In unserer Gesteins- und Mineraliendatenbank erhalten Sie Informationen zu den wichtigsten Exemplaren. Die Steckbriefe sind thematisch und alphabetisch kategorisiert. Wir sind bestrebt die Anzahl der Einträge zu erweitern und nehmen gern Vorschläge von unseren Lesern entgegen.
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Die Zusammensetzung von Bariumpharmakosiderit war ausschlaggebend für die Namensfindung des Minerals, das mit bariumhaltiger, giftiger Eisenstein übersetzt wird.
Ba-Pharmakosiderit besteht aus
BaFe43+[AsO4]3(OH)5 · 5H2O und ist damit der Klasse der Phosphate, Arsenate und Vanadate zugehörig. Wie bereits aus der Bezeichnung des Minerals zu entnehmen ist, stellt Barium-Pharmakosiderit eine Varietät von Pharmakosiderit dar. Im Gegensatz zu Pharmakosiderit weist Bariopharmakosiderit kein Kalium, aber stattdessen Barium auf.
Die Farbe des kristallwasserhaltigen Minerals variiert zwischen farblos, rotbraun, gelbrot, gelb, rot, grünbraun, braun, blau und grün. Die Strichfarbe ist grüngelb.
Ba-Pharmakosiderit kristallisiert im tetragonalen Kristallsystem. Die Kristalle sind tetraedrisch oder pseudokubisch. Die Aggregate erscheinen massig und körnig.
Der Glanz des Minerals ist glasartig bis fettig bei durchsichtiger bis durchscheinender Transparenz. Die Spaltbarkeit ist gut ausgeprägt, der Bruch ist muschelig-uneben.
Ba-Pharmakosiderit wird den weichen Mineralen zugeordnet – Mohshärte 2 bis 3. Das spezifische Gewicht beläuft sich auf 2,8.
Bariumpharmakosiderit entsteht infolge der Verwitterung von Erzlagerstätten, deren Gesteine und Minerale reich an Arsen sind.
Begleitend zum Vorkommen von Bariumpharmakosiderit können Goethit, Limonit, Jarosit, Baryt, Azurit, Beudantit, Skorodit, Carminit, Arsenosiderit und Cinnabarit gefunden werden.
Als Fundorte wurden u.a. in Frankreich; Erzgebirge, Harz, Odenwald, Spessart, Schwarzwald/Deutschland; Hohe Tauern, Brixlegg und Leogang/Österreich; Schweiz; Tschechien; Slowakei; Ungarn; Spanien; Italien; Griechenland; Namibia; Südafrika; China; Japan; Australien; Chile und die USA beschrieben.
Bariumpharmakosiderit ist selten und deshalb vorrangig von Interesse für Mineraliensammlungen.
Bariumpharmakosiderit ist in Salzsäure löslich und ändert die Farbe bei Kontakt mit Ammoniak. Durch Behandlung mit Salzsäure ist dieser Vorgang rückgängig zu machen. Das Eisenarsenat weist weder Fluoreszenz noch Pleochroismus auf.
Siehe auch:
⇒ Kristallwasser
⇒ Seltene Mineralien
⇒ Aufbewahrung von Mineralien
Quellen:
⇒ Korbel, P.; Novak, M. und W. Horwath (2002): Mineralien Enzyklopädie, Dörfler Verlag
- www.mindat.org - bariopharmacosiderite
Letzte Aktualisierung: 12. Juni 2019