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Autor: (steine-und-minerale.de) | Letzte Aktualisierung: 26.03.2024


Dacit

Dacit - Eigenschaften, Entstehung und Verwendung

englisch: dacite | französisch: dacite


Quarztrachyt und Dacit

Das Gestein Dacit wurde erstmals 1863 in der Publikation "Geologie Siebenbürgens. Nach den Aufnahmen der K. K. Geologischen Reichsanstalt und Literarischen Hülfsmitteln" von Guido Stache (1833 bis 1921) und Franz Ritter von Hauer (1822 bis 1899) erwähnt. Darin beschreiben die beiden Geologen die Gesteine in der Region Dacia, und kamen im Zuge dessen zu dem Entschluß, die einst als Quarztrachyt bezeichneten Gesteine fortan als Dacit zu bezeichnen, um eine Unterscheidung zum klassischen Trachyt zu ermöglichen.

Trachyt per se wird als Tiefengestein mit Alkali- und Plagioklas-Feldspat-Vormacht definiert, wohingegen sich Dacit durch einen höheren Anteil an Quarz auszeichnet.

Dacia umfasst neben weiten Teilen von Siebenbürgen/Rumänien auch Gebiete von Moldawien. In Anlehnung an die Gesteinsfunde in Dacia wurde der Name Dacit oder auch Dazit gewählt.


Eigenschaften von Dacit

Definition: Dacit ist ein magmatisches Gestein extrusiver Herkunft und intermediärer Klassifikation (SiO2-Gehalt: 52 – 65 %).

Bedingt durch die Zusammensetzung wird Dacit zu den Gesteinen heller bis mittlerer Farbe gezählt. Typisch sind hellgraue, bräunliche, rötlich-bräunliche und gelbliche Farbgebungen, wobei die Farbe rötlicher, grünlicher und bräunlicher Dacite auf die Verwitterung von Chlorit, Goethit und Hämatit zurückzuführen ist.

In Anlehnung an den Gehalt an dunklen mafischen Mineralen wird Dacit in Leukodacit - sofern der Anteil der Mafite unter 5 Prozent liegt - und Meladazit. bei denen die mafischen Minerale mit mehr als 25 Prozent an der mineralischen Zusammensetzung beteiligt sind, unterschieden.

Als Hauptgemengteil sind mit einem Anteil von 65 bis fast 100 % Plagioklas-Feldspäte wie Labradorit oder Andesin und Quarze, deren Gehalte von 20 bis 60 % variieren, am Aufbau des Gesteins beteiligt.

Die Nebengemengteile werden mit einem Anteil von bis zu 5 Prozent durch Hornblende, Augit und Biotit repräsentiert und mit weniger als einem Prozent am Gesamtgehalt können Titanit, Apatit, Zirkon, Almandin, Cordierit, Magnetit, Hämatit, Olivin und Chlorit vertreten sein.

Optisch kommt Dacit dem Geologen Carl Friedrich Naumann (1797 bis 1873) nah an Andesit ran, ist im Vergleich dazu aber "reicher an Kieselsäure", wobei Naumann als konkrete Beispiele die MInerale Quarz, Feldspat und Glimmer nennt.

Das Gefüge von Dacit ist unterschiedlich – im Vergleich zu Rhyolith sind in der feinkörnigen, kompakten Matrix mehr Einsprenglinge von Mineralen enthalten.

Die Dichte beträgt 2,5 bis 2,8 g/cm3.


Entstehung und Verbreitung von Dacit

Dacit geht als Vulkanit bzw. "neovulkanisches Gestein" (Zirkel, 1893) aus der schnellen Erkaltung eruptierter, intermediärer Lava hervor und stellt das Pendant zum Plutonit Granodiorit dar.

Die Vorkommen von Dacit sind weltweit verbreitet.
Nennenswerte Fundorte befinden sich bspw. in Argyll/Schottland; Island; Puy de Dome (sog. Volvic-Vulkan)/Frankreich; Saarland/Deutschland; Steiermark/Österreich; Slowakei; Tokajer-Gebirge, Börzsöny-Gebirge/Ungarn; Rumänien; Sibirien, Sachalin/Russland; Sardinien, Bozen/Italien; Spanien; Griechenland; Türkei; Iran; Marokko; Sambia; Vulkan Pinatubo/Philippinen; Japan; Tonga; Neuseeland; Ecuador; Argentinien; Chile; Juan-de-Fuca-Rücken bei Kanada; Westküste Nordamerikas/USA und Kanada; Aleuten/USA.


Bedeutung und Verwendung von Dacit

Neben der Verwendung als Naturstein zur Wandvertäfelung, Bodenbelag oder als Pflasterstein, wird Dacit auch für kunstgewerbliche Gegenstände genutzt.


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Auch interessant:


Quellen:
⇒ Hauer, F. und Stache, G. (1863): Geologie Siebenbürgens
⇒ Naumann, C. F. (1868): Dacit. IN: Lehrbuch der Geognosie
⇒ Küch, R. (1892): Dacit. IN: Petrographie Die vulkanischen Gesteine · Band 1
⇒ Pellant, C. (1994): Steine und Minerale. Ravensburger Naturführer. Ravensburger Buchverlag Otto Maier GmbH
⇒ Maresch, W., Medenbach, O.; Trochim, H.-D. (1987): Die farbigen Naturführer Gesteine. Mosaik Verlag GmbH München
⇒ Murawski, H. (1992): Geologisches Wörterbuch. Ferdinand Enke Verlag Stuttgart
⇒ Schumann, W. (1994): Steine und Mineralien sammeln; finden, präparieren, bestimmen. BLV Verlag München
⇒ Okrusch, M. und S. Matthes (2013): Dacit: Mineralogie: Eine Einführung in die spezielle Mineralogie, Petrologie und Lagerstättenkunde. Springer Verlag Berlin Heidelberg

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