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The Constellation Diamond - The Constellation Diamant



Jahr für Jahr werden in den Diamantminen der Welt vielen Tausend Karat Diamant zutage gefördert. Der Großteil der gefundenen Diamanten ist von vergleichsweise geringer Größe. Umso größer ist die Begeisterung, wenn wahrhafte Hochkaräter entdeckt werden. Im Jahr 2015 war dies gleich mehrfach der Fall. Neben dem Diamanten Lesedi La Rona wurde über die Entdeckung des „The Constellation Diamanten“ berichtet.



Der Name „The Constellation Diamond“

Über den Ursprung des Namens „The Constellation Diamond“ und dessen Bedeutung ist wenig bekannt. Es ist weder überliefert, ob der Name aufgrund einer bestimmten Konstellation von Himmelskörpern zum Zeitpunkt der Entdeckung gewählt wurde oder ob die Bezeichnung auf die Ähnlichkeit der Form des Rohdiamanten mit einer Sternkonstellation zurückgeht.
Neben dem offiziellen Namen „The Constellation Diamant“ wird der Diamant auch unter dem Titel Lucara 2 geführt. Namenspate ist das kanadische Diamanten-Unternehmen Lucara Corp.**, das den Diamanten aufgespürt hat.


Maße, Gewicht, Zustand und Farbe des „The Constellation Diamond“

Der Lucara 2-Diamant ist der sechstgrößte Diamant, dessen Fund dokumentiert wurde. Lediglich die Diamanten Cullinan (3106,7 Karat), Lesedi La Rona (1.111 Karat), Excelsior (995,20 Karat), Star of Sierra Leone (968,90 Karat) und der Diamant Incomparable (890 Karat) übertrumpfen „The Constellation“ hinsichtlich des Gewichts und der Größe. Der Diamant „The Constellation Diamond“ bringt es aber immerhin auf ein Gewicht von knapp 813 Karat/126,6 Gramm (genau 812,77 Karat) bei einer Länge von sechs Zentimetern.
Genau wie Lesedi La Rona, der aus derselben Mine stammt wie der „The Constellation Diamant“ ist „The Constellation ein Diamant von weißer Farbe und trägt das Prädikat Typ IIa, d.h. im Diamant sind keine Verunreinigungen zu erkennen.
Aktuell handelt es sich beim „The Constellation Diamanten“ um einen Rohdiamanten. Doch es gibt bereits Pläne, den Diamanten in Antwerpen/Belgien schleifen zu lassen. Mit der Fertigstellung des kalkulierten Schliffs wird Mitte 2017 gerechnet. Der Besitzer des wertvollen Diamanten, de Grisogono**, geht davon aus, dass der geschliffene Diamant ein Gewicht von 300 bis 350 Karat auf die Waage bringen wird.


Exkurs Diamant

Diamanten bestehen chemisch betrachtet aus reinem Kohlenstoff (C) und werden deshalb in die Mineralklasse der Elemente eingeordnet.
Diamanten sind in der Welt der Mineralien eine Besonderheit. Eigens für den einzigartigen Glanz wurde eine Kategorie eingeführt, die den Glanz des Edelsteins definiert: Diamantglanz. Andere Mineralien zeichnen sich durch einen matten Glanz, Glasglanz, Perlmuttglanz, Seidenglanz, metallischen, fettigen oder harzartigen Glanz aus. Dennoch gibt neben Diamanten weitere Mineralien, die sich mit einem diamantähnlichen Glanz präsentieren, wie zum Beispiel Kassiterit, Anhydrit, Rubin, Saphir, Krokoit, Wulfenit, Zinkblende, Atacamit, Vanadinit, Vauquelinit und Cinnabarit.
Richtig zum Strahlen wird der Diamant jedoch erst mit dem richtigen Schliff gebracht. Der häufigste Schliff, der bei Diamanten Anwendung findet, ist der Brillantschliff. Die vielen Facetten mit ausgeklügelten Winkeln fördern die Brillanz von Diamanten, das sog. Feuer bzw. die Dispersion von Diamanten, die sich in einem farbenfrohen Lichtspiel präsentiert.
Eine weitere Alleinstellungsmerkmal von Diamanten ist die Härte. Mineralien werden auf einer 10-stufigen Skala aufsteigend vom Mineral mit der geringsten Härte (Talk, Stufe 1) bis zum härtesten aller Mineralien (Diamant, Stufe 10) bewertet. Eingeführt wurde die Skala von Carl Friedrich Christian Mohs (1773 bis 1839), weshalb die die Härte von Mineralien in der Mineralogie als Mohshärte bezeichnet wird. Diamanten nehmen auf der Mohs´schen Skala den höchsten Rang ein; auf der Erde existiert kein Mineral, das härter ist als ein Diamant.
Die Farbe von Diamanten ist sehr variabel. Weiße Diamanten sind zweifelsohne die populärsten Diamantfarbe. Aufgrund von Störungen im Kristallgitter, Beimengungen andere Elemente oder durch den Einfluss von radioaktiver Strahlung können Diamanten eine blaue, grüne, rote, rosa, orange-rote, gelbe oder schwarze Farbe annehmen. Die Strichfarbe – die Farbe die entsteht, wenn ein Mineral über eine unglasierte Porzellantafel gerieben wird, ist dennoch immer weiß, unabhängig von der Transparenz des Diamanten, die klar-durchsichtig bis durchscheinend ist.


Die Geschichte des „The Constellation Diamanten“

Es ist der 17. November 2015, als in der Karowe-Mine**, nördlich von Gaborone, der Hauptstadt Botswanas, der 813 Karat schwere Diamant geborgen wird. Nur einen Tag, nachdem in derselben Mine der Diamantfund des Jahrhunderts, der 1.111 Karat wiegende Lesedi La Rona, entdeckt wurde. Zeitgleich mit dem anfangs als Lucara 2 titulierten Diamanten wurde ein weiterer Hochkaräter ans Lichts gebracht, der 374 Karat wiegt.
Schon wenige Monate nach dem Fund des „The Constellation Diamanten“ fand der weiße Diamant einen neuen Eigentümer. Für den Betrag von 63,3 Mio. US-Dollar ging der Diamant im Mai 2016 in die Hände von Nemesis International DMCC** – ein 2015 gegründeter Diamantenhändler aus Dubai, der sich auf Rohdiamanten spezialisiert hat, über.
Ein beachtlicher Wer, gilt der „Constellation-Diamant“ derzeit als der teuerste Rohdiamant der Welt. Überbieten hätte diesen Wert nur noch Lesedi La Rona. Allerdings scheiterte der Verkauf des Rohdiamanten Lesedi La Rona im Zuge einer Auktion am 29. Juni 2016. Aufgrund der Größe und Qualität des Diamanten aus Botswana wurde mit einer Summe von 70 Mio. US-Dollar gerechnet. Geboten wurde „nur“ 61 Mio. US-Dollar.
Am 9. September 2016 wurde berichtet, dass der Besitzer erneut gewechselt hat. Der Schweizer Luxusjuwelier de Grisogono mit Sitz in Genf ist aktuell Inhaber der Rechte am Diamant „Constellation“.


Auch interessant:


Quellen:
http://lucaradiamond.mwnewaroom.com - Lucara sells its 813 carat diamond for US 63 million - the highest price ever
www.nemesisinternational.com - Grisogono announces acquistion of world´s most expensive rough diamond
https://degrisogono.com - The Constellation
www.mining.com
⇒ Bank, H. (1992): Diamanten. Pinguin-Verlag Innsbruck
⇒ Bauer, J.; Tvrz, F. (1993): Der Kosmos-Mineralienführer. Mineralien Gesteine Edelsteine. Ein Bestimmungsbuch mit 576 Farbfotos. Gondrom Verlag GmbH Bindlach
⇒ Medenbach, O.; Sussieck-Fornefeld, C.; Steinbach, G. (1996): Steinbachs Naturführer Mineralien. 223 Artbeschreibungen, 362 Farbfotos, 250 Zeichnungen und 30 Seiten Bestimmungstabellen. Mosaik Verlag München
⇒ Pellant, C. (1994): Steine und Minerale. Ravensburger Naturführer. Ravensburger Buchverlag Otto Maier GmbH
⇒ Schumann, W. (1992): Edelsteine und Schmucksteine: alle Edel- und Schmucksteine der Welt; 1500 Einzelstücke. BLV Bestimmungsbuch, BLV Verlagsgesellschaft mbH München
⇒ Schumann, W. (1991): Mineralien Gesteine – Merkmale, Vorkommen und Verwendung. BLV Naturführer. BLV Verlagsgesellschaft mbH München

Letzte Aktualisierung: 22. März 2024




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