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Trillantschliff – Trilliant Cut



Der Klassiker unter allen Schliffen für Diamanten ist der Brillantschliff – wohl kaum ein anderer Schliff wird so oft verwendet und ist so bekannt wie dieser Schliff. Dabei ist das Potpourri an Edelsteinschliffen weitaus vielfältiger. Jahr für Jahr entspringen neue Kreationen, die oftmals ein geheimer Tipp für nicht-alltägliche Schliffe sind und für den individuellen Geschmack stehen. Ein solcher Schliff ist der Trillantschliff.



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Synthetischer Rubin
Synthetischer Rubin im Trillantschliff

Die Entstehung des Trillantschliffs

Die Geschichte des Trillantschliffs (englisch: trillant cut) beginnt in den Niederlanden. Amsterdam hat sich seit dem 16. Jahrhundert europaweit einen Namen als Hauptstadt der Edelsteinschleifereien mit kreativen Köpfen gemacht. In keiner anderen Stadt waren zeitweise mehr Betriebe und Arbeiter angesiedelt, die einzig mit dem Schleifen von Rohdiamanten beschäftigt waren.

Der Prototyp des Trillantschliffs wurde vom Traditionshaus Koninklijke Asscher Diamant Maatschappij entwickelt, dem in der Vergangenheit schon der Schliff der Diamanten Excelsior und Cullinan anvertraut wurde.
Aus dem Asscher´schen Urmodell kreierte der New Yorker Diamantenhändler Leon Finker einen Dreiecksschliff, den er in den 1960er Jahren Trillion Cut taufte. Die Konkurrenz der Henry Meyer Diamond Company nahm sich dem Amsterdamer Dreiecksschliff ebenfalls an und veränderte den Schliff, auf dem sie sich mit den Namen Trilliant Cut die Rechte sichern ließen.

Mit dem Auflaufen der Patente gegen Ende der 1970er Jahre kamen auch von anderen Unternehmen Edelsteine im Stil des Trillantschliffs auf den Markt. Außerdem wurde nicht länger zwischen Trillant Cut und Trillion Cut unterschieden, da beide Schliffe eine optische Verwandtschaft auszeichnet und laut richterlichem Beschluss zudem der Klang der Namen sehr nah lag.



Bei Schmuck mit Steinen im Trillantschliff steht der Stein im Fokus, wie z.B. Peridot, Tansanit und violetter Turmalin von Juwelo

Die Merkmale des Trillantschliffs

Die Form des Trillantschliffs ist die augenscheinlich auffälligste und namensgebende Eigenschaft von Trillanten: ein Schlifff mit drei Ecken (tri), der Elemente des Brillantschliffs aufgreift und deshalb in die Kategorie modifizierter Brillantschliff fällt. Das heißt: charakteristische Züge von Brillanten werden mit modernen Elementen vereint.

Das Gemological Institute of America (GIA) definiert den Trillantschliff als einen „44-facet triangular modified brilliant cut“ (44-facettiger dreieckiger, modifizierter Brillantschliff), der in der Praxis aber auch bis zu 50 Facetten zählen kann. Der Grund: man ist bemüht, vom ungeschliffenen Stein mit möglichst geringem Materialverlust das Optimum an Gewicht und Brillanz herauszuarbeiten.

In der Aufsicht ist der Trillantschliff dreieckig. Als perfekt gilt ein gleichschenkliges Dreieck. Teilweise verschieben sich die Proportionen, sodass ein etwas in die Länge gestrecktes Dreieck mit einem Verhältnis von Länge zu Breite 1:14 auch noch harmonisch ist.

Der Trillantschliff ist nicht in allen Fällen an den Ecken geometrisch spitz gestaltet. Um die Gefahr, dass die scharfkantigen Ecken abbrechen, zu verringern, wird der Trillantschliff auch in leicht abgerundeter Gestalt angeboten, wobei die Linien des Dreiecks dann auch nicht mehr wie mit einem Lineal gezogen wirken.

Was der Trillantschliff mit Brillanten gemeinsam hat, sind


Trillanten, Edelsteine und Schmuck

Schmuck- und Edelsteine im Trillantschliff sind längst noch nicht so häufig zu finden wie andere Edelsteinschliffe. Oftmals werden Trillanten als Begleit- oder Nebenstein als Akzent neben hochkarätige Hauptsteine gesetzt. Doch immer mehr Juweliere haben das Besondere des Trillantschliffs erkannt und fassen Trillanten als Solitär in Schmuck ein.
Dabei ist der Trillantschliff, der die Reinheit und Dispersion, das regenbogenartige Aufblitzen im Licht, sowohl von weißen wie auch farbigen Schmuck- und Edelsteinen unterstreicht, von dem u.a. Rubellit/Turmalin, Diamant, Spessartin und Almandin/Granat, Citrin und Amethyst/Quarz, Aquamarin/Beryll, Peridot/Olivin, Blautopas und Weißtopas/Topas oder Tansanit profitieren.


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Quellen:
⇒ Schumann, W. (2020): Edelsteine und Schmucksteine. Alle Arten und Varietäten. 1900 Einzelstücke. BLV Bestimmungsbuch, BLV Verlagsgesellschaft mbH München
⇒ Dundek, M. (2009): Trilliant Cut. IN: Diamonds. Noble Gems Publication
www.gia.edu - Proprietary/Patened Diamond Cuts


Letzte Aktualisierung: 27. Januar 2023



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