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In, auf und aus Gestein gebaut - Basteibrücke



Eine Brücke wie von einem Postkartenmotiv: Die Basteibrücke im Elbsandsteingebirge.



Das Gestein der Basteibrücke im Elbsandsteingebirge

Die Basteibrücke besteht aus demselben Gestein wie die Felsformation der Bastei: Elbsandstein.
Namensprägend für die Bezeichnung des gleichnamigen Gebirges südöstlich der sächsischen Landeshauptstadt Dresden sind zwei Dinge: Die Nähe zur Elbe, die durch das Elbsandsteingebirge fließt und das Gestein Sandstein, aus dem das Gebirge aufgebaut ist.

Bild 1: Basteibrücke

Die Basteibrücke wiederum wurde nach der Bastei benannt; einer Formation aus mehreren Felsen im Elbsandsteingebirge, die durch die 76,5 m lange Basteibrücke miteinander verbunden werden. Die Felsen sind direkt in die Brückenkonstruktion integriert, dienen als Stützpfeiler der überspannenden Brückenelemente. Insgesamt zählt die Basteibrücke sieben Brückenbögen – vier größere und drei kleinere.

Auffällig ist, dass sich der Sandstein der Basteibrücke farblich deutlich von den Sandsteinen der Bastei unterscheidet. Aber auch Lilienstein, Barbarine und Pfaffenstein als markante Erhebungen des Elbsandsteingebirges sind dunkler und grauer als die hellbraune, beige Basteibrücke.

Jener Farbunterschied hängt wesentlich der Zeit zusammen, seitdem die Sandsteine Wind und Wetter ausgesetzt sind. Elbsandstein ist ein sehr altes Gestein, das während der Kreidezeit aus den Ablagerungen von feinen Quarzsanden entstanden ist, die durch tonige, kalkige oder kieselige Bindemittel zu festem Sandstein zementiert wurden.
Entsprechend lange ist der Sandstein folglich den Kräften der Verwitterung ausgesetzt, die mit einer grauen, rußähnlichen Verfärbung der Gesteinsoberfläche einhergehen. Deshalb erscheinen vor allem ältere Sandsteine eher dunkel, während der Basteibrückensandstein in vergleichsweise hellem Beige erstrahlt, da dieser zu einem späteren Zeitpunkt aus Sandsteinbrüchen frisch abgebaut wurde.

Die Basteibrücke – Geschichte und Lage

Ursprünglich war die Basteibrücke keine Stein-, sondern eine Holzbrücke. Im späten 15. Jahrhundert diente die Brücke als Übergang von der Felsenburg Neurath zu einem gegenüber liegenden Felsen, der sog. Steinschleuder.

Die Holzelemente der Brücke wurden zwischenzeitlich zwar erneuert, doch als das Elbsandsteingebirge und auch die Bastei für Touristen interessant wurde, kam es zu einer grundlegenden Umgestaltung der Basteibrücke.

Holz als Material war angesichts der vielen Meter tiefen Schlucht unterhalb der Basteibrücke aufgrund der wachsenden Besucherströme zu unsicher. Sandstein hingegen bietet mehr Stabilität und ist ein robuster Naturstein. So wurde die Holzbrücke in den Jahren 1851 bis 1852 abgerissen und nach den Vorstellungen des Architekten Frommherz Lebegott Marx (1810 bis 1863) gegen Sandstein ausgetauscht.


Siehe auch:
In, auf und aus Gestein gebaut - Frauenkirche Dresden
In, auf und aus Gestein gebaut - Völkerschlachtdenkmal Leipzig
Steinerne Zeugen - Versteinerter Wald Chemnitz


Quellen:
- Wagenbreth, O. und W. Steiner (2001): Geologische Streifzüge. Landschaft und Erdgeschichte zwischen Kap Arkona und Fichtelberg. Spektrum Akademischer Verlag*
- www.mdr.de
- www.oberelbe.de
- http://saebi.isgv.de - Andreas Fels, Marx, Frommherz Lobegott, in: Sächsische Biografie, hrsg. vom Institut für Sächsische Geschichte und Volkskunde e.V., bearb. von Martina Schattkowsky

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Letzte Aktualisierung: 8. Februar 2019



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