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Blue Moon of Josephine Diamant



Es gibt Edelsteine, die sind einmalig. Sei es aufgrund der Farbe, wegen der Größe, ihrer Geschichte oder angesichts der Seltenheit. Selten ist auch der Blaue Mond, engl. Blue Moon, ein astronomisches Schauspiel – und Namenspate des blauen Diamanten Blue Moon of Josephine.



Der Name Blue Moon of Josephine Diamant

In der Astronomie wird ein Blauer Mond als der zweite Vollmond innerhalb eines Monats definiert. Normalerweise ist der Vollmond nur einmal im Monat zu sehen. Deshalb gilt ein Blauer Mond als ein Ereignis von sehr hoher Seltenheit, das etwa einmal in 2,5 Jahren zu beobachten ist.
Der Fund des Blue Moon of Josephine Diamanten war eine eben solche rare Begebenheit. Blaue Diamanten zählen zu den seltensten Exemplaren unter farbigen Diamanten. Ist der Diamant dann noch von außerordentlicher Größe und prächtiger Farbintensität, liegt der Vergleich mit dem astronomischen Blue Moon nahe.
Den Namen Blue Moon Diamond trug der Diamant allerdings nicht lange. Knapp zwei Jahre, nachdem der blaue Diamant zutage gefördert wurde, erhielt der Edelstein einen neuen Namen bzw. wurde um einen Namenszusatz erweitert. Der Name Josephine geht auf den Milliardär Joseph Lau Luen Hung zurück, der den Diamanten Blue Moon Diamond nach seiner Tochter Josephine in Blue Moon of Josephine Diamond umtaufte.


Gewicht, Schliff, Reinheit und Farbe des Blue Moon of Josephine Diamanten

Der Blue Moon of Josephine Diamant wiegt 12,03 Karat (entspricht 2,406 g).
Ungefähr ein Drittel des ursprünglichen Gewichts des Rohdiamanten, 29,62 Karat, ging mit dem Schliff verloren. In der Edelsteinbearbeitung ist ein derart hoher Materialverlust keine Seltenheit. Zugunsten des optimal auf den Stein berechneten Schliffs, der die Farbe bestmöglich betont und den geringsten „Schleifabfall“ mit sich bringt, wird ein kleinerer Stein in Kauf genommen. Oftmals sind die Proportionen des Rohsteins aber auch ungünstig, so dass trotz ausgeklügelter Schliffe viele Karat zwangsläufig verloren gehen.

Der Schliff des Blue Moon of Josephine Diamanten wird als ein Kissenschliff, engl. Cushion cut, beschrieben. Der Schliff ist leicht rechteckig, wobei die Ecken deutlich abgerundet sind.
Verwendung findet der Cushion cut vor allem bei Farbedelsteinen, deren Farbe hervorgehoben werden soll.

Die Beschreibung der Farbe im Fall des Blue Moon of Josephine Diamanten lautet Fancy vivid blue.
Um farbige Diamanten von weißen Diamanten abzugrenzen, werden diese auch als Fancy Diamanten oder Fancy Diamonds bezeichnet.
Genau wie bei weißen Diamanten, deren Weiß intensiver beleuchtet wird, ist es gang und gäbe, farbige Diamanten anhand der Sättigung der Farbe zu begutachten. An unterster Stelle steht die Farbgüte very light/sehr hell, gefolgt von light/hell, fancy/mittel, fancy dark/dunkel, fancy deep/tief, fancy intense/intensiv und die höchste Gütestufe fancy vivid/lebhaft – stets ergänzt um die jeweilige Farbe des Diamanten, bspw. Fancy deep yellow.
Das Blau des Blue Moon of Josephine Diamanten ist demnach ein ausgezeichnet strahlendes Blau, das je nach Lichteinfall einen Graublaustich zeigt, mittel- bis dunkelblau changiert.

Erwähnenswert ist auch die hohe Qualität der Reinheit des blauen Diamanten. Expertisen des Gemological Institute of America (GIA)** bescheinigen dem Diamanten das Prädikat „internally flawless“, d.h. es sind keine inneren Makel im Stein festzustellen, selbst unter zehnfacher Vergrößerung.


Berühmte Blaue Diamanten

Blaue Diamanten gehören neben gelben Diamanten zu den seltensten Farbdiamanten.
Dass ein Diamant nicht nur weiß bzw. farblos ist, ist auf verschiedene Ursachen zurückzuführen: Störungen im Kristallgitterbau, Einfluß radioaktiver Strahlung und Beimengungen anderer Elemente.
Ausschlaggebend für das Blau blauer Diamanten ist das Element Bor.
Vergleicht man die Größe bekannter blauer Diamanten mit weißen Diamanten, wird deutlich, dass blaue Diamanten in der Regel wesentlich kleiner sind als das weiße Pendant. Aufgrund der Farbe und Rarität können blaue Diamanten dennoch im Wettbewerb um den Preis mithalten.
Einige der bekanntesten blauen Diamanten sind bspw. Der Oppenheimer Blue Diamond (14,62 Karat), Heart of Eternity Diamond (27,64 Karat), Wittelsbacher-Graff Diamant (31,06 Karat), Jane Seymour Diamant (2,08 Karat) und der Hope-Diamant (45,52).


Die Geschichte des Blue Moon of Josephine Diamanten

Entdeckt wurde der Blue Moon-Diamant im Januar 2014 in der Cullinan-Mine** nahe Pretoria in Südafrika.
Die Mine machte sich seit der Erschließung im Jahre 1902 als ertragreiche Diamantenmine einen weltbekannten Namen. Viele der größten Diamanten der Welt wurden hier gefunden; darunter der Cullinan-Diamant (der größte jemals entdeckte Rohdiamant der Weltgeschichte), der Taylor-Burton-Diamant sowie der Golden Jubilee Diamant.
Nach einem kurzen Aufenthalt im Naturhistorischen Museum** des County Los Angeles wurde der Diamant im November 2015 in Genf im Rahmen einer Versteigerung angeboten. Allerdings nicht nur der Stein, sondern einfasst mittels einer Krappenfassung als Solitär in einem Ring.
Höchstbietender war Joseph Lau Huen Hung, der die Summe von rund 48,5 Mio US-Dollar für den blauen Diamanten bezahlte. Damit liegt der Wert des Diamanten im Bereich dessen, was im Vornherein geschätzt wurde: 35 bis 55 Mio. US-Dollar.
Auch wenn der Betrag hoch erscheint, für den Rekord des teuersten blauen Diamanten hat es nicht gereicht. Mit 58 Mio. US-Dollar bei 14,62 Karat war der Oppenheimer Blauer Diamant noch teurer.


Siehe auch:
Fancy Saphire
Die berühmtesten Diamanten der Welt
Diamanten, die keine sind


Quellen:
- www.sothebys.com - Magnificent Jewels and noble Jewels - World auction record price per carat for a diamond or gemstone
- www.petradiamonds.com - The Blue Moon Diamond

⇒ Bank, H. (1992): Diamanten. Pinguin-Verlag Innsbruck
⇒ Bauer, J.; Tvrz, F. (1993): Der Kosmos-Mineralienführer. Mineralien Gesteine Edelsteine. Ein Bestimmungsbuch mit 576 Farbfotos. Gondrom Verlag GmbH Bindlach
⇒ Medenbach, O.; Sussieck-Fornefeld, C.; Steinbach, G. (1996): Steinbachs Naturführer Mineralien. 223 Artbeschreibungen, 362 Farbfotos, 250 Zeichnungen und 30 Seiten Bestimmungstabellen. Mosaik Verlag München
⇒ Pellant, C. (1994): Steine und Minerale. Ravensburger Naturführer. Ravensburger Buchverlag Otto Maier GmbH
⇒ Schumann, W. (1992): Edelsteine und Schmucksteine: alle Edel- und Schmucksteine der Welt; 1500 Einzelstücke. BLV Bestimmungsbuch, BLV Verlagsgesellschaft mbH München
⇒ Schumann, W. (1991): Mineralien Gesteine – Merkmale, Vorkommen und Verwendung. BLV Naturführer. BLV Verlagsgesellschaft mbH München

Letzte Aktualisierung: 22. März 2024




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