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Gelbe Edelsteine – Gelbe Mineralien



Die Farbe von Mineralien ist eine der wichtigsten Eigenschaften, die zur Bestimmung von Steinen heranzogen wird. Bestimmte Mineralien werden automatisch mit einer Farbe in Verbindung gebracht. Bei der Farbe gelb sind es zum Beispiel Schwefel, Citrin und gelbe Diamanten.




Die Farbe von gelben Edelsteinen und Mineralien

Die Farbe Gelb präsentiert sich in der Welt der Mineralien in vielfältigen Tönen: Reingelbe Farbtöne in hellen und dunkleren Nuancen oder Gelb, das durch den Hauch einer anderen Farbe völlig anders wirkt, gelb-grün, gelb-orange, gelbrot, gelb-braun, gelb-grau oder gelb-gold.

Bezugnehmend auf die Nuancierungen von Gelb und möglichen Obertönen unterschied der deutsche Mineraloge Friedrich Mohs (1773 bis 1839) in seinem Werk "Grund-Riss der Mineralogie" aus dem Jahr 1822 zwischen verschiedenen "Varietäten von Gelb", im Speziellen:

Die Wirkung und Intensität der Farbe wird zudem von der Transparenz beeinflusst. Undurchsichtige, gelbe Steine scheinen oftmals kräftiger gefärbt als klare, durchsichtige Steine.

Die Entstehung der Farben von Mineralien hängt von zwei Faktoren ab, weshalb zwischen allochromatischen und idiochromatischen Farben unterschieden wird.
Die Farbe idiochromatischer Mineralien ist eigengefärbt, d.h. Defekte oder Unregelmäßigkeiten im Kristallgitter sind Ursache für die Entstehung der Farbe. Allochromatisch gefärbte Mineralien hingegen unterliegen dem Einfluss äußere Faktoren, bspw. In Form von farbverändernder Strahlung, Temperaturen während der Entstehung oder – der bedeutendste Faktor - Beimengungen von Elementen.

Bei gelben Mineralien finden sich oft Eisen, Magnesium und Uran als Farbgeber wieder. Calcit, ein Mineral, das in der Reinform weiß ist, wird durch Eisenoxide gelb. Bisweilen wird gelber Calcit im Handel als Honigcalcit verkauft. Eisenoxide färben die Quarzvarietät Citrin ebenfalls gelb. Der Olivin-Vertreter Forsterit ist um so gelber, desto höher der Magnesiumanteil ist. Gelbe Diamanten sind das Ergebnis von Stickstoff im Kristallgitter, und Uran bewirkt, das u.a. Uranocircit und Heliodor gelb sind.



Künstliche gelbe Kristalle

Die Farbe von Mineralien ist längst nicht nur eine Laune der Natur. Verschiedene technische Verfahren ermöglichen es, Mineralien umzufärben. Am gängigsten sind

Das Mineral Citrin ist ein vergleichsweise seltenes Mineral. Um der Nachfrage gerecht werden zu können, werden Amethyste als Ausgangsmineral verwendet. Amethyst zählt zu den weltweit häufig vorkommenden Mineralien, die sehr gut auf eine Farbveränderung mittels Brennen ansprechen. Ursprünglich wurden hellviolette oder fleckige Amethyste auf Temperaturen bis 470 °C erhitzt, um die Farbe zu intensivieren oder auszugleichen. Erhitzt man das violette Mineral allerdings auf eine Temperatur zwischen 470 und 560 °C, schlägt die Farbe gänzlich um und das Mineral wird Citringelb.

Farblose oder weiße Mineralien können mit einer Schicht aus gelb gefärbtem Wachs, Öl oder Naturharz überzogen werden, um die Farbe zu verändern. Im Rahmen der Schmuckherstellung empfiehlt sich dieser Schritt erst am Ende – nach dem Schleifen, weil die Beschichtung nur oberflächlich ist.

Hellgelbe, weiße und hellbraune Diamanten können in strahlend gelbe Diamanten verwandelt werden, indem die Edelsteine hohen Druck- und Temperaturverhältnissen ausgesetzt. Das als High Pressure High Temperature (HPHT) bezeichnete Verfahren stellt die Bedingungen der Entstehung von Diamanten nach, sodass die begehrten Fancy gelben Diamanten auf einfache Weise erzeugt werden können.


Gelber Zirkonia, Strass und Hydroquarz

Zirkonia, Strass und Hydroquarz sind keine natürlichen Mineralien, sondern im Labor gezüchtete Kristalle und die gängigsten Edelsteinimitationen.

Durch färbende Zusätze können kostengünstig und schnell alle Farben echter Mineralien und Edelsteine angefertigt werden.

Zirkonia wurde zunächst als Diamant-Imitation für technische Zwecke hergestellt. Alsbald erkannte man das Potential der synthetischen Steine für die Schmucksteine, sodass es heute für beinahe jedes Mineral ein Pendant aus Zirkonia gibt.

Zirkonia besteht aus Zirkoniumoxid als Hauptbestandteil, dem zwecks Stabilisierung Calcium- oder Yttriumoxid hinzugefügt werden. Um gelben Zirkonia zu erzeugen, wird der Mischung Ceriumoxid beigemengt und auf 2700 °C erhitzt. Nach dem Abkühlen entstehen kubische Kristalle.

Strass ist kunstfertig geschliffenes Glas, wobei Quarz und Bleioxid als Rohstoffe verwendet werden. Ebenso verhält es sich bei Hydroquarz - eine weitere Alternative zu echten Mineralien. Im Konklav wird unter hohem Druck und hohen Temperaturen eine siliciumdioxidhaltige Lösung aufgeschmolzen, die anschließend an quarzhaltigen Starterkristallen auskristallisiert.


Gelbe Mineralien - Liste

Liste ist nicht vollständig


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Quellen:
⇒ Mohs, F. (1822): Grund-Riß der Mineralogie. Erster Theil. Terminologie, Systematik, Nomenklatur, Charakteristik
⇒ Blum, J. R. (1887): Farbe. Färbung. IN: Taschenbuch der Edelsteinkunde für Mineralogen, Techniker und Juweliere
⇒ Zippe, F. X. (1859): Weisse Farben. IN: Lehrbuch der Mineralogie mit naturhistorischer Grundlage
Doelter y Cisterich, C. A. (1893): Unterscheidung gelber Steine. IN: Edelsteinkunde. Bestimmung und Unterscheidung der Edelsteine und Schmucksteine. Die künstliche Darstellung der Edelsteine
⇒ Pellant, C. (1994): Steine und Minerale. Ravensburger Naturführer. Ravensburger Buchverlag Otto Maier GmbH
⇒ Bauer, J.; Tvrz, F. (1993): Der Kosmos-Mineralienführer. Mineralien Gesteine Edelsteine. Ein Bestimmungsbuch mit 576 Farbfotos. Gondrom Verlag GmbH Bindlach
⇒ Korbel, P.; Novak, M. und W. Horwath (2002): Mineralien Enzyklopädie, Dörfler Verlag
⇒ Medenbach, O.; Sussieck-Fornefeld, C.; Steinbach, G. (1996): Steinbachs Naturführer Mineralien. 223 Artbeschreibungen, 362 Farbfotos, 250 Zeichnungen und 30 Seiten, Bestimmungstabellen. Mosaik Verlag München
⇒ Schumann, W. (1992): Edelsteine und Schmucksteine: alle Edel- und Schmucksteine der Welt; 1500 Einzelstücke. BLV Bestimmungsbuch, BLV Verlagsgesellschaft mbH München
⇒ Schumann, W. (1991): Mineralien Gesteine – Merkmale, Vorkommen und Verwendung. BLV Naturführer. BLV Verlagsgesellschaft mbH München

Letzte Aktualisierung: 11. März 2024




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