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Autor: (steine-und-minerale.de) | Letzte Aktualisierung: 11.01.2022


Antimonit

Antimonit - Eigenschaften, Entstehung und Verwendung

englisch: stibnite | französisch: stibine


antimonit Foto
Antimonit


Antimonit und Stibnit

Das Mineral Antimonit ist unter vielen Namen bekannt: Stibnit, Grauspießglanz, Spießglanz, Antimonglanz oder Stibine. Am geläufigsten sind die Namen Antimonit und Stibnit.

Während der Name Antimonit auf den österreichischen Geologen und Mineralogen Wilhelm Ritter Haidinger (1795 bis 1871) zurückgeht und erstmals 1843 in einer Auflistung der Mineraliensammlung der K.K. Hofkammer ("Antimonit aus Przibam") erwähnt wird, stammt der Namen Stibnit von James Dwight Dana (1813 bis 1895, Geologe und Mineraloge aus den USA).

Die Bedeutung hinter dem aus dem Griechischen stammenden Namen Antimonit ist an die blütenähnlichen Kristalle von Antimonit angelehnt.
Stibnit wiederum ist lateinischen Ursprungs und verweist auf die Verwendung des Minerals als schwarze Schminkfarbe.


Eigenschaften von Antimonit/Stibnit

Das Mineral Antimonit zählt mit der chemischen Zusammensetzung Sb2S3 zur Klasse der Sulfide.

Die Farbe von Antimonit ist verschiedenlichst grau oder schwarz, häufig auch mehrfarbig angelaufen.
Die Strichfarbe von Antimonit ist grau.

Anitmonit kristallisiert im orthorhombischen Kristallsystem, geprägt durch formenreiche Kristalle: nadelig, langsäulig, wellenförmig und gekrümmt, stets von Längsstreifen durchzogen. Die Aggregate sind dicht, radialstrahlig wirr angeordnet.

Antimonit weist einen muscheligen Bruch auf, die Spaltbarkeit ist vollkommen. Die Transparenz des Minerals ist undurchsichtig, der Glanz kann metallisch oder erdig sein.

Antimonit gilt mit einer Mohshärte von 2 auf der 10-stufigen Skala der Härte von Mineralien als ein sehr weiches Mineral, die Dichte beträgt 4,6 bis 4,7 g/cm³.


stibnit - Mineral und Kristalle
Antimonit bzw. Stibnit

Entstehung und Verbreitung von Antimonit/Stibnit

Antimonit ist Mineral magmatischen Ursprungs , gebildet im niedrigtemperierten hydrothermalen Stadium. Bevorzugter Ort der Entstehung von Antimonit sind Gänge von Quarzen, Silber- und Bleierzen.

Die Vorkommen von Antimonit sind u.a. mit Arsenkies, Auripigment, Pyrit, Bleiglanz, Zinnober, Fluorit, Gold, Baryt, Realgar und Calcit vergesellschaftet. Aufgrund des Aussehens kann Antimonit leicht mit Galenit verwechselt werden.

An der Erdoberfläche zeigen sich beim Antimonit schnell Verwitterungserscheinungen, indem das Mineral in Kermesit (Antimonocker) oder Valentinit (Antimonblüte) übergeht.

Nennenswerte Vorkommen von Antimonit befinden sich beispielsweise in Schweden; Finnland; Schottland; England; Frankreich; Freiberg, Greiz, Kamsdorf, Fichtelgebirge, Sauerland, Siegerland, Eifel, Haslach und Oberwolfach/Deutschland; Koralpe und Industrieviertel/Österreich; Spanien; Italien; Slowenien; Tschechien; Slowakei; Ungarn; Rumänien; Kosovo; Griechenland; Türkei; Ghana; Namibia; Südafrika; Russland; Ukraine; Georgien; Kirgisistan; Usbekistan; Iran; China; Japan; Thailand; Kambodscha; Philippinen; Malaysia; Australien; Chile; Bolivien; Brasilien; Peru; Mexiko; Kanada sowie in den USA.


Bedeutung und Verwendung von Antimonit/Stibnit

Bereits in der Antike war Antimonit ein begehrtes Mineral, um Abführmittel, Lidschatten und Wimperntusche herzustellen.
Heutzutage dient Antimonit der Gewinnung von Antimon, der Fertigung von Streichhölzern und wird in der Medizin eingesetzt.


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Nachweis von Antimonit/Stibnit

Antimonit ist in Salzsäure löslich und schmilzt bereits bei niedrigen Temperaturen. Wird das Sulfid im offenen Röhrchen erhitzt, entsteht Schwefeldioxid und Antimonoxid.


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Auch interessant:


Quellen:
⇒ Haidinger, W. (1843): Bericht über die Mineralien-Sammlung der K. K. Hofkammer im Münz- und Bergwesen
⇒ Dana, J. D. (1854): A System of Mineralogy, Comprising the Most Recent Discoveries. Vol. 1
⇒ Pellant, C. (1994): Steine und Minerale. Ravensburger Naturführer. Ravensburger Buchverlag Otto Maier GmbH
⇒ Bauer, J.; Tvrz, F. (1993): Der Kosmos-Mineralienführer. Mineralien Gesteine Edelsteine. Ein Bestimmungsbuch mit 576 Farbfotos. Gondrom Verlag GmbH Bindlach
⇒ Korbel, P.; Novak, M. und W. Horwath (2002): Mineralien Enzyklopädie, Dörfler Verlag
⇒ Medenbach, O.; Sussieck-Fornefeld, C.; Steinbach, G. (1996): Steinbachs Naturführer Mineralien. 223 Artbeschreibungen, 362 Farbfotos, 250 Zeichnungen und 30 Seiten Bestimmungstabellen. Mosaik Verlag München
www.mindat.org - stibnite

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