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Autor: (steine-und-minerale.de) | Letzte Aktualisierung: 05.08.2022


Moissanit

Moissanit - Eigenschaften, Entstehung und Verwendung

englisch: moissanite


Moissanit Foto
Moissanit

Moissanit - Silicumcarbid

Namenspate des Minerals Moissanit ist Henri Moissan (1852 bis 1907), wobei der Name dem US-amerikanischen George Frederick Kunz (1856 bis 1932) zu verdanken ist.
Moissan, ein Chemiker aus Frankreich, entdeckte das bis dato unbekannte Mineral 1893 im Barringer Krater in Arizona/USA, der durch den Einschlag eines Diabolometeoriten entstanden war. Wie aus seinem Aufsatz "Étude du siliciure de carbone de la météorite de Cañon Diablo" hervorgeht, dachte Moissan bei seinem Fund zunächst, dass es sich um Diamanten handle, was später wiederlegt wurde.


Eigenschaften von Moissanit

Das Mineral Moissanit zählt zur in der Mineralogie gängigen Mineralklasse der Elemente. Das Nichtmetall besteht aus SiC, weshalb Moissanit auch unter dem Namen Siliciumcarbid bekannt ist.

Die eigentliche Farbe von Moissanit ist farblos – in das Kristallgitter zusätzlich eingebaute Elemente färben Moissanit schwarz, blau, grün, gelb oder grau, häufig auch zonar gefärbt. Die Farben wirken metallisch-glänzend und funkeln im Licht.
Die Strichfarbe von Moissanit ist graugrün, d.h., wird Moissanit über ein unglasiertes Porzellantäfelchen gestrichen, erscheint ein graugrüner, pulverisierter Abrieb.

Moissanit kristallisiert in mehreren Kristallsystemen. Entsprechend den Ausprägungen hexagonaler, kubischer und rhomboedrischer Kristalle weist Moissanit sehr umfangreiche Kristallformen auf.

Der Glanz von Moissanit ist intensiv metallisch bis diamantartig bei durchsichtiger Transparenz. Der Bruch ist muschelig, die Spaltbarkeit ist vollkommen.

Mit einer Mohshärte von 9,5 auf der 10-stufigen Skala der Härte von Mineralien nach dem Mineralogen Friedrich Mohs (1773 bis 1839) ist Moissanit nach dem Diamant das härteste Mineral auf der Welt. Die Dichte von Moissanit beträgt 3,1 bis 3,3 g/cm³.


Moissanite - Mineral und Kristalle
Moissanit

Entstehung und Verbreitung von Moissanit

Die Entstehung von Moissanit findet im Hochtemperaturbereich statt (ca. 2.000 °C).
Moissanit kristallisiert sowohl im Erdinneren, wird aber auch durch Einschläge von Meteoriten gebildet, bei denen durch den Druck des Aufpralls vergleichbar hohe Temperaturen vorliegen.

Die Vorkommen von Moissanit werden unter anderem von Diamanten, Rutil, Quarz, Klinopyroxenen, Granat, Coesit, Eisen, Graphit und Pyrrhotin begleitet. Als mineralischer Bestandteil, sog. Gemengteil, ist Moissanit, neben Meteoriten auch in Kimberlit, Xenolith und Lamproit zu finden.

Moissanit ist ein seltenes Mineral. Nennenswerte Vorkommen von Moissanit befinden sich z.B. in Norwegen; Nördlinger Ries/Deutschland; Böhmen/Tschechien; Halbinsel Kola, Kamtschatka, Ural, Nowgorod, Ostsibirien/Russland; Ungarn; Izmir/Türkei; Ukraine; Aserbaidschan; China; Australien; Quebec/Kanada und in den USA.


Bedeutung und Verwendung von Moissanit

Aufgrund der Seltenheit des Minerals ist natürlicher Moissanit nur für Mineraliensammlungen von Interesse.
Moissanite in schleifwürdiger Größe werden als Edelstein in Schmuck verarbeitet. Besonders begehrt sind farblose Varianten, die aufgrund der Härte und der Brillanz als Diamantenduplikat zu hohen Preisen gehandelt werden. Unter dem Mikroskop sind jedoch Unterschiede zwischen beiden Mineralen erkennbar.


Synthetischer Moissanit

Da sich Moissanit aufgrund der optischen Eigenschaften als Alternative zu echten Diamanten etablieren konnte, werden mittlerweile sehr häufig Moissanit-Synthesen angeboten, die vorrangig in der Schmuckbranche Verwendung finden, aber auch als Schleifmittel eingesetzt werden.
Der Wert von künstlichem Moissanit ist gegenüber echtem Moissanit oder echten Diamanten deutlich geringer.


Nachweis von Moissanit

Moissanit ist ein ausgesprochen widerstandsfähiges Mineral. Weder Säuren noch Laugen sind in der Lage, Moissanit aufzulösen. In der Flamme zeigt Moissanit keine Reaktionen, erst im Elektroofen bei 2.300 °C verflüssigt sich das Siliciumcarbid.


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Auch interessant:


Quellen:
⇒ Moissan, H. (1905): Étude du siliciure de carbone de la météorite de Cañon Diablo. Les Comptes Rendus de l'Académie des Sciences
⇒ Kunz, G.F. (1905): Moissanite, a natural silicon carbide. American Journal of Science
⇒ Nassau, K., McClure, S. F., Elen, S. und Shigley, J. E. (1997): Synthetic Moissanite: A new Diamond Substitute. IN: Gems & Gemology Winter 1997
⇒ Fritsch, E., Toledo, V. und Matlins, A. (2014): Record-Size natural Moissanite crystals discovered in Israel. IN: Gems & Gemology Summer 2014
www.mindat.org - moissanite

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