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Autor: (steine-und-minerale.de) | Letzte Aktualisierung: 15.08.2023


Zinkit

Zinkit - Eigenschaften, Entstehung und Verwendung

englisch: zincite | französisch: zincite


Zinkit alias Rothes Zinkerz

Der Name Zinkit geht auf den österreichischen Mineralogen und Geologen Wilhelm Ritter von Haidinger (1795 bis 1871) zurück, der das erstmals in New Jersey/USA entdeckte Mineral 1845 in Anlehnung an den Zinkgehalt Zinkit nannte.
Alternativ wurde Zinkit in der Vergangenheit auch Spartalit genannt - bezugnehmend auf die Vorkommen in Sparta, einem veralteten Namen für Odgensburg in New Jersey.



Eigenschaften von Zinkit

Das Mineral Zinkit (ZnO - Zinkoxid) wird nach der in der Mineralogie gängigen Systematik der Minerale den Oxidmineralen zugeordnet.

Die Farbe von Zinkit reicht von orange über gelb bis rotbraun und rot, weshalb Zinkit alternativ als Rotzinkerz oder Rotes Zinkerz bekannt ist.
Die Strichfarbe ist orange.

Zinkit kristallisiert im hexagonalen Kristallsystem und bildet pyramidale Kristalle; die Aggregate sind körnig oder massig.

Der Glanz von Zinkit ist fettig bis intensiv diamantartig glänzend bei durchsichtiger bis durchscheinender Transparenz. Der Bruch ist muschelig und spröde, die Spaltbarkeit ist sehr vollkommen.

Die Mohshärte beträgt 4,5 bis 5 auf der 10-stufigen Skala der Härte von Mineralien nach dem Mineralogen Friedrich Mohs (1773 bis 1839), die Dichte wird mit 5,4 bis 5,7 g/cm³ angegeben.


Entstehung und Verbreitung von Zinkit

Zinkit entsteht in kalkhaltigen Gesteinen unter kontaktmetamorphen Bedingungen, d.h. aufsteigendes Magma intrudiert in das Umgebungsgestein und führt zu Mineralneubildungen und/oder –umwandlungen, die u.a. als Erzgänge Ausdruck finden. Begleitminerale von Zinkit sind bspw. Calcit, Granat, Willemit, Rhodonit und Franklinit.

Zinkit ist selten, dennoch wurden bedeutende Vorkommen u.a. in Norwegen, Schweden, Frankreich, Deutschland, Österreich, Tschechien, Italien, Bulgarien, Russland, China und in den USA dokumentiert.


Verwendung und Bedeutung von Zinkit

Der Zinkgehalt von über 70 % macht Zinkit für die Gewinnung des Metalls interessant. Dennoch ist Zinkit aufgrund der Seltenheit der mengenmäßigen Vorkommen nicht von wirtschaftlichem Interesse.
Mitunter werden besonders farbintensive und reine Exemplare zu hochpreisigem Schmuck verarbeitet.


Nachweis von Zinkit

Zinkit ist in der Flamme nicht schmelzbar, ist aber in Salzsäure löslich.


Auch interessant:


Quellen:
⇒ Haidinger, W. (1845): Zinkit, Rothes Zinkerz. IN: Handbuch der bestimmenden Mineralogie enthaltend die Terminologie, Systematik, Nomenklatur und Charakteristik der Naturgeschichte des Mineralreiches
⇒ Kobell, F. v. (1873): Zinkit. IN: Tafeln zur Bestimmung der Mineralien mittelst einfacher chemischer Versuche auf trockenem und nassem Wege
⇒ Rutley, F. (1902): Spartalite or Zincite. IN: Mineralogy
⇒ Pellant, C. (1994): Steine und Minerale. Ravensburger Naturführer. Ravensburger Buchverlag Otto Maier GmbH
⇒ Bauer, J.; Tvrz, F. (1993): Der Kosmos-Mineralienführer. Mineralien Gesteine Edelsteine. Ein Bestimmungsbuch mit 576 Farbfotos. Gondrom Verlag GmbH Bindlach
⇒ Korbel, P.; Novak, M. und W. Horwath (2002): Mineralien Enzyklopädie, Dörfler Verlag
www.mindat.org - zincite


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