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Gravierter Schmuck



Die Kunst, Schmuck mit Gravuren zu verschönern, ist eine althergebrachte Tradition. Was mit einfachen Elementen in der Kupferzeit vor mehr als 7.000 Jahren begann, wurde mit der Zeit immer ausgefeilter in puncto Design und aufwendiger in der Technik. Und auch heutzutage ist gravierter Schmuck angesagt.



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Graviergerät
Bild 1: Graviergerät

Die Geschichte der Schmuckgravur

Die Anfänge des Gravierens von Schmuck reichen weit in die Vergangenheit der Menschheit zurück. Schon in der Steinzeit verzieren die Menschen gehörte mit Schnitzarbeiten verzierter Schmuck zum Alltag, auch wenn die Materialien noch andere waren: verschiedene Steine (z.B. Hühnergötter) Jagdtrophäen wie kleine Geweihe oder Zähne von erlegtem Wild – Grandeln genannt, oder kunstfertig gestaltetes Holz. Richtigerweise handelt es sich bei diesem prähistorische Schmuck noch nicht um gravierten Schmuck, sondern um Schnitzereien.

Denn: Das Wort Gravur stammt dem Lexikographen Konrad Duden (1829 bis 19119 zufolge aus dem Lateinischen und wird mit ´graben´ übersetzt, insofern in "harte Stoffe eingegraben“ wird und „dient zur Belebung dieser Fläche mit Mustern und Ornamenten“ (Luthmer, 1889).

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Mit der Entdeckung des Metalls wurden den Goldschmieden aus vergangenen Tagen neue Türen geöffnet, sowohl was die Schmuckmaterialien als auch die Werkzeuge zur Bearbeitung und die Technik betraf. Archäologische Funde zeigen, dass schon um Christi Geburt im antiken Griechenland Dekors auf Waffen und edle Geschmeide übertragen wurden.

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Bild 2: Mit einem diamantbesetztem Stichel personalisierter Schmuck


Über die Zeit hinweg wurde beinahe alles graviert; sei es als zierendes Element, um den/die Besitzer mit Monogrammen oder Initialen kenntlich zu machen oder den sozialen Statur hervorzuheben. Zum gravierten Schmuck gesellten sich deshalb auch Medaillen, Gegenstände aus dem Alltag wie Kelche, Pokale oder Schalen, „Waffen, goldene Fibeln, Armbänder, silberne Gefäße, bronzene Kandelaber“ (Blümner und von Schorn, 1885).

Für HistorikerInnen und Antiquariate sind Gravuren dahingegen von anderem Interesse. Die Stempel und Prägungen verraten ihnen viel über die Herkunft und das Alter, insofern jede Epoche, jeder Goldschmied und jede Stadt/jedes Land über einen eigenen Prägestempel verfügte. Auch der Feingehalt des verwendeten Edelmetalls wurde und wird in den Schmuck eingetrieben.

Eine der bekanntesten Persönlichkeiten, die auf das Gravieren als Kunstrichtung setzte, war Albrecht Dürer (1471 bis 1528). Der Sohn eines Goldarbeiters arbeitete „mit Malerei und Gravur“ (Arnold, 1806), wobei die Kupferstiche „Die Buße des Heiligen Chrysostomus“ (1497), „Ritter, Tod und Teufel“ (1513) und „Der heilige Hieronymus im Gehäus“ (1514) zu den berühmtesten Werken des Nürnberger Künstlers zählen.


Gravur-Techniken

In den Anfangszeiten der Gravur von Metallen wie Gold, Silber, Eisen oder Kupfer wurde per Hand gearbeitet. Das wichtigste Werkzeug waren Grabstichel: „stählerne Stäbe, deren Enden sehr verschiedene Gestalt hatten“, um „kleine Höhlungen anzubringen, Linien oder feine Streifen zu ziehen“, „Buchstaben oder Zeichnungen“ anzulegen (Blümner und von Schorn, 1885).

Die manuelle Gravur wurde mit dem Fortschritt der technischen Möglichkeiten weitestgehend durch maschinell betriebene Graviergeräte abgelöst, sodass sich heute der maschinellen Gravur mit diamantbesetzten Sticheln oder der Lasergravur bedient wird.


Schmuck mit Gravur

Persönliche Botschaften in Schmuck zu gravieren ist ein Klassiker. Schon Napoleon Bonaparte setzte bei dem Ring, den er Josephine de Beauharnais zur Verlobung im Jahr 1796 überreichte, auf eine liebevolle Inschrift: „zwei machen eins“. Der Verlobungsring griff alles an Romantik auf, was möglich ist: die persönliche Note der Gravur sowie eine Ring im Toi-et-moi-Stil zwei Edelsteinen, die symbolisch für die Unvergänglichkeit der Liebe (Diamant) und die ewige Treue (Saphir) stehen.

Gravierte Ringe – vor allem Verlobungs- und Eheringe, die den Namen des/der Partners/Partnerin oder das Datum der Hochzeit tragen – sind nach wie vor das Nonplusultra in der Schmuckbranche. Als Glücksbringer oder persönliches Geschenk, um Erinnerungen zu verewigen, werden aber auch Ketten personalisiert, Anhänger und Armbänder graviert.


Auch interessant:


Quellen:
⇒ Kurzgefasstes Handwörterbuch über die schönen Künste (1795): Gravieren, Gravierkunst
⇒ Arnold, I. F. (1808): Anleitung zur Beurtheilung der Kunstwerke der Malerei für Kunstliebhaber nebst einer skizzirten Geschichte der berühmtesten Schulen und ihrer vorzüglichsten Meister
⇒ Blümner, H. und Schorn, O. v. (1885): Geschichte des Kunstgewerbes in Einzeldarstellungen
⇒ Luthmer, F. (1888): Gold und Silber. Handbuch der Edelschmiedekunst
⇒ Duden, K. (1892): Gravieren. IN: Orthographisches Wörterbuch der deutschen Sprache
www.goettgen.de - Handgravieren - ein altes Kunsthandwerk


Letzte Aktualisierung: 18. Dezember 2023



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