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Autor: (steine-und-minerale.de) | Letzte Aktualisierung: 26.03.2024


Pyroxenit

Pyroxenit - Eigenschaften, Entstehung und Verwendung

englisch: pyroxenite | französisch: pyroxénite


Die ersten Beschreibungen des Gesteins Pyroxenit gehen auf den französischen Geologen Henri Coquand (1813 bis 1881) im Jahr 1857 zurück, die er seiner Abhandlung über die Steine "Traité des roches" thematisierte. Darin schildert er besondere Gesteine, die er in der Pyrenäen entdeckt hatte und denen er aufgrund der vorherrschenden mineralischen Zusammensetzung den Namen Pyroxenit gab ("Le nom de Pyroxénite, qui la chaîne des Pyrénées...") - Namenspate des Gesteins sind Minerale der Pyroxen-Gruppe.


Eigenschaften von Pyroxenit

Definition:: Pyroxenit ist ein magmatisches Gestein intrusiver Herkunft und ultrabasischer Klassifikation.

Die Farbe von Pyroxenit ist dunkel: erscheint in dunkelbraunen, dunkelgrauen bis schwarzen Farbtönen, deren Oberfläche und Bruchkanten regenbogenartig schimmern.

Als Hauptgemengteil sind v.a. bis zu 60% Pyroxene, genauer Klinopyroxene wie Augit und Diopsid sowie Orthopyroxene, bspw. Hypersthen, Bronzit und Enstatit, am Aufbau des Gesteins beteiligt. Weiterhin als dominierendes Mineral tritt Olivin (bis zu 40%), speziell Forsterit, auf.

Die Nebengemengteile werden mit einem Anteil von bis zu fünf Prozent neben Biotit und Phlogopit (Glimmergruppe) auch von Magnetit, Ilmenit, Plagioklas auch Hornblende (Amphibole), Skapolith, Pyrop (Granatgruppe) und Spinell repräsentiert.

Entsprechend der Vormacht bestimmter Pyroxene wird Pyroxenit bspw. auch Hypersthenit, Diopsidit oder Bronzitit genannt.
Mit der Abgrenzung des Verhältnisses 40%:60% Olivin:Pyroxene ist die Unterscheidung zum ähnlichen Peridotit gegeben.

Pyroxenite weisen eine mittlere bis grobe Korngröße auf, die Kristallform der Gemengteile ist xeno- sowie idiomorph. Bisweilen erscheinen die aufbauenden Bestandteile des massigen Plutonits lagenweise eingeregelt, häufiger aber ungeordnet.


Entstehung und Verbreitung von Pyroxeniten

Pyroxenit ist ein Gestein, das im oberen Erdmantel entsteht und in kleinräumigen Intrusionen oder kumuliert in anderen magmatischen Tiefengesteinen vorkommt.

Häufig sind Pyroxenite mit Anorthosit, Gabbro und Norit vergesellschaftet oder aber auch als Xenolith in Kimberlit und Basalt eingeschlossen.

Bedingt durch die Seltenheit des Gesteins sind die wenigen Vorkommen von Pyroxenit auf Oulun Lääni/Finnland; Telemark/Norwegen; Shetland-Inseln, Hebriden/Schottland; Kola, Karelien/Russland; Erzgebirge, Eifel/Deutschland; Graubünden/Schweiz; Trentino-Südtirol/Italien; Ägypten; Äthiopien; Namibia; Ghana; Merensky-Reef/Transvaal; Tamil Nadu/Indien; Japan; China; Neuseeland; Westaustralien/Australien; Kanada; North Carolina, Baltimore/USA beschränkt.


Bedeutung und Verwendung von Pyroxenit

Aufgrund der Seltenheit ist Pyroxenit nicht von wirtschaftlicher Bedeutung. Vielmehr ist das Gestein für die Wissenschaft interessant, insofern die Zusammensetzung und enthaltene Elementen wie Platin, Palladium, Iridium und Osmium Aufschluss über den Chemismus des Erdmantels geben, Gesteinsaufschmelzung und Weiterleitung von Magmen analysiert werden können.


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Siehe auch:
Erz - Metallhaltige Mineralien und Gesteine
Die Entstehung magmatischer Gesteine
Coltan


Quellen:
⇒ Coquand, H. (1857): Quatriéme Espèce - Pyroxénite. IN: Traité des Roches
⇒ Okrusch, M. und S. Matthes (2009): Mineralogie: Eine Einführung in die spezielle Mineralogie, Petrologie und Lagerstättenkunde. Springer Verlag Berlin Heidelberg
⇒ Pellant, C. (1994): Steine und Minerale. Ravensburger Naturführer. Ravensburger Buchverlag Otto Maier GmbH
⇒ Maresch, W., Medenbach, O.; Trochim, H.-D. (1987): Die farbigen Naturführer Gesteine. Mosaik Verlag GmbH München
⇒ Murawski, H. (1992): Geologisches Wörterbuch. Ferdinand Enke Verlag Stuttgart

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