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Taubenblutrubin - Pigeon Blood Ruby



Ein Mineral, das unweigerlich mit der Farbe rot in Zusammenhang gebracht wird, ist vermutlich der Rubin. Schon der Name Rubin weist auf die Farbe des Steins hin. Rubens wird aus dem Lateinischen mit Rot übersetzt. Dass es Rubine nicht nur in einem bestimmten Rot gibt, zeigt die Vielfalt der Rottöne von Rubinen. Am begehrtesten unter allen Rubine sind Rubine der Farbe Pigeon Blood Ruby bzw. taubenblutrote Rubine.



Rubine – ein Überblick

Rubine sind die rotfarbigen Vertreter der Korund-Gruppe, zu der auch der blaue Saphir zählt. Beide Mineralien sind chemisch betrachtet Oxidminerale, die aus Aluminiumoxid (Al2O3) bestehen.
Rubine kristallisieren dem trigonalen Kristallsystem folgend. Naturbelassene Rubinkristalle weisen deshalb eine tonnen- oder säulenartige Form auf, können aber auch kleinen Pyramiden gleichen. Der Glanz der Kristalle wird als glasartig bis diamanten bei undurchsichtiger, durchsichtiger bis durchscheinender Transparenz beschrieben.
Dass Rubine das Prädikat Edelstein führen, liegt nicht zuletzt in der Härte des Minerals begründet. In der Mineralogie werden alle der weltweit über 5300 bekannten Mineralien nach zehn Härtegraden unterschieden; beginnend von sehr weichen Mineralien der Härte 1, zum Beispiel Talk, aufsteigend bis sehr hart, Mohshärte 10, repräsentiert durch Diamanten. Rubine gehören mit einer Mohshärte 9 zu den härtesten Mineralien der Welt. Lediglich Diamanten sind noch härter.



Die Farbe von Rubinen

Rubinrot ist nicht nur einfach rot. Bei genauerer Betrachtung zeigt das Mineral feine Nuancen, die ins Braune, Blaue oder Violette gehen. Die Ursache für die rote Farbe von Rubinen ist im Mineral enthaltenes Chrom, während Beimengungen von Eisen braunstichige Rubine hervorrufen.
In vielen Fällen wird der Farbe von Rubinen künstlich nachgeholfen. Durch vorsichtiges Erhitzen ist es möglich, die Farbe zu intensivieren bzw. abzudunkeln oder farblich ungleichmäßigen Rubinen zu einem einheitlichen Rot zu verhelfen.


Definition Pigeon Blood Ruby – Taubenblut-Rubin

Die Farbe Pigeon Blood Ruby wird als ein Rot mit einem Hauch ins Blau gehend definiert.
Dieser spezielle Farbton wird im englischen Sprachraum mit den Bluttropfen von Tauben verglichen – daher die Übersetzung Taubenblut-Rubin. Im Deutschen hingegen wird die Bezeichnung Taubenblut-Rubin oder taubenblutroter Rubin verwendet. Auch gängig ist der Begriff Birma-Rubin, Burma-Rubin oder Myanmar-Rubin – angelehnt an die Rubin-Vorkommen in Burma bzw. Myanmar, die den taubenblutroten Ton aufweisen.
Allerdings ist der Farbton Taubenblutrot nicht nicht einzig auf Funde aus Myanmar beschränkt; Rubine aus Montepuez/Mosambik weisen ebenfalls den begehrten Farbton auf, genau wie in Tansania und Vietnam Pigeon Blood Rubine gefunden werden.


Der teuerste Taubenblut-Rubin der Welt

Unter allen Rottönen, die für Rubine typisch sind, gelten rote Rubine mit Blaustich als diejenigen der höchsten Qualität. Auf dem Edelsteinmarkt werden naturbelassene, unbehandelte Pigeon Blood Rubine zu sehr hohen Preisen gehandelt. Da die Nachfrage an taubenblutroten Rubinen nicht abreißt, werden blaßrote Rubine oftmals nachträglich veredelt, um den beliebten Farbton zu erzeugen. Einen entsprechenden Hinweis, dass einen Behandlung des Stein erfolgt ist, erhält man beim Kauf des Rubin in Form eines Expertise/eines Gutachtens.
Der teuerste, taubenblutrote Rubin der Welt trägt den Namen Sunrise Ruby. Und wie könnte es anders sein? Der rote Edelstein stammt aus Burma. Eingefasst in einen Ring und verziert mit Diamanten wurde der wertvolle Sunrise-Rubin im Jahr 2015 für 30,42 Mio. US-Dollar versteigert. Dass Gewicht des Sunrise Rubins: 25,59 Karat, was einem Gewicht von 5,118 Gramm entspricht und bedeutet, dass ein Karat den Wert von 1,18 Mio. US-Dollar hat.


Verwechslung mit anderen rubinroten Mineralien

Neben Rubinen gibt es eine Vielzahl anderer Mineralien, deren Rot dem Pigeon Blood Ruby ähnelt; allen voran Almandin und Pyrop – zwei Vertreter der Granatgruppe. Die Mineralien

sowie Synthesen können ebenfalls von rotblauer Farbe sein, unterscheiden sich aber wesentlich in Hinsicht auf die geringere Härte von Rubinen.


Siehe auch:
Deep Russian Amethyst - Sibirischer Amethyst
Rose de France Amethyst
Rubine, die keine sind


Quellen:
⇒ Bauer, J.; Tvrz, F. (1993): Der Kosmos-Mineralienführer. Mineralien Gesteine Edelsteine. Ein Bestimmungsbuch mit 576 Farbfotos. Gondrom Verlag GmbH Bindlach
⇒ Medenbach, O.; Sussieck-Fornefeld, C.; Steinbach, G. (1996): Steinbachs Naturführer Mineralien. 223 Artbeschreibungen, 362 Farbfotos, 250 Zeichnungen und 30 Seiten Bestimmungstabellen. Mosaik Verlag München
⇒ Pellant, C. (1994): Steine und Minerale. Ravensburger Naturführer. Ravensburger Buchverlag Otto Maier GmbH
⇒ Schumann, W. (1991): Mineralien Gesteine – Merkmale, Vorkommen und Verwendung. BLV Naturführer. BLV Verlagsgesellschaft mbH München
⇒ Schumann, W. (1992): Edelsteine und Schmucksteine: alle Edel- und Schmucksteine der Welt; 1500 Einzelstücke. BLV Bestimmungsbuch, BLV Verlagsgesellschaft mbH München


Letzte Aktualisierung: 13. Oktober 2019




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