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Autor: (steine-und-minerale.de) | Letzte Aktualisierung: 17.04.2024


Aurichalcit

Aurichalcit - Eigenschaften, Entstehung und Verwendung

englisch: aurichalcite | französisch: aurichalcite


aurichalcit Foto
Aurichalcit

Aurichalcit - Ein Kupfermineral

Der Name Aurichalcit stammt aus dem Griechischen. Oreichalkos wird wortwörtlich mit Bergerz übersetzt. Ferner kommt dem Begriff Aurichalcit die Bedeutung Messing zu – eine Legierung zusammengesetzt aus Kupfer und Zink. Der Grund dafür ist, dass beide Metalle Bestandteil von Aurichalcit sind - wie auch Theodor Boettger 1839 in seinen Ausführungen zur "Chemische Untersuchung des Aurichalcits, eines neues Kupferzes vom Altai" verdeutlicht, wonach der "Name, den ich mir erlaubt habe, dem analysirten Erze beizulegen ist kurz und bezeichnendm da Aurichalcum beide Metalle, deren Oxyde in denselbem enthalten sind, ausdrückt".

Angelehnt an die ersten Funde in der Loktevskoye Mine im Altaigebirge/Russland wurde Aurichalcit auch als Altaischer Orichalcit bezeichnet (Glocker, 1847).


Eigenschaften von Aurichalcit

Aurichalcit ist ein Vertreter der Mineralklasse der Carbonate bestehend aus (Zn,Cu)5[(OH)3|CO3]2.

Die Farbe von Aurichalcit kann ein helles Himmelblau oder blau mit einem Stich ins Grünliche sein, mitunter ist Aurichalcit auch von grasgrüner Farbe .
Bedingt durch die Farbe kann Aurichalcit mit Hemimorphit oder Cyanotrichit verwechselt werden.
Die Strichfarbe von Aurichalcit ist bläulichgrün.

Aurichalcit kristallisiert im monoklinen Kristallsystem und bildet prismatische, nadelige bis faserige Kristalle, die mitunter zu Zwillingen miteinander verwachsen. Die Aggregate können nierig, körnig, kugelig und radialstrahlig angeordnet sein, erscheinen aber auch als krustenartiger Überzug. Teilweise erinnern die radialstrahligen Büscheln von Aurichalcit an filigrane Blüten, weshalb das Mineral auch Messingblüte oder Kupfer-Zinkblüte genannt wird – Cyanotrichit sowohl von den Mineralaggregaten als auch farblich betrachtet zum Verwechseln ähnlich.

Aurichalcit ist von perlmuttartigem bis seidigem Glanz, die Transparenz ist durchsichtig bis durchscheinend. Der Bruch ist uneben bis blättrig, die Spaltbarkeit ist vollkommen.

Aurichalcit ist mit einer Mohshärte von 1 bis 2 auf der 10-stufigen Skala der Härte von Mineralien nach dem Mineralogen Friedrich Mohs (1773 bis 1839) ein sehr weiches Mineral, dessen Dichte 3,6 bis 4,2 g/cm³ beträgt.


Entstehung und Verbreitung von Aurichalcit

Aurichalcit ist ein Sekundärmineral, das gebildet wird, indem carbonatreiche Lösungen auf kupfer- und zinkhaltigen Lagerstätten treffen.

Entsprechend der Entstehung ist Aurichalcit mit weiteren kupferhaltigen Mineralen wie Azurit, Malachit, Cuprit, Linarit und Rosasit sowie Zinkmineralen wie Smithsonit, Hemimorphit und Hydrozinkit, aber auch mit Wulfenit vergesellschaftet.

Nennenswerte Vorkommen von Aurichalcit befinden sich unter anderem in Irland; England; Frankreich; Erzgebirge, Siegerland, Sauerland, Eifel und Oberwolfach/Deutschland; Schweiz; Österreich; Spanien; Italien; Tschechien; Slowakei; Slowenien; Rumänien; Russland; Kongo; Sambia; Namibia; Iran; Kasachstan; China; Japan; Australien; Mexiko und in den USA.


Verwendung und Bedeutung von Aurichalcit

Auch wenn Aurichalcit zu den Zink- und Kupfermineralen zählt, kommt dem Mineral aufgrund der vergleichsweise geringen Vorkommen keine große wirtschaftliche Bedeutung als Quelle zur Gewinnung der genannten Metalle zu, wird aber in (Micromount-)Sammlungen geschätzt.


Nachweis von Aurichalcit

Aurichalcit ist in Ammoniak sowie in Säuren löslich, verbunden mit einem wie für carbonathaltige Minerale typischen Schäumen durch die Reaktion mit der Säure. In die Flamme gehalten verfärbt Aurichalcit diese grün, zurückzuführen auf das im Mineral enthaltene Kupfer. Der Pleochroismus erscheint farblos und blaugrün.


Auch interessant:


Quellen:
⇒ Boettger, T. (1839): Chemische Untersuchung des Aurichalcits, eines neuen Kupfererzes vom Altai. IN: Annalen der Physik und Chemie. Zweite Reihe, Band 18
⇒ Glocker, E. F. (1847): Generum et specierum mineralium, secundum ordines naturales digestorum, Synopsis
⇒ Kenngott, G. A. (1855): Aurichalcit. IN: Uebersicht der Resultate mineralogischer Forschungen in den Jahren 1844-1861
⇒ Hausmann, J. F. L. (1847): Aurichalcit. IN: Handbuch der Mineralogie. System und Geschichte der Mineralkörper
⇒ Pellant, C. (1994): Steine und Minerale. Ravensburger Naturführer. Ravensburger Buchverlag Otto Maier GmbH
⇒ Bauer, J.; Tvrz, F. (1993): Der Kosmos-Mineralienführer. Mineralien Gesteine Edelsteine. Ein Bestimmungsbuch mit 576 Farbfotos. Gondrom Verlag GmbH Bindlach
⇒ Korbel, P.; Novak, M. und W. Horwath (2002): Mineralien Enzyklopädie, Dörfler Verlag
⇒ Medenbach, O.; Sussieck-Fornefeld, C.; Steinbach, G. (1996): Steinbachs Naturführer Mineralien. 223 Artbeschreibungen, 362 Farbfotos, 250 Zeichnungen und 30 Seiten Bestimmungstabellen. Mosaik Verlag München
www.mindat.org - aurichalcite


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