von 2,5 bis 3 auf der 10-stufigen Skala der Härte von Mineralien nach dem Mineralogen Friedrich Mohs (1773 bis 1839) auf, die Dichte beträgt 5,6 bis 6,4 g/cm³.

Entstehung und Verbreitung von Caledonit

Caledonit entsteht durch Verwitterung in der Oxidationszone blei- und kupferhaltiger Lagerstätten und wird deshalb der Entstehung nach den Sekundärmineralien zugeordnet.

Die Vorkommen von Caledonit sind mit weiteren Mineralen sekundären Ursprungs wie Malachit, Azurit, Linarit, Brochantit, Cerussit und Anglesit vergesellschaftet.

Die wenigen Vorkommen des seltenen Minerals beschränken sich neben der Typlokalität in Schottland unter anderem auf Fundorte in England; Irland; Frankreich; Belgien; Harzgerode, Goslar, St. Andreasberg, Essen, Sauerland, Bad Ems, Südschwarzwald/Deutschland; Goldberg, Oberzeiring und Schwarzenberg/Österreich; Spanien; Italien; Marokko; Namibia; Pakistan; China; Japan; Australien; Argentinien; Bolivien und in den USA.


Bedeutung und Verwendung von Caledonit

Begingt durch die Tatsache, dass Caledonit zu den seltensten Mineralen der Erde zählt, ist das Mineral trotz der Kupfer- und Bleigehalte nicht von wirtschaftlichem Interesse. Vielmehr ist Caledonit als Sammlermineral von Bedeutung.


Nachweis von Caledonit

Caledonit ist in Salpetersäure unter Schaumbildung in Salpetersäure löslich. Zudem ist Caledonit piezoelektrisch, d.h. das Mineral lädt sich elektrisch auf, wenn es unter mechanischem Druck steht.


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Auch interessant:


Quellen:
⇒ Brooke, H. J. (1820): Account oh Three New Species of Lead-Ore found at Leadhills. IN: The Edinburgh Philosophical Journal. Vol. III
⇒ Breithaupt, A. (1832): Kupferblei-Spath. IN: Vollständige Charakteristik des Mineral-Systems
⇒ Beudant, F. S. (1832): Calédonite. IN: Traite elementaire de mineralogie. Tome II
⇒ Miller, W. H. (1856): Caledonit. IN: Lehrbuch der Krystallographie
⇒ Koksharov, N. (1884): Caledonit. IN: Materialien zur Mineralogie Russlands
⇒ Medenbach, O.; Sussieck-Fornefeld, C.; Steinbach, G. (1996): Steinbachs Naturführer Mineralien. 223 Artbeschreibungen, 362 Farbfotos, 250 Zeichnungen und 30 Seiten Bestimmungstabellen. Mosaik Verlag München
⇒ Bauer, J.; Tvrz, F. (1993): Der Kosmos-Mineralienführer. Mineralien Gesteine Edelsteine. Ein Bestimmungsbuch mit 576 Farbfotos. Gondrom Verlag GmbH Bindlach
⇒ Bauer, J.; Tvrz, F. (1993): Der Kosmos-Mineralienführer. Mineralien Gesteine Edelsteine. Ein Bestimmungsbuch mit 576 Farbfotos. Gondrom Verlag GmbH Bindlach
⇒ Korbel, P.; Novak, M. und W. Horwath (2002): Mineralien Enzyklopädie, Dörfler Verlag
www.mindat.org - caledonite

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