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Monatsstein August – Peridot



Die International Mineralogical Association hat weltweit bislang über 5.300 Mineralien erfasst. Zu viele, um jedem Monat im Jahr einen Stein zuzuordnen. Im Jahr 1912 hat die Vereinigung der Juweliere von Amerika eine Liste veröffentlicht, die jedem Monat ausgewählte Mineralien zuordnet, die heute noch gültig ist und über die Landesgrenzen der USA hinaus Anerkennung fand. Als Monats- bzw. Geburtssteine für den Sommermonat August kürte die Jury Aventurin, Karneol und Peridot, wobei die grüne Olivin-Varietät Peridot am häufigsten als Monatsstein mit dem August in Verbindung gebracht wird.



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Der Name Peridot

Die Frage, woher das Wort Peridot stammt, ist bis heute ungeklärt. Einige Autoren leiten den Wortstamm aus dem Lateinischen her und übersetzen Peridot mit Opal. Anderen Quellen zufolge wird Peridot mit Kerbel übersetzt – was angesichts der vergleichbaren Farbe des Küchenkrauts durchaus möglich ist; und wiederum andere Quellen leiten den Namen aus dem arabischen Wortschatz her, wo hinter dem Begriff Peridot die Bedeutung Edelstein steht.


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Peridot und Olivin

Hinter der Bezeichnung Peridot steht die flaschengrüne, besonders reine Varietät von Olivin. Auch wenn Olivin und Peridot häufig als ein und dasselbe Mineral gehandelt werden, gibt es bedeutende Unterschiede zwischen Peridot und Olivin.

Olivin ist der Name einer Gruppe von Silikatmineralien, die in der Mineralogie als Olivin-Gruppe definiert wird und deren Varietäten sich durch eine vergleichbare chemische Zusammensetzung auszeichnen, und sich im Speziellen durch einen definierten Magnesium- und Eisenanteil voneinander unterscheiden. Neben Peridot sind die Mineralien Fayalit, Monticellit, Kirschsteinit, Glaukochroit, Tephroit und Forsterit die bekanntesten Olivin-Mineralien.


Peridotgrün

Die typische Farbe von Peridot ist ein Flaschengrün, das sich aber auch mit einem Stich ins Gelbliche gehend präsentieren kann, sodass die Steine in goldgrüner Farbe erstrahlen. Die unterschiedlichen Grünnuancen des Peridots sind mit den Magnesium- und Eisenanteilen im Mineral zu erklären. Während ein höherer Magnesiumgehalt ein eher gelbliches Grün erzeugt, bewirken höhere Eisenwerte das strahlende Peridotgrün.

Ein ähnliches Grün wie das des Peridots findet sich auch bei zahlreichen anderen Mineralien wieder, darunter insbesondere Spinell, Demantoid, Prasiolith und Prasem, Diopsid, Chrysoberyll, Peronist, Moldavit sowie grünem Flaschenglas und der Edelsteinimitation Zirkonia.

Das Besondere an der Farbe der Olivin-Varietät ist die Echtheit. Seit vielen Jahrzehnten ist es in der Schmuckbrache gang und gäbe, die Farbe von Mineralien mittels verschiedener Verfahren zu optimieren, korrigieren oder gänzlich zu verändern. Peridot stellt dabei eine der wenigen Ausnahmen dar, da das grüne Mineral weder im Zuge von Hitzezufuhr (sog. Brennen) noch Bestrahlung mit einer Änderung der Farbe reagiert. Die Farbe von Peridot gilt deshalb als naturbelassen. Das einzige, was hin und wieder getan wird, um das Grün zu intensivieren, ist das Einsetzen bzw. Anbringen von farbiger Folie an der Steinunterseite, bevor der Stein in Schmuck eingefasst wird.


Peridot als Schmuckstein

Peridot gilt als ein dankbarer Stein in der Verarbeitung, begründet durch die Härte des Minerals (Mohshärte 6,5 bis 7 auf der 10-stufigen Skala der Härte von Mineralien nach dem deutschen Mineralogen Cabochonschliffs oder zu Perlen geschliffen.
Bei klaren, reinen Peridotkristallen finden sich hingegen Facettenschliffe wieder, bei denen die Betonung der Farbe und Reinheit im Vordergrund stehen. Besonders häufig sieht man z.B. Peridot in Gestalt des Rund- und Ovalschliffs, aber auch der Marquiseschliff/Navette, Herzschliff, Tropfenschliff, Trillantschliff, Oktagonschliff oder Kissenschliff finden bei dem grünen Mineral Anwendung.


Auch interessant:


Quellen:
⇒ Wallerius, J. G. (1778): Systema mineralogicum, Band 1
⇒ Schröter, J. S. (1782): Peridot. IN: Lithologisches Real- und Verballexicon. Band 5
Chrysolith. IN: Biblisches Real-Lexicon (1787)
⇒ Delamétherie, J. C. (1797): Theorie der Erde
⇒ Haüy, R. J. und Karsten, D. L. G. (1806): Lehrbuch der Mineralogie
⇒ Oken, L. (1813): Sippschaft der Olivine. IN: Mineralogie
⇒ Mohs, F. und Zippe, F. X. (1832): Leichtfassliche Anfangsgrunde der Naturgeschichte des Mineralreiches, zum Gebrauche bei seinen Vorlesungen uber die Mineralogie
⇒ Keferstein, C. (1849): Unsere Gattung Chrysolith oder Peridot und Olivin. IN: Mineralogia polyglotta
⇒ Bauer, M. (1896): Olivin (Chrysolith, Peridot). IN: Edelsteinkunde
⇒ Pellant, C. (1994): Steine und Minerale. Ravensburger Naturführer. Ravensburger Buchverlag Otto Maier GmbH
⇒ Bauer, J.; Tvrz, F. (1993): Der Kosmos-Mineralienführer. Mineralien Gesteine Edelsteine. Ein Bestimmungsbuch mit 576 Farbfotos. Gondrom Verlag GmbH Bindlach
⇒ Korbel, P.; Novak, M. und W. Horwath (2002): Mineralien Enzyklopädie, Dörfler Verlag
⇒ Medenbach, O.; Sussieck-Fornefeld, C.; Steinbach, G. (1996): Steinbachs Naturführer Mineralien. 223 Artbeschreibungen, 362 Farbfotos, 250 Zeichnungen und 30 Seiten Bestimmungstabellen. Mosaik Verlag München
⇒ Schumann, W. (1992): Edelsteine und Schmucksteine: alle Edel- und Schmucksteine der Welt; 1500 Einzelstücke. BLV Bestimmungsbuch, BLV Verlagsgesellschaft mbH München
⇒ Schumann, W. (1991): Mineralien Gesteine – Merkmale, Vorkommen und Verwendung. BLV Naturführer. BLV Verlagsgesellschaft mbH München
www.mindat.org - peridot



Letzte Aktualisierung: 10. November 2023



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