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Autor: (steine-und-minerale.de) | Letzte Aktualisierung: 08.04.2024


Magnolie

Magnolie - Entstehung und Herkunft

englisch: magnolia | französisch: magnolia


Magnolien zählen zu den lebenden Fossilien, d.h. Arten, die sich über Jahrmillionen hinweg nicht bzw. nicht wesentlich im Bau verändert haben.
Der französische Botaniker Pierre Magnol (1683 bis 1715) steht als Pate für den Namen Magnolien. Nach ihm wurde der Blütenbaum von seinem Kollegen Charles Plumier (1646 bis 1704) im Jahr 1703 benannt.


magnolie.png Foto
Magnolie

Eigenschaften von Magnolien

Magnolien sind Vertreter der Pflanzengattung der Magnolioaceae (Magnoliengewächse), von deren Existenz anhand von fossilen Blattabdrücken seit der Oberen Kreide vor ca. 100 Mio. Jahren ausgegangen wird.

Magnolien gibt es in Form von Sträuchern oder Bäumen, die je nach Art (bekannt sind ca. 230) eine Höhe von etwa neun Meter wie bei den Tulpenmagnolien oder bis zu 20 m im Fall der Yulan-Magnolien (Magnolia denudata) erreichen können. Ebenso artenabhängig ist die Eigenschaft, ob Magnolien das ganze Jahr über grüne Blätter tragen, d.h. immergrün sind, oder ob zum Ende der Vegetationszeit im Herbst das Laub abgeworfen wird. Die Form der Blätter gleich einer Lanzette, kann aber auch oval sein. Vielfältiger dahingegen ist die Farbe der Blüte von Magnolien; weiß, rosa- und purpurfarben, rot und auch gelb, wobei es gelbe Magnolien unter dem Namen Elisabeth oder Butterflies zu kaufen gibt.

Das besondere an Magnolienblüten ist der Zeitpunkt der Blüte. Die Blüten erscheinen, noch bevor sich das erste Blattgrün zeigt etwa von März an beginnend bis in den April, teilweise auch in den Mai hinein. Da um diese Zeit im Frühjahr Nachtfrost herrschen kann, kann es vorkommen, dass sich die Blüten bei Frost welk-braun einfärben. Der Duft von Magnolienblüten ist zart und lieblich, Sternmagnolien (Magnolia stellata) duftet leicht zimtartig.

Vor dem Blühen werden Magnolienblüten in einer Knospe geschützt, die durch einen weichen, haarigen Flaum geprägt ist – ähnlich wie man es von Weidenkätzchen kennt. Die Zahl der Blütenblätter ist unterschiedlich – es gibt Magnolien mit sechs Blütenblättern oder gefüllte Magnolienblüten, die bis zu 20 Blütenblätter aufweisen.

Zu den gefüllten Magnolien zählen bspw. die gefüllten Tulpenmagnolien der Sorte Yulan-Magnolie (Magnolia denudata), die Purpur-Magnolie (Magnolia liliiflora) und die immergrüne Magnolie (Magnolia grandiflora). Nach der Blüte bilden sich aus den Blüten Sammelfrüchte.


Magnolien als Fossil

Die erdgeschichtlich ältesten Belege von Magnolien stammen aus dem Erdzeitalter der Oberkreide vor ca. 100 Mio. Jahren. Gefunden wurden vor allem Blattabdrücke in Steinen im Bereich des heutigen Deutschlands und Tschechiens.

Da Magnolien bereits vor Millionen von Jahren und auch heute noch existent sind, in der Optik und im Aufbau kaum/nicht verändert haben, werden die Blütenbäume zu den rezenten Fossilien gezählt – ganz im Gegensatz zu den Dinosauriern, die vor ca. 65 Mio. Jahren ausstarben und noch lange, bevor der erste Mensch auf der Erde erschien.

Trotz der prähistorischen Funde von Magnolien im mitteleuropäischen Raum, war der Magnolienbaum lange Zeit in diesem Gebiet nicht unter der hiesigen Fauna vertreten. Der Grund: Mit dem Beginn des Pleistozäns vor ca. 2,5 Mio. Jahren und der einhergehenden Vereisung war der damalige Standort des heutigen Mitteleuropas für Magnolien als Lebensraum nicht optimal. Lediglich in Teilen Süd- und Ostasiens sowie in einigen Südstaaten der heutigen USA konnte die Pflanze überleben. Dass Magnolien seit über 200 Jahrhunderten trotzdem wieder in den Gärten Mitteleuropas wachsen, ist dem Umstand zu verdanken, dass 1780 erste Magnolien aus Japan importiert wurden.

Neben den erwähnten Ländern wachsen Magnolien mittlerweile in weiten Teilen der Welt, darunter China, Japan, Nord- und Südkorea, Sri Lanka, auf den Philippinen und in den USA.


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