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Autor: (steine-und-minerale.de) | Letzte Aktualisierung: 07.11.2022


Russischer Chromdiopsid

Russischer Chromdiopsid - Eigenschaften, Entstehung und Verwendung

englisch: chrome diopside, russian chrome diopside | französisch: chromo-diopside


Smaragdgrüner Chromdiopsid aus Russland

Der Name Russischer Chromdiopsid ist dem Land zu verdanken, wo die ersten Funde des Minerals entdeckt wurden: Sacha bzw. Jakutien in Sibirien/Russland. Nachdem die grünen Kristalle gegen Ende der 1980er Jahre gefunden wurde, eroberte Russischer Chromdiopsid seit dem Jahr 1988 den internationalen Edelstein- bzw- Schmuckmarkt.

Mittlerweile ist der Begriff Russischer Chromdiopsid nicht nur den grünen Steinen aus Russland vorbehalten, da chromhaltiger Diopsid auch in anderen Ländern der Erde gefunden wird - trotzdessen hat sich der Zusatz mit der Herkunftsbezeichnung aus Russland für besonders hochqualitativen Chromdiopsid etabliert.



Russischer Chromdiopsid - Die Eigenschaften

Russischer Chromdiopsid ist eine chromhaltige Varietät von Diopsid, dessen chemische Zusammensetzung über die Formel (Ca,Cr)MgSi2O6 (Silikatmineral) beschrieben wird.

Die Farbe von Russischem Chromdiopsid reicht von oliv- über flaschengrün bis hin zu dunkelgrün, fast schwarzgrün und einem Grün, das der Farbe von Smaragd sehr ähnlich ist - weshalb sich der Name Russischer Smaragd als Synonym für Russischen Chromdiopsid eingebürgert hat.
Die Strichfarbe von Chromdiopsid aus Russland - die Farbe, die erscheint, wenn ein Mineral über ein unglasiertes Porzellantäfelchen gestrichen wird - ist dennoch weiß.

Genau wie Diopsid kristallisiert Russischer Chromdiopsid dem monoklinen Kristalsystem folgend und bildet kurzprismatische Kristalle, die zur Zwillingsbildung neigen. Aggregate des Minerals sind derb, körnig oder säulenförmig und im Schnitt ein Gewicht von ein bis zwei Karat, teilweise auch mehr als fünf Karat aufweisen (Hsu und Lucas, 2015).

Der Glanz des grünen Minerals ist matt bis glasartig bei durchsichtiger bis durchscheinender Transparenz. Russische Chromdiopside weisen einen unebenen bis muscheligen Bruch auf, die Spaltbarkeit ist vollkommen.

Mit einer Mohshärte von 5,5 bis 6 auf der 10-stufigen Skala der Härte von Mineralien nach dem Mineralogen Friedrich Mohs (1773 bis 1839) zählt der Russische Chromdiopsid zu den mittelharten Mineralien; die Dichte beträgt 3,27 bis 3,38 g/cm3.


Russischer Chromdiopsid - Entstehung und Verbreitung

Russischer Chromdiospid ist ein Mineral magmatischen Ursprungs, das vor allem in entsprechenden Gesteinen wie Basalt und Andesit zu finden ist (Siehe weitere Informationen zur Entstehung von Mineralien).

Neben Russland hat sich insbesondere Pakistan einen Namen hinsichtlich reichhaltiger Vorkommen von Russischem Chromdiopsid gemacht.


Verwendung und Bedeutung von Russischem Chromdiopsid

Auch wenn das grüne Mineral vergleichsweise selten ist und große Kristalle mit einer hohen Karatzahl nicht häufig zu finden sind, ist Russischer Chromdiopsid weniger als Sammlermineral denn als Schmuckstein von Bedeutung. Seit Beginn der Entdeckung hat sich Russischer Chromdiopsid vor allem einen Namen als kostengünstige Alternative zu Smaragd gemacht.

Um sowohl die Farbe als auch die Reinheit von Russischem Chromdiopsid zu betonen, werden Steine, die zu Schmuck mit Chromdiopsid verarbeitet werden, sind vorwiegend in Facettenschliffen (bspw. Asscher-Schliff) gehalten.

Glatte Schliffe wie der Cabochon-Schliff, Donuts oder Trommelsteine werden bei Russischen Chromdiopsiden angewendet, die von durchscheinender Transparenz sind.

Daneben wird Russischer Chromdiopsid als Heilstein verkauft, ohne dass die Heilwirkung von Russischem Chromdiopsid in klinischen Untersuchungen nachgewiesen wurde.


Auch interessant:



Quellen:
⇒ Pellant, C. (1994): Steine und Minerale. Ravensburger Naturführer. Ravensburger Buchverlag Otto Maier GmbH
⇒ Bauer, J.; Tvrz, F. (1993): Der Kosmos-Mineralienführer. Mineralien Gesteine Edelsteine. Ein Bestimmungsbuch mit 576 Farbfotos. Gondrom Verlag GmbH Bindlach
⇒ Korbel, P.; Novak, M. und W. Horwath (2002): Mineralien Enzyklopädie, Dörfler Verlag
⇒ Medenbach, O.; Sussieck-Fornefeld, C.; Steinbach, G. (1996): Steinbachs Naturführer Mineralien. 223 Artbeschreibungen, 362 Farbfotos, 250 Zeichnungen und 30 Seiten Bestimmungstabellen. Mosaik Verlag München
&rArr, Hsu, T. und Lucas, A. (2015): The Great Potential of Diopside in the China Market. IN: Gems & Gemology Spring 2015
https://geogallery.si.edu - Chrome Diopside


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