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Geologenhammer - Schürf- und Pickhammer



Der Geologenhammer ist unverzichtbarer Bestandteil der Ausrüstung von Geologinnen und Geologen bei der Tätigkeit im Gelände. Geologenhämmer werden dabei in Pick- und Schürfhammer unterschieden.



Schürfhammer - Unerlässlich zum Spalten von Gesteinen

Der Hammer: Werkzeug Nr. 1

Dass der Geologenhammer bei der Arbeit von Geologinnen und Geologen bzw. beim Suchen von Gesteinen und Mineralien eine bedeutende Rolle spielt und dem Mineralogen Carl Hartmann (1796 bis 1863) zufolge ein "wichtiges Werkzeug des reisenden Mineralogen und Geologen" ist, wird mitunter erst vor Ort deutlich.

Gesteine im Gelände sind oftmals angewittert oder mit Vegetation bedeckt, sodass die Bestimmung von Gesteinen erschwert ist. Mit einem Hammer zerteilte Gesteine lassen sich

gewonnen. Daneben ermöglichen Geologenhämmer bei der Suche nach Fossilien die Gewinnung erster Stichproben: ob und wie viele Fossilien in einem Gestein enthalten sind.


Der Geologenhammer

Mit dem Begriff Geologenhammer werden Werkzeuge, speziell Hammer, zum Zerkleinern von Gesteinen (z.B. zwecks Gewinnung von Handstücken), Beseitigen von Lockerschutt oder Vegetationsdecken, Maßstab für Fotos, Heraustrennen von Mineralstufen und Fossilien zusammengefasst.

Für die unterschiedlichen Aufgaben werden Hämmer in verschiedenen Ausführungen angeboten, die sich in Hinblick auf die Form, Länge und Gewicht – und damit einhergehend: die Schlagkraft – sowie den Zweck voneinander unterscheiden.

Die meisten Geologenhämmer sind aus einem Stück Stahl geschmiedet und teilweise speziell gehärtet, um zu verhindern, dass beim Schlagen Material absplittert. Von Hämmern mit Holzgriffen oder angeschweißten Stielen ist abzuraten, da diese beim Schlag auf harte, kristalline Gesteine abbrechen könnten. Auch Hartmann wusste schon 1830, dass gewöhnliche, handelsübliche Hämmer, auch die, die heute im Baumarkt angeboten werden, nicht zu empfehlen sind, denn die Hämmer "müssen (...) besonders gefertigt, gut verstahlt und gehörig gehärtet werden.". Der britische Geologe und Paläontologe Gideon Mantell (1790 bis 1852) riet deshalb Geologiehämmer von "Bergschmiedern anfertigen zu lassen, welche die für das Gestein zweckmäßige Härte ganz besonders gut kennen".
Zur besseren Griffigkeit sind viele Geologenhämmer mit einem rutschfesten Griff aus Vinyl oder Leder versehen. Zusätzlich wird empfohlen, aufgrund möglicherweise entstehender Gesteinsbruchstücke bei der Verwendung von Geologenhämmern eine Schutzbrille aufzusetzen.


Tabelle: Pick- und Schürfhammer im Vergleich
EigenschaftPickhammerSchürfhammer
Gewicht
  • 300 bis 620 g
  • 340 und 900 g
Länge
  • 28 bis 41 cm
  • 27 bis 29 cm
Schlagkopf
  • spitz zulaufend und flach
  • quadratisch am Schlagkopfende
  • quadratische Schlagfläche
  • breite, flache Schneide
Verwendungszweck
  • Aushebeln von Handstücken
  • Zerkleinern magmatischer und metamorpher Gesteine
  • Zerlegung/Spaltung von Schiefern
  • Freilegung von Fossilien und groben Mineralien
  • grobe Zerkleinerung von Gesteinen
  • Gewinnung von Handstücken



Schürfhammer

Der Schürfhammer (englisch: rock hammer) zeichnet sich durch eine quadratische Schlagfläche am einen Ende des Hammerkopfs sowie einer breiten, flach zulaufenden Schneide am gegenüberliegenden Ende aus. Das Gewicht von Schürfhämmern variiert je nach Hersteller (z.B. Estwing, Picard**) zwischen 340 und 900 Gramm bei einer Länge von 27 bis 29 cm.

Verwendung findet der Schürfhammer vor allem, um größere Gesteine grob zu zerlegen bzw. aus dem anstehenden Gestein Handstücke herauszutrennen.


Pickhammer

Der Pickhammer (englisch: rock pick) dient dazu, bereits zerkleinerte Gesteine oder Handstücke aus dem Anstehenden auszuhebeln, Mineralstufen oder Fossilien vom Muttergestein zu trennen.

Aufgrund der leicht gebogenen Spitze des Pickhammers ist dieser Hammer für solche Zwecke besser geeignet als der Schürfhammer. Auch bei Gesteinen mit schiefrigem Gefüge und bei Sedimentgesteinen haben sich Pickhämmer beim vorsichtigen Zerlegen bewährt, sprechen aufgrund der hohen Schlagkraft auch bei harten Magmatiten und Metamorphiten an.

Das Gewicht eines Pickhammers ist mit 300 bis 620 g vergleichbar mit einem Schürhammer. Die Länge ist neben der Form des Schlagkopfs der wesentliche Unterschied: Pickhämmer sind zwischen 28 bis 41 cm lang.


Unsere Empfehlungen für Geologenhammer: Tipps im Einkaufsführer von steine-und-minerale.de

Auch interessant:


Quellen:
⇒ Launay, L. (1797): Versuch über die Mineralogie der Alten
⇒ Leonhard, K. C. (1836): Geologie oder Naturgeschichte der Erde
⇒ Hartmann, C. (1838): Die Wunder der Erdrinde oder gemeinfassliche Darstellung der Mineralogie und Geologie mit besonderer Berücksichtigung ihrer Anwendung auf Künste und Gewerbe
⇒ Leonhard, K. C., Ansted, D. T. und Dana, E. S. (1851): Grundzüge der Mineralogie, Geognosie, Geologie und Bergbaukunde
www.steinkern.de: Tests und Bewertung von Geologenhämmern



Letzte Aktualisierung: 20. März 2024




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