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Thundereggs - Lithophysen



Thundereggs – Donnereier: eine andere Bezeichnung für Gesteinsknollen, deren Inneres mit Mineralien ausgefüllt ist, auch wenn bei "Ei" oder "egg" und der Optik von Donnereiern die Vermutung aufkommen könnte, bei einem Thunderegg handelt es sich um ein versteinertes Ei.



Das Aussehen von Thundereggs

Donnereier sind von ovaler, runder oder eiförmiger Gestalt – daher auch der Name Donnereier.

Bei einigen Exemplaren offenbart sich der Inhalt bereits ohne, dass die mineralgefüllten Gesteinsknollen geöffnet werden müssen. Ähnlich wie bei einem Ei, das feine Risse oder Sprünge in der Schale zeigt, schimmert mitunter in verschiedenen Farben die „Füllung“ der Thundereggs hervor.

Die wahre Pracht zeigt sich aber erst dann, wenn das Donnerei aufgetrennt wird. Wie ein gekochtes Eidotter befindet sich – umschlossen von einer mehr oder weniger mächtigen Gesteinsschale – ein Kern, der aus diversen Mineralien bestehen kann. Vorranggig sind es Achate, aber auch Bergkristall, Jaspis, Chalcedon und in seltenen Fällen Opal, die in Donnereiern vorkommen.

Abhängig von den Entstehungsbedingungen können die Füllungen kuriose Formen annehmen, nicht nur rund; begehrt sind vor allem Thundereggs mit Sternachaten. Hier erscheint das farbenfrohe Mineral in zackenähnlicher Gestalt wie ein Stern – eingebettet in die Gesteinsmatrix.

Bild 1: Thunderegg bzw. Donnerei: Bergkristall mit rotem Jaspis in Porphyr; Fundort: Schneekopf/Deutschland

Die Entstehung von Thundereggs

Die steinerne Hülle von Thundereggs besteht aus Rhyolith (früher als Quarzporphyr bezeichnet).
Das Gestein ist magmatischen Ursprungs und ist von anderen Gesteinen leicht zu unterscheiden. Rhyolith ist von rötlich-violetter, gräulicher oder bräunlicher Farbe und weist das charakteristische porphyrische Gefüge auf (= in der feinkörnigen Gesteinsgrundmasse "schwimmen" größere, deutlich sichtbare Kristalle).


Thundereggs sind das zu Gestein erstarrte Ergebnis gasreicher Lava, und nicht – wie in der indianischen Mythologie angenommen – Eier, die von wütenden Donnergöttern zur Erde niedergeworfen wurden. Die einstigen Hohlräume der Blasenhohlräume im Rhyolith kristallisierten nach und nach aus und wurden mit den oben genannten Quarzvarietäten ausgefüllt.

Thundereggs sind weltweit recht häufig verbreitet, wobei die Fundorte an Vorkommen gebunden sind, deren Ursprung magmatisch ist und im Speziellen Rhyolithe vertreten sind. Besondere Aufmerksamkeit genießen Thundereggs aus Oregon in den USA.

Die Donnereier aus dem Bundesstaat im Nordwesten der USA gelten als außergewöhnlich schön. Internationale Konkurrenz machen den US-Thundereggs vor allem Donnereier aus Australien, und Deutschland.
Als regionale Berühmtheit sind die Thundereggs Schneekopfs (= Berg in Thüringen) unter dem Namen Schneekopfkugel nicht unbekannt.

Thundereggs sind aber nicht nur bei Mineraliensammlern beliebt. Als Schmuck- und Amulettstein sind Donnereier ebenfalls begehrt. Teilweise wird der Stein mit der mineralischen Füllung angeschliffen oder eiförmiger herausgearbeitet, um die Form eines Eis hervorzuheben.


Auch interessant:


Quellen:
⇒ Okrusch, M. und S. Matthes (2009): Mineralogie: Eine Einführung in die spezielle Mineralogie, Petrologie und Lagerstättenkunde. Springer Verlag Berlin Heidelberg
⇒ Maresch, W., Medenbach, O.; Trochim, H.-D. (1987): Die farbigen Naturführer Gesteine. Mosaik Verlag GmbH München
⇒ Murawski, H. (1992): Geologisches Wörterbuch. Ferdinand Enke Verlag Stuttgart
⇒ Bauer, J.; Tvrz, F. (1993): Der Kosmos-Mineralienführer. Mineralien Gesteine Edelsteine. Ein Bestimmungsbuch mit 576 Farbfotos. Gondrom Verlag GmbH Bindlach




Letzte Aktualisierung: 25. Oktober 2021




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