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Händewaschen und Schmuck mit Edelsteinen



Immer wieder liest man den Hinweis, dass der Kontakt von Echtsteinschmuck mit Seife, Duschgel, Shampoo, Creme, Haarspray, Parfüm, Spülmittel und anderen Reinigungsprodukten vermieden werden sollte – weniger aus hygienischen Motiven. Doch warum soll man beim Putzen und Händewaschen Schmuck ablegen?



Beschichtete Mineralien und Edelsteine

Nicht jeder Stein, der in Schmuck eingefasst wurde, ist zu 100 Prozent natürlich bzw. naturbelassen.
Seit Jahrhunderten werden verschiedene Maßnahmen ergriffen, um die Farbe von Mineralien und Edelsteinen zu intensivieren, auszugleichen oder umzufärben.

Eine vergleichsweise simple und unkomplizierte Methode ist das Imprägnieren, Wachsen oder Paraffinieren, welche im Vergleich zu anderen Verfahren der Farboptimierung (Brennen, Bestrahlung bspw.) am empfindlichsten auf den Kontakt mit Wasser und Reinigungsmitteln reagiert.
Dabei werden die zu behandelnden Steine mit einer hauchfeinen Schicht aus Kunstharz, Harz, Wachs oder Öl überzogen. Zwecks Steigerung der Farbintensität ist diese Schicht bisweilen eingefärbt.

Primär steht hinter dem Imprägnieren, Wachsen, Ölen oder Paraffinieren der Gedanke, empfindliche Steine robuster zu machen und den mineraleigenen Glanz zu unterstützen.

Viele Mineralien, die zu Schmuck verarbeitet werden, sind von geringer Härte, sodass die Gefahr von Oberflächenschäden wie Kratzer oder Schrammen im Raum steht, genau wie einige Mineralien zum Splittern neigen, porös oder rissig sind.
Das Einfärben ist ein positiver Nebeneffekt.

Besonders häufig findet die Versiegelung bei folgenden Mineralien Anwendung: Azurit, Apatit, Beryll, Chrysokoll, Jade, Peridot, Lapislazuli, Türkis, Rubin, Saphir und Smaragd.

Hygiene und Schmuck

Aus hygienischer Sicht wird empfohlen, Schmuck beim Händewaschen, Duschen oder Haarewaschen abzulegen, damit auch die Stellen unter dem Schmuck (z.B. Ringe, Ohrringe) zu reinigen und zu verhindern, dass aufgrund eventuell vorhandener Restfeuchte ein keimfreundliches Milieu herangezüchtet wird.

Der Rat von Schmuckhändlern bezieht sich jedoch vielmehr auf den Stein an sich. Schmucksteine, die zwecks Stabilisierung mit einer Schicht aus Öl, Wachs, Harz oder Paraffin behandelt wurden, neigen bei häufigem Kontakt mit Tensiden (= waschaktive Substanzen) von Körperpflegeartikeln, Alkohol bspw. In Form von Haarspray oder Parfüm oder Creme, stumpf, matt und rissig zu werden. Der Grund: Tenside, Alkohol und Fett lösen mit der Zeit die Schutzschicht auf.

Ein weiteres Problem: teilweise bilden sich Ablagerungen auf dem Stein oder an den Fassungen. Vor allem in Gegenden mit kalkreichem Wasser entsteht bei Verwendung von Seife hartnäckige Kalkseife, d.h. Hartnäckige Ablagerungen, die der optischen Erscheinung von Schmuck zusetzen können.

In der Regel lassen sich leichte Verschmutzungen von Schmuck mit einem weichen, leicht angefeuchteten Baumwolltuch entfernen.


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