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The Munich Show 2019 – Mineralientage München



Jedes Jahr im Oktober findet in München die deutschland- und europaweit größte Börse zum Thema Edelsteine, Mineralien, Fossilien und Schmuck statt: The Munich Show – Mineralientage München. Begleitend zu den Mineralientagen wurde auch dieses Jahr ein Themenbuch mit dem Titel „Wer sammelt, schreibt Geschichte“ veröffentlicht.



*Werbung; unverbindliches Rezensionsexemplar

Die 59. Mineralientage München

The Munich Show ist eine geschichtsträchtige Veranstaltung. Die Börse wurde 1964 ursprünglich als Tauschbörse für Mineralien ins Leben gerufen und wurde im Laufe der Jahre immer größer, sodass 2019 über 1200 internationale Händler, Sammler und Aussteller Kristalle, Gesteine, Fossilien sowie Schmuckkreationen rund 40.000 Interessierten präsentieren und anbieten.

Mit dem Code steineminerale2019 erhalten Sie einen Rabatt von 20 % auf den regulären Preis, wenn die Tickets online gekauft werden, Eintrittskarten Munich Show 2019.

The Munich Show – Das Programm

Die Mineralientage München bieten ein umfangreiches Veranstaltungsprogramm an. Neben Händlerständen wird zu Sonderschauen, Ausstellungen und Vorträgen geladen.
2019 lautet das zentrale Motto der Munich Show „Wer sammelt, schreibt Geschichte“.
Bekannte Sammler und Strahler stellen ihre Schätze vor, genau wie im Original erhaltene und Nachbildungen von „Juwelen untergeganger Dynastien Europas“ präsentiert werden.
Der Grundstein für die Begeisterung für Mineralien, Fossilien und Gesteine wird oftmals im Kindesalter gesetzt, weshalb spezielle Aktionen für Kinder ebenfalls geplant sind. Eine Attraktion für Groß und Klein ist mit Sicherheit auch der Langhals-Dinosaurier Toni: ein 150 Mio. Jahre altes Sauropodenbaby.
Die Munich Show bietet zudem eine Reihe von vielseitigen Vorträgen an, die sowohl für Kinder und Sammler als auch Fachbesucher interessant sind. Vortragsprogramm siehe hier.


Themebuch Münchener Mineralientage
*Themenbuch 2019: "Wer sammelt, schreibt Geschichte", 28 €, erhältlich unter munichshow.com

Themenbuch 2019: „Wer sammelt, schreibt Geschichte“

Passend zu den diejährigen Mineralientagen ist wieder ein Themenbuch erschienen. Die Autoren des Werkes widmen sich der Thematik Sammeln und stellen darin verschiedene Sammler, deren Anfänge, Aufbau und Anliegen vor – Privatpersonen finden darin ebenso Erwähnung wie historische Persönlichkeiten.

Hinter dem Sammeln von Mineralien, Edelsteinen, Gesteinen und Fossilien steht laut den Machern des Buches mehr als nur eine Beschäftigung bzw. ein Hobby. Kristalle faszinieren und sind schön anzusehen, jeder Stein verkörpert eine Geschichte, die weit in die Vergangenheit zurückreicht. Aus diesem Grund stellen viele Sammler ihre Objekte Museen, Ausstellungen oder auf Mineralienbörsen zur Schau oder stiften diese, um der Öffentlichkeit zu zeigen, welche Schätze die Natur hervorbringt. Sammeln ist auch immer dem Gewinn und der Vermittlung von Wissen, Erfahrungen und Geschichte verbunden. Zunehmend gewinnen Mineralien als Investment an Bedeutung; Raritäten, deren Vorkommen endlich sind oder bereits erschöpft sind, oder aber sehr seltene Mineralien.

In einem kurzen Abriss wird die Geschichte des Mineraliensammelns geschildert. Beginnend bei den Neandertalern bis hin zur Mineralogie als modernes Hobby im 17./18. Jahrhundert und der Entstehung der ersten Mineralienmärkte in Europa zum Ende der 1960er Jahre.

Das Themenbuch der Mineralientage München gewährt einen Einblick, nach welchen Schwerpunkten Mineraliensammlungen aufgebaut sein können. Grob wird zwischen Sammlungen nach bestimmten Fundorten, einer speziellen Ausrichtung (z.B. Element, Farbe, Gestalt, usw.) und systematischen Mineraliensammlungen unterschieden. Vor allem systematische Sammlungen sind umfangreich, da alle Mineralien in diese Kategorie passen.

Die Mineraliensammlung von Thomas Weiland ist von Kupfer und Kupfermineralien wie Dioptas, Chrysokoll, Azurit und Boleit geprägt. Malte Sickinger hingegen sammelt im „Miniaturformat“ und beweist, dass kleine Kristalle von Fluorit, Quarz, Amethyst, Shattuckit oder Turmalin der Schönheit großen Kristallen in nichts nachstehen, die im Fokus der Mineraliensammlung von Adalberto Giazotto stehen. Beeindruckend ist die Kollektion von Mario Pauwels, der seine Sammlung der Form nach aufbaute und vor allem von kugelförmigen, runden Mineralien und deren „symmetrische(r) Eleganz begeistert ist. In diesem Zusammenhang sind bspw. Aufnahmen von Mimetesit, Chrysokoll, Stilbit, Goethit und Fluorit abgebildet. Federico Pezzotta ist aktiver Mineraliensucher und konzentriert sich auf das Mineral Turmalin der italienischen Insel Elba und konnte im Zuge des Sammelns mehrere neue Fundorte aufspüren.

Ein begeisterter Mineraliensammler war auch Johann Wolfgang von Goethe. Vornehmlich als Dichter bekannt geworden, widmte sich der Frankfurter intensiv der Mineralogie – seinerzeit noch als Oryktognosie bekannt. Seine gesellschaftliche Stellung inklusive Vermögen und die Neugierde erlaubte ihm, das kostspielige Hobby des höheren Bürgertums auszuleben. Seine über 18.000 Mineralien und Gesteine sind heute noch in Weimar zu besichtigen.
Einer der ersten, der Mineraliensammlungen klassifizierte, war Abrahm Gottlob Werner – Vater der Geologie. Im Themenbuch erfährt man, nach welchen Gesichtspunkten Werner bei der Kategorisierung vorging und welche Eigenschaften er neben gängigen Merkmalen wie Farbe, Härte, Transparenz und Glanz zur Bestimmung heranzog; namentlich Geruch, Geschmack, Temperatur und Gefühl (sog. Fettigkeit).

„Wer sammelt, schreibt Geschichte“ verdeutlicht, dass Sammeln ein aktives Hobby ist. Sei es, dass man selber auf die Suche geht oder im Austausch mit anderen Sammlern steht. Mineralien auf eigene Faust zu finden ist nicht immer einfach und verlangt bisweilen einen hohen technischen Aufwand und ist gleichzeitig kräftezehrend, wie das Beispiel von Paul Membrini belegt. Der Strahler gilt als der Entdecker des größten Rauchquarzes von Graubünden: Jumbo, 73 kg schwer und 1,18 m im Umfang messend.

Die Porträts anderer Mineraliensammler zeigen, dass im Laufe der Zeit so viele Exponate zusammengetragen werden, dass diese eigene Museen eröffnen konnten, wie das Mim Museum von Salim Eddé in Beirut/Libanon, oder Fabian Wildfang, der in „The Wildfang Collection of fine minerals“ 800 Fundstücke zeigt.
David Friedrich Wiser (1802 bis 1878), ein schweizer Mineraloge, vererbte seine ausführlich katalogisierte Sammlung alpiner Mineralien der ETH Zürich mit dem Vermerk, dass diese nur dort aufbewahrt werden dürfen.
Andere Sammler wie der Strahler Köbi Siber gingen noch einen Schritt weiter und gründeten eigene Geschäfte, wo sie ihre Funde verkaufen.

Öffentliche bzw. staatliche Einrichtungen sammeln ebenfalls Steine jedweder Art. Als Beispiel wird im Buch das Zentrale Geo-Archiv Bayern erwähnt. Die Einrichtung beherbergt 1 Million Objekte, darunter die ältesten Dünnschliffe von Gesteinen, die jemals angefertigt wurden.

Ein weiterer Schwerpunkt der akutellen Mineralientage sind die „Juwelen untergegangener Dynastien“. Ausführlich wird die Geschichte der Preziositäten verschiedener Königs- und Zarenhäuser beschrieben und deren Sammelleidenschaft bzw. Vorliebe für teure Edelsteine aus aller Welt. Zur Sammlung der Wittelsbacher gehörten u.a. Dolche aus Jade, aufwändig gestaltete Becken aus Perlmutt und Schalen aus Bergkristall. Ludwig II. besaß unter anderem eine Taschenuhr, die mit Edelopalen besetzt wurde sowie eine Madonna aus Gold verziert mit Lapislazuli und Türkis. Die Wettiner zählten zum Besitz eine Krone aus Koralle und Granat sowie ein außergewöhnliches Dekorationsobjekt mit dem Namen Mohr; ein Mensch aus Birnenholz gefertigt, der eine natürliche, ungeschliffene Smaragdstufe trägt.
August der Starke war einst im Besitz des berühmtesten grünen Diamanten: Dresdner Grün.
Die Romanovs schmückten sich ebenfalls mit opulentem Edelsteinschmuck und hochkarätig besetzten Zeptern, sogar die traditionelle Kopfbedeckung Schapka wurde mit wertvollen Steinen verziert.
Dei berühmten Fabergé-Eier, deren Ursprung in Russland liegt, werden im diesjährigen Themenbuch ebenfalls erwähnt und gezeigt. Die Materialien sind verschiedener Natur (Emaille, Diamanten, Platin, Rubin, Saphir, Bergkristall, Heliotrop und Aquamarin), genau wie die Motive der heutzutage 49 bekannten, erhaltene Eier.

Beim Sammeln von Mineralien, Gesteinen und Fossilien geht es mehr als um nur Besitzen. Die im Themenbuch vorgestellten Sammler und Sammlungen haben eines gemeinsam: die Freude am Entdecken und Zeigen, dass der ideelle Wert einer Mineraliensammlung bedeutend höher ist als der materielle. Die Geschichten um die Sammler im Buch sind persönlich, indivduell, einzigartig, begeisternd und mitreißend.
Was das Themenbuch „ Wer sammelt, schreibt Geschichte“ zudem nicht nur für Sammler spannend macht, sind die beeindruckenden und qualitativ ausgezeichneten Fotos, die möglicherweise eine Inspiration für das ein oder andere neue bzw. nächste Sammlungsobjekt darstellen.

Chapeau an die Autoren und Fotographen von „Wer sammelt, schreibt Geschichte“: einzigartig und herausragend!


Siehe auch:
Alexander von Humboldt und die Minerale
Johann Wolfgang von Goethe - Jurist, Dichter und Geologe
Wichtige Mineralienbörsen in Deutschland

Letzte Aktualisierung: 22. September 2021




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