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Autor: (steine-und-minerale.de) | Letzte Aktualisierung: 08.01.2023


Analcim

Analcim - Eigenschaften, Entstehung und Verwendung

englisch: analcime | französisch: analcime


Analcim - Ein Zeolithmineral

Der Name Analcim ist griechischen Ursprungs und wurde 1797 von dem französischen Mineralogen René-Just Haüy (1743 bis 1822) eingeführt, nachdem das Mineral von seinem Kollegen Déodat de Dolomieu (1750 bis 1801) bei einer Reise auf die Zyklopeninseln in Italien erstmals erwähnt wurde.

In seinen Ausführungen zum "Analcime, c'est-à-dire. sans vigueur" beschreibt Haüy die Namensherkunft, die wortwörtlich mit "ohne Kraft" übersetzt wird - bedingt durch die Fähigkeit der geringen elektrostatischen Aufladung von Analcim.


analcim Foto
Analcim

Eigenschaften von Analcim

Analcim wird mit der chemischen Zusammensetzung Na(AlSi2O6) · H2O der Mineralklasse der Silikate zugeordnet, ist zudem ein Vertreter der Würfelzeolithe.

Die Farbe des Silikatminerals variiert zwischen farblos, weiß, rosa, hellgelb bis hellgrau.
Die Strichfarbe ist weiß.

Analcim kristallisiert in verschiedenen Kristallsystemen: orthorhombisch, tetragonal und monoklin, weit häufiger kristallisiert Analcim im kubischen Kristallsystem. Charakteristisch für Analcim sind würfelartige und isometrische Kristalle; die Aggregate sind massig oder körnig.

Analcim weist Glasglanz auf, die Transparenz ist durchsichtig bis durchscheinend. Der Bruch des Zeolithminerals ist uneben bis muschelig, die Spaltbarkeit ist unvollkommen.

Die Mohshärte von Analcim beträgt 5 bis 5,5 auf der 10-stufigen Skala der Härte von Mineralien nach dem Mineralogen Friedrich Mohs (1773 bis 1839) bei einer Dichte von 2,2 bis 2,9 g/cm³.


Entstehung und Verbreitung von Analcim

Analcim ist hydrothermalen Ursprungs, kann aber auch aus magmatischen Schmelzen hervorgehen; kristallisiert häufig in Blasenhohlräumen von Basalt aus. Ebenso möglich ist die Bildung über die Pseudomorphose nach Sodalith, Leucit und Nephelin.

Begleitminerale von Analcim sind vor allem weitere Zeolithe, Prehnit, Ägirin und Calcit.

Verwechslungsgefahr besteht bei Analcim mit Mineralen der Granatgruppe, Faujasit, Leucit, Sodalith und Pollucit.

Analcim ist weltweit sehr oft verbreitet. Nennenswerte Fundorte befinden sich zum Beispiel im Süden und Südosten Grönlands; in Island; Färöer-Inseln; Nordirland; Westschottland; Wales und England; Südnorwegen; Södermanland und Smaland/Schweden; Halbinsel Kola und Kamtschatka/Russland; Westerwald, Eifel, Vogelsberg, Dillenburg, Haslach und Höwenegg, Fichtelgebirge sowie im erzgebirgischen Oberwiesental/Deutschland; am Berg Pollux/Schweiz; Steiermark, Kärnten, Burgenland und Niederösterreich/Österreich; Tschechien; Slowakei; Italien; Türkei; Nordafrika; Namibia; Südafrika; Madagaskar; Indien; Japan; Ost- und Südostaustralien; Neuseeland; Argentinien; Brasilien; USA und Kanada.


Analcim Kristall
Farbloser Analcimkristall

Verwendung und Bedeutung von Analcim

Wie viele andere Zeolithe wird auch Analcim als Filter eingesetzt. Der Grund dafür ist die hohe Kationenaustauschkapazität der Zeolith-Gruppe (weitere Informationen dazu, siehe: Zeolithe – Minerale im Einsatz gegen Radioaktivität).


Nachweis von Analcim

Analcim ist in Salzsäure löslich und setzt bei Erhitzung im geschlossenen Röhrchen das in den Kristallen enthaltene Kristallwasser in einem kontinuierlichen Strom frei. Zudem schmilzt Analcim in der Flamme schnell und färbt diese der Natriumgehalte wegen gelb ein.


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Auch interessant:


Quellen:
⇒ Haüy, R. J. (1797): Analcime, c'est-à-dire. sans vigueur. IN: Journal des Mines. Band 5
⇒ Pellant, C. (1994): Steine und Minerale. Ravensburger Naturführer. Ravensburger Buchverlag Otto Maier GmbH
⇒ Bauer, J.; Tvrz, F. (1993): Der Kosmos-Mineralienführer. Mineralien Gesteine Edelsteine. Ein Bestimmungsbuch mit 576 Farbfotos. Gondrom Verlag GmbH Bindlach
⇒ Korbel, P.; Novak, M. und W. Horwath (2002): Mineralien Enzyklopädie, Dörfler Verlag
⇒ Medenbach, O.; Sussieck-Fornefeld, C.; Steinbach, G. (1996): Steinbachs Naturführer Mineralien. 223 Artbeschreibungen, 362 Farbfotos, 250 Zeichnungen und 30 Seiten Bestimmungstabellen. Mosaik Verlag München
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