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Autor: (steine-und-minerale.de) | Letzte Aktualisierung: 09.08.2022


Buntkupferkies

Buntkupferkies - Eigenschaften, Entstehung und Verwendung

englisch: bornite, peacock ore | französisch: bornite


buntkupferkies Foto
Buntkupferkies

Buntkupferkies und Bornit

Der Name Buntkupferkies wird erstmals im Jahr 1791 in der mineralogischen Literatur erwähnt. Der Mineraloge Abraham Gottlob Werner (1749 bis 1817) beschreibt in Mineralienverzeichnis ausführlich die Gattung „Bunt-Kupfererz“, das in „kupferrothen Farben, die schon sehr ins tombakbraune fällt“ daherkommt, die aber auch „violblau“, „himmelblau“ oder „mit einer blauen Farbe angelaufen, die schon zum Teil noch ein wenig ins Violette zieht“ durchaus üblich ist. Buntkupferkies ist – wie der Name es schon verrät – bunt, in den Farben des Regenbogens schillernd, selten nur einfarbig.

1845 wird das Werner´sche Bunt-Kupferz in Bornit umbenannt. Der Geologe und Mineraloge Wilhelm Haidinger (1795 bis 1871) wollte mit dem Namen die Verdienste des Mineralogen Ignaz von Born (1742 bis 1791) würdigen.


Eigenschaften von Buntkupferkies

Buntkupferkies zählt mit der Zusammensetzung Cu5FeS4 zu den Sulfidmineralien.

Die Farbe von Buntkupferkies ist rötlich bis schwarz, begleitet von einem Schiller in blau, violett, kupferrot und goldgelb, der auf Kupferhydroxide und -oxide zurückzuführen ist. An frischen Bruchstellen ist das Mineral bronzefarben. Da die Vielfarbigkeit von Buntkupferkies mitunter an das Gefieder bzw. den Schweif von Pfauen erinnert, wird das Mineral teilweise auch unter dem Namen Peacock Ore - Pfauenerz verkauft.
Die Strichfarbe ist grauschwarz.

Buntkupferkies kristallisiert zunächst im kubischen, nach endgültiger Kristallausbildung bei einer Abkühlung auf 228°C kristallisiert das Sulfid im orthorhombischen Kristallsystem. Die Kristalle sind würfelig, verzerrt und oktaedrisch. Die Aggregate sind derb, massig, dicht, plattenförmig und körnig, häufig bemerkbar anhand rauer Mineraloberflächen.

Der Glanz von Buntkupferkies ist metallisch, die Transparenz ist undurchsichtig. Buntkupferkies weist einen muschelig-spröden Bruch auf, die Spaltbarkeit ist unvollkommen.

Die Mohärte von Buntkupferkies beträgt 3 auf der 10-stufigen Skala der Härte von Mineralien nach dem Mineralogen Friedrich Mohs (1773 bis 1839), die Dichte liegt bei 4,9 bis 5,3 g/cm³.


bornite - Mineral und Kristalle
Bornit

Entstehung und Verbreitung von Buntkupferkies

Buntkupferkies entsteht sowohl unter hydrothermal-magmatischen als auch sedimentären Bedingungen in Begleitung von Kupferschiefer.

Im Zuge der hydrothermalen Entstehung sind es hochtemperierte Lösungen, die in der Oxidationszone von Kupferlagerstätten auf erzhaltiges Gestein treffen und so zur Entstehung des Minerals führen.

Buntkupferkies ist nicht verwitterungsresistent, geht bei weiterer Oxidation zunächst in Chalkosin und schlussendlich in Azurit und Malachit über.

Parallel zu den Funden von Buntkupferkies können u.a. Pyrit, Quarz, Galenit, Azurit, Malachit, Chalkosin und Chalkopyrit vorkommen.
Buntkupferkies ist weltweit großräumig verbreitet. Entsprechende Buntkupferkies-Vorkommen befinden sich unter anderem in Grönland; Skandinavien; Schottland; England; Irland; Frankreich; Belgien; Zinnwald, Altenberg, Ehrenfriedersdorf, Schneeberg, Kamsdorf, St. Andreasberg, Essen, Sauerland, Siegerland, Eifel, Rheinbreitbach, Spessart, Odenwald, Obermoschel, Hunsrück, Calw, Wittichen und Oberwolfach/Deutschland; Wallis und Tavetsch/Schweiz; Saalfelden, Hohe Tauern, Gurktaler Alpen, Villach, Saualpe und Leoben/Österreich; Spanien; Italien; Tschechien; Slowakei; Polen; Ungarn; Rumänien; Bulgarien; Türkei; Ukraine; Russland; Marokko; Ghana; Namibia; Südafrika; Iran; Afghanistan, Indien; China; Japan; Myanmar; Australien; Neuseeland; Argentinien; Brasilien; Chile; Guatemala, Kuba; Mexiko; USA und Kanada.


Bedeutung und Verwendung von Buntkupferkies

Aufgrund der hohen Kupfergehalte findet Buntkupferkies in der Gewinnung von Kupfer Verwendung.


Nachweis von Buntkupferkies

Buntkupferkies ist in Säuren löslich. Buntkupferkies wird magnetisch, wenn das Mineral erhitzt wird.


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Quellen:
⇒ Werner, A. G. (1791): Ausführliches und systematisches Verzeichniß des Mineralien-Kabinets des weiland kürfürstlich sächsischen Berghauptmans Karl Eugen Pabst von Ohain. Erster Band
⇒ Haidinger, W. (1845): Handbuch der bestimmenden Mineralogie: enthaltend die Terminologie, Systematik, Nomenklatur und Charakteristik der Naturgeschichte des Mineralreiches
⇒ Pellant, C. (1994): Steine und Minerale. Ravensburger Naturführer. Ravensburger Buchverlag Otto Maier GmbH
⇒ Bauer, J.; Tvrz, F. (1993): Der Kosmos-Mineralienführer. Mineralien Gesteine Edelsteine. Ein Bestimmungsbuch mit 576 Farbfotos. Gondrom Verlag GmbH Bindlach
⇒ Korbel, P.; Novak, M. und W. Horwath (2002): Mineralien Enzyklopädie, Dörfler Verlag
⇒ Medenbach, O.; Sussieck-Fornefeld, C.; Steinbach, G. (1996): Steinbachs Naturführer Mineralien. 223 Artbeschreibungen, 362 Farbfotos, 250 Zeichnungen und 30 Seiten Bestimmungstabellen. Mosaik Verlag München
www.mindat.org - bornite

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