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Autor: (steine-und-minerale.de) | Letzte Aktualisierung: 05.10.2023


Brewsterit

Brewsterit - Eigenschaften, Entstehung und Verwendung

englisch: brewsterite | französisch: brewsterite


Brewsterit Foto
Brewsterit-Kristalle


Comptonit und Brewsterit

Namenspate des Minerals Brewsterit ist der schottische Naturforscher David Brewster (1781 bis 1868), auf den die Erstbeschreibung des Minerals zurückgeht.

In seinen Ausführungen zum "Account of Comptonite, a New Mineral from Vesuvius" geht Brewster auf die Eigenschaften eines Minerals ein, das er im Jahr 1818 von John Henry Heuland (1778 bis1856; Mineraloge) erhalten hatte, wobei der Fund des bis dato unbekannten Minerals auf Joshua Alwyne Compton (1790 bis 1851; einstiger Präsident der Geological Society of London) zurückgeht. Um seine Verdienste und sein mineralogisches Wissen zu ehren ("as a mark of respect to a nobleman whose mineralogical knowledge...), gab Brewster dem Mineral den Namen Comptonit.

1822 wurde Comptonit in Brewsterit umbenannt. Henry James Brooke (1771 bis 1857) setzte sich in seinem Aufsatz "on the Comptonite of Vesuvius, the Brewsterite of Scotland and the Heulandit" erneut mit dem Mineral auseinander und nannte es Brewsterit.


Eigenschaften von Brewsterit

Brewsterit ist mit der chemischen Zusammensetzung
(Ba,Sr)Al2Si6O16 · 5H2O der Mineralklasse der Silikate zugehörig.
Unterschieden wird Brewsterit nach den überwiegenden Gehalten an Barium und Strontium in Brewsterit-Ba und Brewsterit-Sr.
Innerhalb der Silikate ist die Brewsterit-Reihe ein Vertreter der Gruppe der Zeolithe, genauer Blätterzeolithe.

Die charakteristische Farbe von Brewsterit ist farblos, wobei das Mineral auch weiß, graugelb oder rosagrau sein kann, oder mit den Worten des Mineralogen und Geologen Heinrich Girard (1814 bis 1878): die Farbe von Brewsterit ist "wasserhell, weiß, gelblich, grünlich und bräunlich weiß".
Die Strichfarbe ist weiß.

Das Mineral kristallisiert im monoklinen Kristallsystem, die Kristalle sind kurzprismatisch und auf der Kristalloberfläche gerieft. Die entsprechend ausgeprägten Aggregate sind flachtafelig, radialstrahlig-angeordnet oder in Form körniger Massen.

Der Glanz von Brewsterit ist glas- bis perlmuttartig bei durchsichtiger bis durchscheinender Transparenz. Die Spaltbarkeit des Minerals ist vollkommen, der Bruch ist uneben.

Die Mohshärte beträgt 5 auf der 10-stufigen Skala der Härte von Mineralien nach dem Mineralogen Friedrich Mohs (1773 bis 1839) und die Dichte wird mit 2,5 g/cm³ angegeben.


Brewsterite - Mineral und Kristalle
Brewsterit


Entstehung und Verbreitung

Brewsterit ist ein Mineral magmatischen Ursprungs – wird hydrothermal gebildet. Zu finden ist das sehr seltene Mineral deshalb in Magmatiten, gelegentlich auch in hydrothermal überprägten Erzgängen.

Die Vorkommen von Brewsterit sind dabei unter anderem mit weiteren Zeolithen, aber auch Calcit und Quarz vergesellschaftet.

Brewsterit ist ein seltenes Mineral; mögliche Funde beschränken sich auf Vorkommen in Norwegen; Schottland; England; Irland; Frankreich; St. Andreasberg/Deutschland; Italien; Russland; Südafrika; Mexiko; Kanada und in den USA.


Nachweis von Brewsterit

Zur Bestimmung von Brewsterit ist Schwefelsäure geeignet, in welcher sich das Mineral auflöst. Weiterhin verliert Brewsterit beim Erhitzen in der Flamme Kristallwasser und entfärbt sich unter gleichzeitiger Volumenzunahme.


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Auch interessant:


Quellen:
⇒ Brewster, D. (1821): Account of Comptonite, a New Mineral from Vesuvius. IN: The Edinburgh Philosophical Journal, Vol. IV
⇒ Brooke, H. J. (1822): On the Comptonite of Vesuvius, the Brewsterite of Scotland and the Heulandite. IN: Edinburgh Philosophical Journal. Vol. VI
⇒ Girard, H. (1862): Brewsterit. IN: Handbuch der Mineralogie
www.mindat.org - brewsterite
www.handbookofmineralogy.org - brewsterite

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