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Steinerne Zeugen - Manpupuner



Der Sage nach sind es versteinerte Hunde. Tatsächlich handelt es sich aber um das Zusammenspiel von Wind und Wetter – die Felsformation der Manpupuner.



Die Manpupuner-Felsen

In Reih und Glied stehen sie nebeneinander: sechs übermannshohe Felsen, die scheinbar von einem noch höherem Felsen bewacht werden. Die sieben Felsen der Manpupuner sind von beachtlicher Größe – mit einer Höhe zwischen 30 und 42 m sind die Felsen in der kargen Landschaft des Nordurals sofort zu erkennen. Der Name Manpupuner, eigentlich richtig Man-Pupu-Nyer, stammt aus der Sprache der auch in Sibirien gängigen Mansischen Sprache und wird mit Berg der Götter übersetzt.

Abb. 1: Manpupuner-Felsen

Aufgrund der geologischen Besonderheit wurden die Manpupuner-Felsen zu einem der Sieben Wunder von Russland gekürt, zu denen unter anderem auch der Baikalsee, die Kathedrale des seligen Basilius in Moskau und das Tal der Geysire auf der russischen Halbinsel Kamtschatka gehören.

Zu sehen sind die Manpupuner-Felsen in Komi, einer Teilrepublik im Nordwesten Russlands. Die nächst gelegene Stadt in der bevölkerungsarmen Gegend ist Petschora, die sich ungefähr 1500 km nordöstlich von der russischen Hauptstadt Moskau entfernt befindet.

Legende und Entstehung der Manpupuner-Felsen

Einer volkstümlichen Sage stellen die Manpupuner-Felsen sechs versteinerte Hunde und einen Schamanen dar. Die Hunde - genau genommen waren es schneeweiße, spitzähnliche Samojeden - verfolgten danach die Bewohner der Region, die Mansen. Mitten in dieser Jagd tauchte ein Schamane auf, der mit einem Zauberspruch erst die Hunde und dann sich selber erstarren ließ.

Faktisch geht die Geschichte der Manpupuner-Felsen viel weiter in die Vergangenheit zurück und die Felsen sind auch keine Versteinerungen. Vielmehr ist es Quarzglimmerschiefer, der Gestein der Felsengruppe ist und auf ein Alter von etwa 200 Millionen Jahren datiert wird.

Die Form der Manpupuner und dass die Felsen heute weithin in der kargen Region auf dem Plateau zu sehen sind, ist mit der Verwitterung einstiger Gesteinsmassen zu begründen. Vor über 200 Millionen Jahren lagen die Felsen unter Kalksteinen verborgen, die durch das Zusammenspiel von Wind und Wetter nach und nach und durch Auswehung oder Verlagerung die Manpupuner-Felsen entblößten (näheres siehe Verwitterung von Gesteinen).

Die Unterschiede hinsichtlich der Art des Gesteins bestimmten letztlich, dass die Manpupuner-Felsen erhalten blieben. Kalksteine waren in diesem Fall die weniger widerstandsfähigeren Gesteine als der Quarzglimmerschiefer der Felsen. Aber auch wenn Glimmerschiefer das robustere der beiden Gesteine ist, macht hier der Prozess der Verwitterung nicht halt. Weiterhin steht das Gestein unter dem Einfluß der physikalischen und/oder chemischen Verwitterung, folgende Veränderungen der Gestalt sind nicht ausgeschlossen.

Siehe auch:
In, auf und aus Gestein gebaut - Rakotzbrücke Kromlau
Steinerne Zeugen - Svartifoss
In, auf und aus Gestein gebaut - Steinmännchen

Quellen:
- www.manpupuner.ucoz.ru
- www.englishrussia.com
- www.int.rgo.ru
Pellant, C. (1994): Steine und Minerale. Ravensburger Naturführer. Ravensburger Buchverlag Otto Maier GmbH*
Schumann, W. (1991): Mineralien Gesteine – Merkmale, Vorkommen und Verwendung. BLV Naturführer. BLV Verlagsgesellschaft mbH München*
⇒ Maresch, W., Medenbach, O.; Trochim, H.-D. (1987): Die farbigen Naturführer Gesteine. Mosaik Verlag GmbH München*
Murawski, H. (1992): Geologisches Wörterbuch. Ferdinand Enke Verlag Stuttgart*
Schumann, W. (1994): Steine und Mineralien sammeln; finden, präparieren, bestimmen. BLV Verlag München*

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Letzte Aktualisierung: 8. Februar 2019




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