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Autor: (steine-und-minerale.de) | Letzte Aktualisierung: 21.03.2024


Rammelsbergit

Rammelsbergit - Eigenschaften, Entstehung und Verwendung

englisch: rammelsbergite


Weißnickelkies und Rammelsbergit

Das Mineral Rammelsbergit wurde erstmals im Jahr 1845 in der mineralogischen Literatur von Wilhelm Ritter von Haidinger (1795 bis 1871) erwähnt. Auf den aus Österreich stammenden Mineralogen geht auch der Name Rammelsbergit zu Ehren des deutschen Mineralogen Karl Friedrich Rammelsberg (1813 bis 1899) zurück.

Ein Jahr zuvor hatte sich bereits auch August Breithaupt (Mineraloge; 1791 bis 1873) mit Rammelsbergit in seinen Ausführungen "Ueber das Nickel-Bleiarseniet" auseinander gesetzt, damals noch unter den Namen Weißkupfererz und Weißnickelkies.


Eigenschaften von Rammelsbergit

Rammelsbergit, bestehend aus NiAs2/Nickelarsenid, ist ein Vertreter der Mineralklasse der Sulfide und Sulfosalze, im Speziellen der Löllingit-Gruppe. Aufgrund der chemischen Zusammensetzung wird Rammelsbergit auch als Arsennickel bezeichnet.

Die Farbe des nickelhaltigen Minerals ist weiß, oder wie Breithaupt meint: "zinnweiß" – deshalb auch die veraltete Bezeichnung Weißnickelkies, kann aber auch grau angelaufen vorkommen.
Die Strichfarbe ist grauschwarz.

Rammelsbergit kristallisiert im orthorhombischen Kristallsystem: die Kristalle sind prismatisch oder linsenartig. Die Aggregate sind körnig, derb oder radialstrahlig ausgeprägt, häufig auch zu Zwillingen miteinander verwachsen.

Der Glanz von Rammelsbergit ist metallisch bei undurchsichtiger Transparenz. Der Bruch des Minerals ist spröde, die Spaltbarkeit ist deutlich.

Die Mohshärte von Rammelsbergit beträgt 5,5 bis 6 auf der 10-stufigen Skala der Härte von Mineralien nach dem Mineralogen Friedrich Mohs (1773 bis 1839) bei einer Dichte von 7,1 g/cm³.


Entstehung und Verbreitung von Rammelsbergit

Rammelsbergit ist ein sekundär gebildetes Mineral und geht aus der im Niedrigtemperaturbereich stattfindenden hydrothermalen Überprägung erzhaltiger Gesteine hervor.

Die Vorkommen von Rammelsbergit sind bspw. mit Nickel, Bismut, Silber, Uraninit, Skutterudit, Safflorit, Nickelin, Arsenopyrit und Chloanthit vergesellschaftet.

Nennenswerte Fundorte des weltweit häufig vorkommenden Minerals befinden sich u.a. in Kongsberg/Norwegen; Värmland, Lappland/Schweden; Cumbria, Devon, Cornwall/England; Schottland; Wales; Bretagne, Elsass/Frankreich; Odenwald, Spessart, Harz, Erzgebirge, Kamsdorf, Schwarzwald/Deutschland; Wallis/Schweiz; Steiermark, Salzburg, Kärnten/Österreich; Mähren, Polen; Böhmen/Tschechien; Slowakei; Russland; Bulgarien; Piemont, Sardinien/Italien; Thrakien, Laurion/Griechenland, Japan; Tasmanien/Australien; Mexiko; Atacama, Valparaíso/Chile; Argentinien; Arizona, New Mexiko, Nevada, Connecticut, Maine/USA und Labrador, Ontario/Kanada.


Bedeutung und Verwendung von Rammelsbergit

Rammelsbergit wird mitunter für die Gewinnung von Nickel und Arsen abgebaut.


Nachweis von Rammelsbergit

Rammelsbergit weist einen hellblauen, gelben bis pinken Pleochroismus auf.


Siehe auch:
Erz - Metallhaltige Mineralien und Gesteine
Bestimmung von Mineralen
Aufbewahrung von Mineralen


Quellen:
⇒ Breithaupt, A. (1844): Ueber die Mineralien, die Weißkupfer-Erz genannt worden sind. IN: Neues Jahrbuch für Mineralogie, Geognosie, Geologie und Petrefakten-Kunde
⇒ Breithaupt, A. (1845): Ueber das Nickel-Bleiarseniet. IN: Annalen der Physik. Band 140
⇒ Haidinger, W. (1845): Rammelsbergit. IN: Handbuch der bestimmenden Mineralogie
⇒ Bauer, J.; Tvrz, F. (1993): Der Kosmos-Mineralienführer. Mineralien Gesteine Edelsteine. Ein Bestimmungsbuch mit 576 Farbfotos. Gondrom Verlag GmbH Bindlach
⇒ Korbel, P.; Novak, M. und W. Horwath (2002): Mineralien Enzyklopädie, Dörfler Verlag
www.mindat.org - rammelsbergite

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