Ein Mineral mit zwei Namen: In der Mineralogie ist die silbrig-glänzende Glimmervarietät unter dem Namen Muskovit bekannt, im altertümlichen Sprachgebrauch wird Muskovit als Katzensilber bezeichnet.
Der Name Katzensilber ist eine volkstümliche Bezeichnung für Glimmerminerale, insbesondere für den silbrig glänzenden Muskovit
Erstmals verwendet wurde der Begriff von Georgius Agricola (1494 bis 1555; Mineraloge) im Jahr 1530 unter dem Eintrag "Splendor, Glimmer oder Katzensilber". 1546 ergänzt er um "Mica, Glimmer und Katzensilber", wobei Mica aus dem Lateinischen mit glänzen übersetzt wird und im Englischen auch heute noch die gängige Bezeichnung für die Minerale der Glimmergruppe ist. Grimm et al. nennen es 1854 gleich einfach "Katzenglimmer".
Glimmerminerale, zu denen u.a. Biotit, Fuchsit, Muskovit und Lepidolith gezählt werden, haben die Eigenschaft intensiv zu schimmern – ähnlich wie einige Metalle.
Eine besondere Rolle nimmt hierbei Muskovit ein. Muskovit ist ein vorwiegend weißes bis graues Mineral, das metallisch silbrig schimmert.
Insofern liegt optisch die Verwechslung mit Silber nahe, auch wenn beide Minerale nicht unterschiedlicher sein können oder mit den Worten des Geschichtsschreibers Petrus Albinus (1543 bis 1598): "ehnlich sind beyde aber von ganz ungleicher natur".
Eigenschaft | Silber | Katzensilber/Muskovit |
---|---|---|
Chemische Zusammensetzung | Ag | KAl2(Si3Al)O10(OH,F)2 |
Mineralklasse | gediegene Elemente | Silikatmineral |
Farbe | metallisch grau-weiß bis bläulich, schwarz angelaufen | farblos, weiß, hellbraun, silbergrau, grünlich, gelblich, rötlich |
Strichfarbe | silbrig-weiß | weiß |
Glanz | metallisch | glas- bis perlmuttartig, seidig |
Transparenz | undurchsichtig | durchsichtig, durchscheinend |
Bruch | hakig | nicht vorhanden |
Spaltbarkeit | unvollkommen | sehr vollkommen |
Mohshärte | 2,5 bis 3 | 2 bis 3 |
Dichte | 10 g/cm³ | 2,77 bis 3,0 g/cm³3 |
Muskovit alias Katzensilber und echtes Silber unterscheiden sich vor allem in Hinblick auf folgende Eigenschaften:
Der Name Katzensilber an sich hat nichts mit Katzen zu tun. Vielmehr ist damit „täuschen oder betrügen“ gemeint, ursprünglich abgeleitet vom Wort Ketzer, aus dem im Laufe der Zeit Katze wurde.
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Quellen:
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⇒ Agricola, G. (1530): Splendor, Glimmer oder Katzensilber. IN: Georgii Agricolae medici Bermannvs, De re metallica
⇒ Agricola, G. (1546): Mica, Glimmer oder Katzensilber. IN: Georgii Agricolae de ortu&causis subterraneorum lib. V.
De natura eorum quæ effluunt ex terra lib. IIII. De natura fossilium lib. X. De ueteribus&nouis metallis lib. II. Bermannus; siue, de re metallica dialogus. Interpretatio Germanica uocum rei metallicæ
⇒ Albinus, P. (1589): Katzensilber, Mica. IN: Meisznische Land und Berg-Chronica.
In welcher ein vollnstendige description des Landes, so zwischen der Elbe, Sala vnd Südödischen Behmischen gebirgen gelegen, So wol der dorinnen begriffenen auch anderer Bergwercken, sampt zugehörigen Metall vñ Metallar beschreibungen ; Mit einvorleibten fürnehmen Sächsischen, Düringischen vnd Meißnischen Historien. Auch nicht wenig Tafeln, Wapen vnd Antiquiteten, derer etliche in Kupffer gestochen
⇒ Grimm, J., Grimm, W., Heyne, M., Hildebrand, R., Lexer, M. und Weigand, F. L. K. (1854): Ketzern. IN: Deutsches Wörterbuch
⇒ Pellant, C. (1994): Steine und Minerale. Ravensburger Naturführer. Ravensburger Buchverlag Otto Maier GmbH
⇒ Bauer, J.; Tvrz, F. (1993): Der Kosmos-Mineralienführer. Mineralien Gesteine Edelsteine. Ein Bestimmungsbuch mit 576 Farbfotos. Gondrom Verlag GmbH Bindlach
⇒ Korbel, P.; Novak, M. und W. Horwath (2002): Mineralien Enzyklopädie, Dörfler Verlag
⇒ Medenbach, O.; Sussieck-Fornefeld, C.; Steinbach, G. (1996): Steinbachs Naturführer Mineralien. 223 Artbeschreibungen, 362 Farbfotos, 250 Zeichnungen und 30 Seiten Bestimmungstabellen. Mosaik Verlag München
⇒ Schumann, W. (1991): Mineralien Gesteine – Merkmale, Vorkommen und Verwendung. BLV Naturführer. BLV Verlagsgesellschaft mbH München
Letzte Aktualisierung: 1. August 2023