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Autor: (steine-und-minerale.de) | Letzte Aktualisierung: 10.08.2022


Moselschiefer

Moselschiefer - Eigenschaften, Entstehung und Verwendung

englisch: moselle slate


Der Name Moselschiefer bezieht sich auf den Transportweg des Schiefers. Moselschiefer ist bereits seit dem späten Mittelalter von überregionaler Bedeutung, wobei der abgebaute Schiefer auf dem gleichnamigen Fluss, Mosel, transportiert wurde.


Eigenschaften von Moselschiefer

Definition: Moselschiefer ist ein Tonschiefer, der unter metamorphen Bedingungen entstanden ist.

Die Farbe von Moselschiefer ist dunkel und variiert zwischen blaugrau und schwarzgrau. Auffällig ist die schimmernder Gesteinsoberfläche, die auf die Glimmergehalte des Moselschiefers zurückzuführen ist.

Wie für Tonschiefer typisch besteht Tonschiefer aus Tonmineralen, Quarz, Magnetit, Pyrit und Glimmer, vor allem Biotit und Muskovit.

Die Korngröße der Gemengteile – die das Gestein aufbauenden Mineralien – ist feinkörnig. Das Gefüge von Moselschiefer ist schiefrig, wobei die mineralischen Bestandteile entstehungsbedingt parallel zu einander ausgerichtet sind und kompakt bzw. dicht gepackt vorliegen.

Moselschiefer weisen wie andere Tonschiefer auch eine sehr vollkommene Spaltbarkeit auf, sodass sich das Gestein entlang der Schieferungsflächen perfekt aufspalten lässt.
Die Dichte von Moselschiefer beträgt 2,7 bis 2,8 g/cm3.


Entstehung und Verbreitung von Moselschiefer

Moselschiefer wird der Entstehung wegen zu den Metamorphiten gezählt; Gesteine, die unter hohen Druck- und/oder Temperaturbedingungen gebildet wurden.
Das Alter des Moselschiefer wird auf 350 bis 400 Mio. Jahre datiert.

Die Entstehung des Moselschiefers beginnt zunächst mit der Ablagerung von Tonschlamm, der infolge der Auflast weiterer Sedimente entwässert und verfestigt wurde. Der vergleichsweise lockere Tonstein war in den folgenden Jahrmillionen zahlreichen metamorphen Vorgängen ausgesetzt, allen voran die Gebirgsbildung im Bereich des heutigen Deutschlands, bewirkte eine Umwandlung des Ausgangsgesteins Tonstein.

Durch den einseitig ausgerichteten Druck wurden die Gemengteile neu positioniert und teilweise kam es einhergehend mit der Metamorphose zu Mineralneubildungen. Vor allem die im Moselschiefer enthaltenen Glimmerminerale sind Zeugnis des metamorphen Überprägung des Gesteins.

Der Name Moselschiefer ist ein geschützter Begriff und wird für Schiefer verwendet, die in Mayen, Polch, Müllenbach und Trier abgebaut wurden. Moselschiefer wird auch heute noch in zwei Steinbrüchen gewonnen, namentlich in Moselschieferbergwerk Katzenberg in Mayen und im Margareta-Bergwerk in Polch.


Bedeutung und Verwendung von Moselschiefer

Der Begriff Moselschiefer tauchte erstmals in der Weinberg´schen Chronik vom 16. Dezember 1588 auf.
Seitdem hat sich der Naturstein als Material für Dächer und Fassadenverkleidungen etabliert.



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Quellen:
⇒ Bauer, J.; Tvrz, F. (1993): Der Kosmos-Mineralienführer. Mineralien Gesteine Edelsteine. Ein Bestimmungsbuch mit 576 Farbfotos. Gondrom Verlag GmbH Bindlach
⇒ Pellant, C. (1994): Steine und Minerale. Ravensburger Naturführer. Ravensburger Buchverlag Otto Maier GmbH
⇒ Schumann, W. (1991): Mineralien Gesteine – Merkmale, Vorkommen und Verwendung. BLV Naturführer. BLV Verlagsgesellschaft mbH München
⇒ Maresch, W., Medenbach, O.; Trochim, H.-D. (1987): Die farbigen Naturführer Gesteine. Mosaik Verlag GmbH München*
⇒ Murawski, H. (1992): Geologisches Wörterbuch. Ferdinand Enke Verlag Stuttgart
⇒ Okrusch, M. und S. Matthes (2009): Mineralogie: Eine Einführung in die spezielle Mineralogie, Petrologie und Lagerstättenkunde. Springer Verlag Berlin Heidelberg



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