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Autor: (steine-und-minerale.de) | Letzte Aktualisierung: 14.11.2022


Schwarzer Opal

Schwarzer Opal - Eigenschaften, Entstehung und Verwendung

englisch: black opal | französisch: opale noire


Der Name Schwarzer Opal ist angelehnt an das Aussehen der Opal-Varietät: Der Grundton des Minerals ist sehr dunkel bis schwarz und wird überlegt von dem schillernden Farbspiel, wie es für Opale typisch ist.


Inhaltsverzeichnis Schwarzer Opal


Eigenschaften von Schwarzen Opalen

Schwarze Opale werden aufgrund der chemischen Zusammensetzung der Mineralklasse der Oxide zugeordnet. Im Speziellen sind Schwarze Opale eine Varietät von Quarz, wobei schwarze Opale über die chemische Zusammensetzung: SiO2·nH2O definiert werden.

Genau wie andere Opale auch sind schwarze Opale kristallwasserhaltige Mineralien, deren Wasseranteil jedoch nicht genau bestimmt werden kann; was das „n“ in der Formel der Zusammensetzung wiederspiegelt. Als gesichert gilt, dass der Anteil an Wasser im Mineral zwischen 9 und 20 % betragen kann - und der wesentliche Unterschied zu anderen Quarzen wie Bergkristall, Achat, Amethyst oder Citrin ist, die kein Kristallwasser aufweisen.

Opale sind amorphe Mineralien, bei denen keine Kristallform erkennbar ist – bedingt durch den kugelartigen Aufbau des Minerals. Kristalle wie man sie bei anderen Mineralien kennt, werden bei schwarzen Opalen nicht ausgebildet. Das Mineral erscheint vielmehr als knollige Massen.

Der Glanz von schwarzem Opal ist glas- bis wachsartig bei durchscheinender bis undurchsichtiger Transparenz.
Die Transparenz ist ein wichtiger Faktor, um schwarze Opale vom schwarzen Kristallopal zu unterscheiden. Schwarze Kristallopale sind von durchsichtiger Transparenz.
Schwarze Opale zeichnen sich durch einen muschelig-splittrigen Bruch aus. Die Spaltbarkeit ist nicht vorhanden.

Die Dichte des Minerals beträgt 1,98 bis 2,5 – abhängig vom Kristallwasseranteil im schwarzen Opal. Auf der 10-stufigen Skala der Mohshärte nach dem deutschen Mineralogen Friedrich Mohs (1773 bis 1839) zählt schwarzer Opal mit einer Härte von 5,5 bis 6,5 zu den harten Mineralien.


Schwarzer Opal - Die Farbe

Im direkten Vergleich mit anderen Opalen wird deutlich, worin sich schwarze Opale gegenüber anderen Opalen hinsichtlich der Farbe unterscheiden. Der Grundtonus von schwarzem Opal ist dunkel bis schwarz.
Um Unsicherheiten zu vermeiden und schwarze Opale eindeutig bestimmen zu können, exisitiert eine Nomenklatur für Opale.

Mit Hilfe dieser Farbskala wird festgelegt, welche Farbtöne für schwarze Opale (angegeben als Black Opal) ausgewiesen werden und welche Farben für dunkle Opale (Dark Opal) oder helle Opale (Light Opal) charakteristisch sind.

Allerdings ist ein schwarzer Opal nicht nur einfach schwarz; vielmehr wird die schwarze Grundfarbe von dem bekannten regenbogenartigen Farbspiel überlagert, oder mit den Worten des Mineralogen Carl Cäsar von Leonhard (1779 bis 1862): "schwarzer edler Opal (...) von auszeichnet schönem buntem Farbenspiel".

Die Strichfarbe von schwarzen Opalen - die Farbe, die entsteht, wenn ein Mineral über ein unglasiertes Porzellantäfelchen gestrichen wird - ist wie bei allen Opalen weiß.


Die Opaleszenz von Schwarzen Opalen

Die Ursache für das für Opale charakteristische Schillern sind kleinste Cristobalit-Kugeln (Durchmesser 1/10.000tel), die in eine Kieselgelmatrix eingebettet sind. Durch die Beugung des Lichts an den mikroskopisch kleinen Kugeln wird das Schillern der Opale in rot, gelb, grün, blau und weiß erzeugt.

Da die Opaleszenz bei schwarzen Opalen sehr ausgeprägt ist, werden diese auch als Edelopale bezeichnet.


Entstehung und Verbreitung von schwarzen Opalen

Opale sind Sekundärminerale. Voraussetzung für die Bildung ist die Zersetzung von Silikaten und vulkanischem Gesteinsmaterial, die den kieselsäurehaltigen Grundstoff darstellen, wohingegen die jeweilige Grundfarbe eines Opals wesentlich von der Mineralstoffzusammensetzung des Umgebungsgesteins abhängt. Durch die Anwesenheit und Verdunstung von Wasser verfestigt sich allmählich das Material. Opale sind deshalb häufig an Hydrothermalquellen anzutreffen. Durch die Fluidität während der Bildung kristallisieren Opale auch in Gesteinsspalten. Die mit dem Muttergestein verwachsenen schwarzen Opale werden Schwarze Felsopale (black boulders/schwarzer Boulder-Opal) genannt.

Schwarze Opale sind eine Seltenheit unter Opalen und nur an wenigen Orten der Erde zu finden. Die Stadt Lightning Ridge in New South Wales in Australien gilt als die einträglichste Quelle von schwarzen Opalen und als der Ort, an dem die Opal-Varietät zum ersten Mal entdeckt wurde.


Verwendung und Bedeutung von schwarzen Opalen

Schwarze Opale werden ausschließlich zur Herstellung von Schmuck verwendet oder als Mineral für Sammlungen. Aufgrund der Seltenheit zählen schwarze Opale zu den teuersten und wertvollsten Mineralien auf dem Edelsteinmarkt.


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Quellen:
⇒ Leonhard, C. C. v. (1833): Der edle Opal. IN: Naturgeschichte des Mineralreichs. Lehrbuch für öffentliche Vorträge, besonders auch in Gymnasien und Realschulen, so wie zum Selbststudium. Grundzüge der Oryktognosie
⇒ Nöggerratzh, J. (1857): Der edle Opal. IN: Westermann's Jahrbuch der illustrirten deutschen Monatshefte
⇒ Pellant, C. (1994): Steine und Minerale. Ravensburger Naturführer. Ravensburger Buchverlag Otto Maier GmbH
⇒ Bauer, J.; Tvrz, F. (1993): Der Kosmos-Mineralienführer. Mineralien Gesteine Edelsteine. Ein Bestimmungsbuch mit 576 Farbfotos. Gondrom Verlag GmbH Bindlach
⇒ Korbel, P.; Novak, M. und W. Horwath (2002): Mineralien Enzyklopädie, Dörfler Verlag
⇒ Medenbach, O.; Sussieck-Fornefeld, C.; Steinbach, G. (1996): Steinbachs Naturführer Mineralien. 223 Artbeschreibungen, 362 Farbfotos, 250 Zeichnungen und 30 Seiten Bestimmungstabellen. Mosaik Verlag München
⇒ Schumann, W. (1992): Edelsteine und Schmucksteine: alle Edel- und Schmucksteine der Welt; 1500 Einzelstücke. BLV Bestimmungsbuch, BLV Verlagsgesellschaft mbH München
⇒ Schumann, W. (1991): Mineralien Gesteine – Merkmale, Vorkommen und Verwendung. BLV Naturführer. BLV Verlagsgesellschaft mbH München
www.mindat.org
www.opalsdownunder.com.au - Opal Nomenclature and Classification


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