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Autor: (steine-und-minerale.de) | Letzte Aktualisierung: 27.03.2024


Adular

Adular - Eigenschaften, Entstehung und Verwendung

englisch: adularia | französisch: adulaire


Adular - Ein Feldspatmineral

Der Name Adular ist auf den Ort, an dem das Mineral zum ersten Mal entdeckt wurde, zurückzuführen. Die als Pate für den Namen Adular stehenden Adula-Alpen befinden sich in der Schweiz, wobei die Namensgebung im Jahr 1881 auf den italienischen Geologen Ermenegildo Pini (1739 bis 1825) zurückzuführen ist.


Eigenschaften von Adular

Adular ist ein Silikatmineral mit der chemischen Zusammensetzung KAlSi3O8.
Innerhalb der Silikate ist Adular ein Vertreter der Feldspäte, ferner den Kalifeldspäten zugehörig und noch genauer handelt es sich bei Adular um eine Varietät von Orthoklas.

Adular, in der historischen Literatur auch Feldspathum adularium (Reuss, 1798), kann farblos, aber auch von weißer oder grüner Farbe sein, oder den Worten des Mineralogen Abraham Gottlob Werner (1749 bis 1817) zufolge ist Adular "gewöhnlich von einer weißen Farbe, die ein wenig ins grüne spielt, oder mehr oder weniger gelblichweiß" ist. Der Lexikograph Johann Georg Krünitz (1728 bis 1796) ergänzend dazu, weist Adular eine "graulich-, gelblich-, milch- und grünlichweiße, seltner eine blaßspargelgrüne Farbe" auf, die von einem "Silber- oder Perlmuttschein" getoppt wird, weshalb er Adular auch "opalisirender Feldspath" nennt. Krünitz beobachtete aber auch, dass Adular manchmal auch ein "taubenhalsiges Farbenspiel" präsentiert, das auf feine Risse auf der Oberfläche des Minerals zurückzuführen ist.
Die Strichfarbe von Adular ist trotz der Farbvielfalt weiß;.

Adular kristallisiert im monoklinen Kristallsystem und bildet prismatische, blättrige oder tafelige Kristalle, die in vielen Fällen auch zu Zwillingen miteinander verwachsen sind.

Der Glanz der Feldspat-Varietät ist glas- bis perlmuttartig bei durchsichtiger bis durchscheinender Transparenz. Der Bruch von Adular ist uneben, die Spaltbarkeit ist wie für Feldspäte charakteristisch sehr vollkommen.

Adular ist mit einer Mohshärte von 6 auf der 10-stufigen Skala der Härte von Mineralein zu den mittelharten Mineralen zu zählen; die Dichte beträgt 2,56 g/cm³.


Adulareszenz

Sowohl bei Adular als auch bei Mondsteinen kann man interessantes Lichtspiel beobachten: die Adulareszenz. Ein weiß-blaues Schimmern im Kristall, dessen Ursache auf Lichtreflexionen an der lamellenartigen Struktur im Mineral zurückzuführen ist.


Entstehung und Verbreitung von Adular

Adular ist ein Mineral hydrothermalen Ursprungs, deshalb in Drusen und alpinen Klüften magmatischer Gesteine zu finden, kann aber auch in metamorphen Gesteinen vorkommen.
Begleitminerale von Adular sind bspw. Dravit/Turmalin, Albit/Feldspat, Titanit, Anatas, Epidot, Hämatit, Fluorit, Calcit, Rauchquarz und Bergkristall/Quarz, Klinochlor/Chlorit und Periklin.

Feldspäte sind weltweit am häufigsten vorkommenden Mineralien. Bedeutende Vorkommen von Adular befinden sich unter anderem in Schweden; Schottland; England; Frankreich; Belgien; Erzgebirge, Odenwald und Oberwolfach/Deutschland; Bern, Wallis und Graubünden/Schweiz; Zillertal, Hohe Tauern, Klagenfurt, Moschkogel, Leoben, Fischbacher Alpen/Österreich; Portugal; Spanien; Griechenland; Slowakei; Ungarn; Ukraine; Marokko; Russland; Kasachstan; Usbekistan; Pakistan; Mongolei; China; Japan; Indonesien; Australien; Neuseeland; Argentinien; Chile; Brasilien; Mexiko; Kanada und in den USA.


Verwendung und Bedeutung von Adular

Neben der Bedeutung als Sammlermineral wird Adular auch zu Schmucksteinen verarbeitet, insbesondere die bläulich schimmernde Varietät Mondstein.

Um das Farbenspiel bzw. die Adulareszenz zu betonten, wird Adular vorrangig mit Glattschliffen wie dem Cabochonschliff versehen.


Nachweis von Adular

Adular ist nicht in Säuren löslich und schmilzt nicht in der Flamme.


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Auch interessant:


Quellen:
⇒ Pini, E. (1781): Osservazioni mineralogiche sulla montagna di S. Gottardo
⇒ Werner, A. G. (1792): Adular. IN: Oryktognosie oder Handbuch für die Liebhaber der Mineralogie
⇒ Reuss, F. A. (1798): Adular. IN: Neues Mineralogisches Wörterbuch. Oder Verzeichniss aller Wörter welche auf Oryctognosie und Geognosie Bezug haben
⇒ Krünitz, J. G. (1803): Adular. IN: Oeconomische (Oekonomisch-technologische) Encyclopädie, oder allgemeines System der Land- Haus- und Staats-Wirthschaft
⇒ Hartmann, C. (1840): Edelsteine. IN: Conversations-Lexikon der Berg-, Hütten- & Salzwerkskunde und ihrer Hilfswissenschaften enthaltend
⇒ Bauer, J.; Tvrz, F. (1993): Der Kosmos-Mineralienführer. Mineralien Gesteine Edelsteine. Ein Bestimmungsbuch mit 576 Farbfotos. Gondrom Verlag GmbH Bindlach
⇒ Pellant, C. (1994): Steine und Minerale. Ravensburger Naturführer. Ravensburger Buchverlag Otto Maier GmbH
⇒ Medenbach, O.; Sussieck-Fornefeld, C.; Steinbach, G. (1996): Steinbachs Naturführer Mineralien. 223 Artbeschreibungen, 362 Farbfotos, 250 Zeichnungen und 30 Seiten Bestimmungstabellen. Mosaik Verlag München
⇒ Schumann, W. (2017): Edelsteine und Schmucksteine: alle alle Arten und Varietäten; 1900 Einzelstücke. BLV Bestimmungsbuch, BLV Verlagsgesellschaft mbH München
⇒ Hochleitner, R. (2017): Welcher Stein ist das? Kosmos-Naturführer. Über 350 Mineralien, Edelsteine und Gesteine. Franckh Kosmos Verlag*
www.mindat.org - adularia

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