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Autor: (steine-und-minerale.de) | Letzte Aktualisierung: 22.02.2024


Pektolith

Pektolith - Eigenschaften, Entstehung und Verwendung

englisch: pectolite


Pektolith - Mineral
Grauweißer Pektolith

Pektolith - Entdeckt in Italien

Der Name Pektolith geht auf den deutschen Mineralogen Franz von Kobell (1803 bis 1882) zurück, der das 1828 am Fuß des Monte Baldo bei Trient in Italien erstmals entdeckte Mineral in seinen Ausführungen "Ueber den Pektolith" ausführlich beschrieb.

Dabei stellte er fest, dass die faserigen Kristalle eng aneinander heften, oder wie er schreibt: "Auf diese Eigenschaft, so wie auf die Struktur des Minerals bezieht sich der Name Pektolith. Er ist abgeleitet von pektos zusammengezimmert - gesetzt - gefügt aus mehreren Stücken und fest zusammen haltend.


Eigenschaften von Pektolith

Pektolith ist mit der chemischen Zusammensetzung Ca2Na(Si3O8OH) ein Vertreter der kristallwasserhaltigen Silikatmineralien. Gleichzeitig ist Pektolith Vertreter der Wollastonit-Gruppe, die außerdem von den Mineralien Wollastonit, Jennit, Serandit, Denisovit, Bustamit, Foshagit, Vistepit, Cascandit sowie Tanohatait repräsentiert wird.

Die Farbe von Pektolith variiert zwischen weiß, grau, grünblau und blau, wobei alle Farben außer weiß auf Fremdbeimengungen zurückzuführen sind.
Die Strichfarbe ist dennoch weiß.

Pektolith kristallisiert dem triklinen Kristallsystem folgend. Die Kristalle sind langsäulig bis nadelförmig und zu faserigen, nierenförmigen oder derben Aggregaten angeordnet.
Der Glanz von Pektolith variiert zwischen seidig, glas- und perlartig bei durchscheinender bis undurchsichtiger Transparenz, wobei undurchsichtige Kristalle vorzugsweise bei farbigen Exemplaren zu beobachten sind. Das Mineral weist zudem einen spröden Bruch sowie eine sehr gute Spaltbarkeit auf.

Mit einer Mohshärte von 4,5 bis 5 gilt Pektolith als ein mittelhartes Mineral, dessen Dichte zwischen 2,77 bis 2,8 g/cm³ beträgt. Sie gelten daher als eher "leichte" Minerale.



Pektolith - Nahaufnahme
Pektolith unter dem Mikroskop - Nahaufnahme (Fundort: Kreimbach / Pfalz)

Pektolith-Varietäten

  • Osmelith
  • Stellit
  • Larimar
  • Schizolith, vormals als Marshallsussmanit bekannt

Entstehung und Verbreitung von Pektolith

Pektolith als Mineral magmatischen Ursprungs entsteht während des hydrothermalen Stadiums bei Temperaturen unterhalb von 400 °C, wobei die Kristalle in Klüften und Hohlräumen von Gesteinen – vor allem Basalt – aufwachsen.

Die Vorkommen von Pektolith sind unter anderem mit Calcit, Prehnit sowie den Zeolithen Heulandit, Analcim, Natrolith, Phillipsit sowie Chabasit vergesellschaftet.

Pektolith ist weltweit verbreitet und bspw. in Grönland, Finnland, Schweden, Frankreich, Deutschland, Polen, Russland, Italien, Marokko, Südafrika, Japan, China, Australien, Neuseeland, Brasilien, Kanada und in den USA zu finden.


Verwendung und Bedeutung von Pektolith

Trotz der zahlreichen Fundstellen gilt Pektolith als ein selten vorkommendes Mineral, dessen Abbau aufgrund der geringen Mengen wirtschaftlich nicht von Interesse ist. Einzig die blau-weiße Pektolith-Varietät Larimar hat sich als Stein für Schmuck etabliert.


Nachweis von Pektolith

Bei Kontakt mit Salzsäure verwandelt sich Pektolith in ein Gel. Wird das Mineral erhitzt, wird Kristallwasser freigesetzt.


Auch interessant:


Quellen:

  • Kobell, F. v. (1828): Ueber den Pektolith. IN: rchiv für die gesammte Naturlehre. Band 13
  • Zepharovich, V. v. (1873): Pektolith. IN: Mineralogisches Lexicon für das Kaiserthum Österreich
  • Schumann, W. (2017): Edelsteine und Schmucksteine: alle alle Arten und Varietäten; 1900 Einzelstücke. BLV Bestimmungsbuch, BLV Verlagsgesellschaft mbH München
  • Korbel, P.; Novak, M. und W. Horwath (2002): Mineralien Enzyklopädie, Dörfler Verlag
  • Medenbach, O.; Sussieck-Fornefeld, C.; Steinbach, G. (1996): Steinbachs Naturführer Mineralien. 223 Artbeschreibungen, 362 Farbfotos, 250 Zeichnungen und 30 Seiten Bestimmungstabellen. Mosaik Verlag München
  • Bauer, J.; Tvrz, F. (1993): Der Kosmos-Mineralienführer. Mineralien Gesteine Edelsteine. Ein Bestimmungsbuch mit 576 Farbfotos. Gondrom Verlag GmbH Bindlach
  • Pellant, C. (1994): Steine und Minerale. Ravensburger Naturführer. Ravensburger Buchverlag Otto Maier GmbH
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