Ammolit
Ammolit - Eigenschaften, Entstehung und Verwendung
englisch: ammolite | französisch: ammolite
Ammolit - Ein Mineral mit farbigen Spiegeleffekten
Der Name Ammolit ist angelehnt an die Funde des Minerals in Ammoniten bzw. deren Bruchstücken, wobei die ersten Ammolite von Blackfoot-Indianern in der kanadischen Provinz Alberta gefunden wurden.
Ammoniten wiederum waren eine Gruppe von im Wasser lebenden Kopffüßern, die in den Oberen Kreide vor 407,6 bis 66 Mio. Jahren verbreitet waren.
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*Eigenschaften von Ammolit
Der Hauptbestandteil von Ammolit ist Aragonit, zusätzlich können Ammolite die Mineralien Quarz, Pyrit und Calcit aufweisen.
Aragonit ist der Systematik der Mineralogie zufolge ein Carbonatmineral mit der chemischen Zusammensetzung CaCO3.
Ammolit zeichnet sich durch eine große Farbvielfalt aus. Neben rot und grün kann Ammolit auch von violetter, blauer und brauner Farbe sein, wobei die Farben einzeln vorkommen können oder mehrere Farben in einem Exemplar vorhanden sind. Mit der Anzahl der Farben einhergehend steigt der Wert von Ammolit. Den höchsten Preis erreichen Ammolite mit drei oder mehr Farben.
Genau wie Aragonit kristallisiert Ammolit dem rhombischen Kristallsystem folgend und bildet plättchenartige Kristalle, die von geringer Mächtigkeit sind: 0,5 bis 0,8 mm. Mit der Bearbeitung bzw. dem Schleifen von Ammolit nimmt die Schichtdicke bis auf 0,1 mm ab. Das Farbenspiel von Ammolit ist mit der lamellenartigen Struktur der Kristallplättchen zu erklären, die bei Lichteintritt in den Ammolit zu farbigen Spiegeleffekten führen.
Aufgrund der Vielfarbigkeit und des Glanzes wird Ammolit bisweilen mit Perlmutt und Labradorit verglichen und verwechselt.
Der Glanz von Ammolit ist seidig und im polierten Zustand glasartig bei undurchsichtiger Transparenz. Der Bruch ist spröde. Einige Exemplare sind von feinen Linien, Rissen und scheinbaren Bruchstellen durchzogen.
Mit einer Mohshärte von 3,5 bis 4 auf der 10-stufigen Skala der Härte von Mineralien nach dem Mineralogen Friedrich Mohs (1773 bis 1839) ist Ammolit relativ weich. Die Dichte beträgt 2,75 bis 2,84 g/cm³.
Entstehung und Verbreitung von Ammolit
Ammolit wurde im Zusammenhang mit Ammoniten der Gattung Placenticeras intercalare und Placenticeras meeki gefunden, die während der Kreidezeit lebten, wobei Ammolit das Perlmutt der genannten Fossilien ist.
Dass das Ammolit heute noch erhalten ist und nicht zersetzt wurde, ist mit Fossilisation der Ammoniten zu begründen. Nach dem Ableben sanken die Ammoniten auf den Meeresboden und wurden von Sanden überlagert; ferner wird Vulkanasche als Sedimentationsmaterial genannt.
Infolge der Auflast der Sedimentschichten kam es zum Sauerstoffabschluss, sodass die Ammoniten nicht verwesen konnten und die Weichteile im Laufe durch Kalkstein ersetzt wurden. Zusätzlich blieb der mineralische Überzug aus Ammolit erhalten.
Die Vorkommen von Ammolit beschränken sich auf wenige Fundstellen in Österreich, Madagaskar und Kanada, wobei Kanada aufgrund der hohen Menge als Hauptproduzent von Ammolit gilt – dennoch handelt es sich bei Ammolit um ein seltenes Material.
Verwendung und Bedeutung von Ammolit
Ammolit hat sich in den vergangenen Jahrzehnten als beliebter Schmuckstein etabliert, der zur Verbesserung der Härte und Beständigkeit mit Harz oder Kunststoff stabilisiert wird. Der Stein ist bereits seit 1969 im Umlauf, wird aber erst seit 1981 im höheren Maßstab abgebaut. Der Großteil der im Handel erhältlichen Ammolite stammt aus Kanada – hier existieren die reichhaltigsten Vorkommen von Ammolit.
Ein weiterer Verwendungszweck von Ammolit ist der als Heilstein. Bereits die Medizinmänner der Indianer in Kanada haben auf die Zauber- und Heilkräfte von Ammolit geschworen. Daneben setzten sie Ammolit als Talisman bei der Jagd auf Büffel ein, daher auch das Synonym Büffelstein/Iniskim. Einen wirtschaftlichen Aufschwung erfuhr Ammolit zudem seit den 1990er Jahren mit dem Einsetzen der Feng Shui-Welle, insofern Ammolit zwecks Steigerung des Chis verwendet wird. Klinisch konnte die Heilwirkung von Ammolit nicht bestätigt werden.
Synonyme: Iniskim, Calcenit, Korit
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Quellen:
⇒ Gübelin, E. (1980): Ammolith, eine neuer fossiler Schmuckstein. IN: Lapis, Vol.
5, No. 4
⇒ Schumann, W. (2017): Edelsteine und Schmucksteine: alle alle Arten und Varietäten; 1900 Einzelstücke. BLV Bestimmungsbuch, BLV Verlagsgesellschaft mbH München
⇒ Newman GG, Renée (2016): Gemstone Buying Guide. International Jewelry Publications,U.S.; Auflage: Revised
⇒ www.mindat.org - Ammolite
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