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Autor: (steine-und-minerale.de) | Letzte Aktualisierung: 01.12.2023


Sandrose

Sandrose - Eigenschaften, Entstehung und Verwendung

englisch: desert rose (crystal) | französisch: rose des sables

Wüstenrose
Sandrose

Inhaltsverzeichnis Sandrose


Sandrosen - Sandige Rosen aus der Wüste

Sandrosen sind rosettenförmig angeordnete Aggregate von Baryt- oder Gipskristallen, die Einschlüsse von Sand aufweisen und den Anschein von versteinerten Rosen erwecken.


Eigenschaften von Sandrosen

Sandrosen bestehen aus drei Mineralien: Gips oder Baryt und Sand, d.h. infolge der Verwitterung fein zerkleinertem Quarz.

Gips kristallisiert dem monoklinen Kristallsystem folgend und bildet tafelförmige, blattartige Kristalle, deren Aggregate im Fall von Sandrosen blütenartig angeordnet sind. Selbiges gilt für Baryt, der allerdings dem orthorhombischen Kristallsystem folgend kristallisiert, dessen Kristalle aber auch von tafeliger, prismatischer Form sind.

Der Hauptbestandteil von Sand ist Quarz, der über die physikalische und/oder chemische Verwitterung zu einem losen, lockeren Sediment zerkleinert wurde. Die Farbe von Quarzsand variiert mit den Quarzvarietäten: während farbloser Bergkristall farblosen Sand erzeugt, ist Sand aufgrund von Milchquarz, Rosenquarz oder Rauchquarz sowie möglichen enthaltenen Spurenelementen wie Eisen zwischen weiß, rosa bzw. braun.

Tabelle: Die Eigenschaften von Sandrosen
EigenschaftBeschreibung
Chemische Zusammensetzung
  • Gips: CaSO4·2H2O
  • Baryt: BaSO4
  • Quarz: SiO2
Mineralklasse
    Gips: Sulfatmineral
  • Baryt: Sulfatmineral
  • Quarz: Oxidmineral
Farbe weiß, beige, hellbraun, gelblich, rötlich
Strichfarbe weiß
Glanz erdig, matt
Transparenz undurchsichtig
Bruch splittrig
Spaltbarkeit vollkommen
Mohshärte 1,5 bis 2
Dichte 2,32 g/cm³


Sandrose, Wüstenrose, Barytrose und Gipsrose

Hinter den verschiedenen Namen steht sowohl die Zusammensetzung als auch die Herkunft:

  • Wüstenrose: rosenartige Aggregate aus Sand, die in vorzugsweise in der Wüste gefunden werden; Zusammensetzung variabel
  • Sandrose: rosenartige Aggregate aus Sand "gefangen" in Baryt- oder Gipskristallen, die nicht nur in der Wüste, sondern auch in anderen sandigen, nicht-ariden Gebieten gefunden werden können
  • Gipsrose: rosettenartige Anordnung sandhaltiger Gipskristalle
  • Barytrose: rosettenartige Anordnung sandhaltiger Barytkristalle

Einer weiterer wesentlicher Unterschied zwischen Gips- und Barytrosen ist die Wasserlöslichkeit. Während Gips in Wasser löslich ist, löst sich Baryt in Wasser nicht auf.


Entstehung und Verbreitung von Sandrosen

Sand- bzw. Wüstenrosen entstehen bevorzugt in ariden, trockenen Gebieten. Die besten Entstehungsbedingungen finden sich in den Wüsten Nordafrikas (Marokko, Algerien und Tunesien) sowie in Namibia und Mexiko wieder.

In Deutschland hat sich vor allem die Gemeinde Rockenberg in der Wetterau/Hessen einen Namen als Vorkommen von Sandrosen gemacht. Chemisch betrachtet handelt es sich bei den als Rockenberger Röschen bekannten Sandrosen um Barytrosen.

Als Mineral sedimentären Ursprungs gehen Sandrosen aus der Verdunstung von sulfathaltigen Lösungen, die in Lockersand zirkulieren hervor, sodass während des Kristallwachstums Sand in die Gipskristalle eingeschlossen wird. Da während der Kristallisation im Sand keinerlei Begrenzung vorhanden ist, können Sandrosen von beachtlicher Größe sein.



Verwendung und Bedeutung von Sandrosen

Neben dem Abbau als Gipsquelle werden Sandrosen als Dekorationsobjekt sowie als Chakrastein und Heilstein angeboten, ohne dass die Heilwirkung von Sandrosen auf die Gesundheit von Körper und Seele in wissenschaftlichen Untersuchungen bewiesen wurde.


Wie wertvoll sind Sandrosen?

Sandrose sind vergleichsweise günstig. Kleinere Sandrosen mit einem Durchmesser von ca. 2 cm werden für etwa 4 bis 6 € angeboten. Ein fairer Preis für große Sandrosen (ca. 10 cm, auch mit mehreren Rosetten zusammen, liegt bei ca. 15 €.

Auch interessant:


Quellen:
⇒ Hoffmann, C. A. S. und Breithaupt, A. (1816): Gipsrosen. IN: Handbuch der Mineralogie
⇒ Hochstetter, F. v. und Bisching, A. (1884): Gips. IN: Leitfaden der Mineralogie und Geologie für die oberen Klassen der Mittelschulen
⇒ Schumann, W. (1991): Mineralien Gesteine – Merkmale, Vorkommen und Verwendung. BLV Naturführer. BLV Verlagsgesellschaft mbH München
⇒ Okrusch, M. und S. Matthes (2009): Mineralogie: Eine Einführung in die spezielle Mineralogie, Petrologie und Lagerstättenkunde. Springer Verlag Berlin Heidelberg
⇒ Pellant, C. (1994): Steine und Minerale. Ravensburger Naturführer. Ravensburger Buchverlag Otto Maier GmbH
www.mindat.org/min-1268.html


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