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Champagner-Diamanten



Champagner und Diamanten – zwei Worte, die mit Luxus verbunden werden und gleichzeitig eine wohlklingende Bezeichnung für einen bestimmten Farbton von braunen Diamanten sind: champagnerfarbene Diamanten.



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Weiße und farbige Diamanten

Diamanten zählen seit Jahrhunderten zu den kostbarsten Edelsteinen, die zu Schmuck verarbeitet werden.
Der Großteil aller Diamanten ist farblos bzw. weiß. Doch die Farbrange von Diamanten ist weitaus spektakulärer und überraschend vielseitig: von gelb über orange und rot bis hin zu pink, lila, blau, grün, grau und schwarz.
Dass Farbdiamanten vergleichsweise unbekannt sind, liegt vor allem in der Seltenheit dieser Edelsteine begründet. Nur 0,01 Prozent aller Diamanten, die in verschiedenen Lagerstätten weltweit gefunden werden, sind farbig. Und wiederum 80 Prozent aller farbigen Diamanten sind gelb oder braun.

Obendrein ist es in der Praxis oftmals nicht leicht, einen hellen Farbdiamanten von einem leicht gelbstichigen weißen Diamanten zu unterscheiden. Die Übergänge sind fließend. Um die Bestimmung des exakten Farbtons aufzuschlüsseln, werden detaillierte Farbtafeln zur Hand genommen, die jede noch so feine Nuance abbilden bzw. genauestens definieren. Denn Weiß ist nicht gleich weiß, ein Stich ins Blaue oder Gelbliche lässt die Grundfarbe immer wieder anders wirken – nicht zuletzt aufgrund der Intensität des Obertons.
Um die exakte Farbbezeichnung und Unterscheidung von weißen und Farbigen Diamanten zu erleichtern, werden Farbdiamanten deshalb auch unter dem Begriff Fancy Diamanten geführt (z.B. Fancy yellow Diamond).

Champagnerdiamanten mit Silberring Champagnerdiamanten Ring mit Champagner-Diamant
Eine Auswahl von Schmuck besetzt mit champagnerfarbenen Diamanten von Juwelo.de


Die Farbe von Champagner-Diamanten

Champagner-Diamanten gehören zu Familie der braunen Diamanten, die lange Zeit wenig Beachtung fanden und die viele Jahr als Basis zum Umfärben in beliebtere Farben verwendet wurden. Erst mit einer Image-Kampagne in den 1980/90er Jahren konnte die Popularität und damit auch der Wert von braunen Diamanten gesteigert werden.

Die Idee war verblüffend simpel: eine neue Namensbezeichnung für die unterschiedlichen Braunnuancen der Diamanten, die das Gefühl von Exklusivität und des Besonderen erwecken: Schokoladen-Diamant, Kakao-Diamant, Champagner-Diamant, Cognac-Diamant, Zimt-Diamant, Tabak-Diamant, Karamell-Diamant, Espresso-Diamant, Mokka-Diamant oder Amber/Bernstein-Diamant.
Der Plan ging auf und braune Diamanten konnten sich auf dem Edelstein- und Schmuckmarkt etablieren.

In den Farbkatalogen der Gemmological International Association (GIA), deren Tabellen und Farbschemata international maßgebend und wegführend sind, werden Champagner-Diamanten allerdings nicht gelistet. Vielmehr werden Champagner-Diamanten der GIA entsprechend als braune Diamanten mit mehr oder weniger deutlichem Gelbstich übersetzt (engl. Yellowish brown diamond oder yellow brown diamond).

Um den exakten Farbton von Champagner-Diamanten aufzuschlüsseln, werden folgende Kriterien näher beleuchtet:

Die Primärfarbe von Champagner-Diamanten ist ein helles Braun mit einem gelblichen Oberton, sodass der Edelstein beige, beige-gold, beige-rosé-farben oder leicht honigfarben wirken kann – Farben, die sich durchaus mit der der Farbe von Champagner vergleichen lassen können und heller wie auch dunkler ausfallen können.


Champagner-Diamant versus Cognac-Diamant

Auf den ersten Blick sind sich Champagner-Diamanten und Cognac-Diamanten recht ähnlich. Der wesentliche Unterschied ist jedoch die Farbtiefe, die cognac-farbenen Diamanten dunkler ist, sowie der Oberton, der deutlich ins Orangefarbene geht.


Ursache der Farbe von Champagner-Diamanten

Ob ein Diamant weiß oder farbig ist, hängt von diversen Einflussgrößen ab. Deformationen oder Anomalien des Kristallgitters können ebenso zu Farbveränderung führen wie der Einfluss von farbgebenden Elementen im Kristall oder radioaktive Strahlung.
Braune Diamanten dahingegen sind das Resultat von Wachstumslinien (grain lines), d.h., unter dem Mikroskop sind bei braunen Diamanten filigrane Lamellen zu erkennen.


Vorkommen von Champagner-Diamanten

Der Großteil aller Champagner-Diamanten stammt aus der berühmten Argyle-Diamantenmine in Australien, aber auch in Russland, Angola, im Kongo sowie in Brasilien werden champagner-farbene Diamanten zutage gefördert.


Der Wert von Champagner-Diamanten

Im Vergleich mit anderen Fancy Diamanten sind braune Diamanten diejenigen, deren Preis unter anderen Farben liegt, aber dennoch hoch ist und zwischen 1.000 bis 8.000 Euro pro Karat beträgt.

Der Preis von Champagner-Diamanten wird wie bei allen anderen Diamanten über ein Konglomerat aus vier Faktoren berechnet: Farbe, Reinheit, Gewicht und Schliff sind die Größen, die als die sogenannten 4C (Color, Clarity, Cut und Carat) in die Preisermittlung eingehen.

Demnach werden Champagner-Diamanten mit einem intensiven Farbton hochpreisiger gewertet als Exemplare mit weniger kräftiger Farbe.

Gleiches gilt für die Frage der Reinheit von Champagner-Diamanten. Lupenreine Champagner-Diamanten sind eine Rarität, insofern die farbgebenden Lamellen mit geringfügigen Abstrichen in der Reinheit einhergehen. Das Gros der Champagner-Diamanten verfügt über eine SI1 oder SI2-Reinheit, wonach Einschlüsse in den Kristallen unter 10-facher Vergrößerung einfach zu sehen sind.

Das Karatgewicht (1 Karat = 0,02 Gramm) ist ebenso wichtig wie die Qualität des Schliffs. Ist dieser unsauber gearbeitet, überlagern sich Facetten oder wurden dem jeweiligen Schliff zusätzliche Facetten hinzugesetzt oder weggelassen, verändert sich die Gesamtoptik des geschliffenen Diamanten und dessen Brillanz.


Auch interessant:
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Brillantschliff - Der klassische Schliff für Diamanten
Das Verhältnis Größe zu Karat von Diamanten


Quellen:
⇒ Bank, H. (1992): Diamanten. Pinguin-Verlag Innsbruck
⇒ Bauer, J.; Tvrz, F. (1993): Der Kosmos-Mineralienführer. Mineralien Gesteine Edelsteine. Ein Bestimmungsbuch mit 576 Farbfotos. Gondrom Verlag GmbH Bindlach
⇒ Medenbach, O.; Sussieck-Fornefeld, C.; Steinbach, G. (1996): Steinbachs Naturführer Mineralien. 223 Artbeschreibungen, 362 Farbfotos, 250 Zeichnungen und 30 Seiten Bestimmungstabellen. Mosaik Verlag München
⇒ Pellant, C. (1994): Steine und Minerale. Ravensburger Naturführer. Ravensburger Buchverlag Otto Maier GmbH
⇒ Schumann, W. (1992): Edelsteine und Schmucksteine: alle Edel- und Schmucksteine der Welt; 1500 Einzelstücke. BLV Bestimmungsbuch, BLV Verlagsgesellschaft mbH München
⇒ Schumann, W. (1991): Mineralien Gesteine – Merkmale, Vorkommen und Verwendung. BLV Naturführer. BLV Verlagsgesellschaft mbH München
www.gia.edu - Fancy Color Diamond Quality Factors

Letzte Aktualisierung: 6. April 2021



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