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Autor: (steine-und-minerale.de) | Letzte Aktualisierung: 08.04.2024


Painit

Painit - Eigenschaften, Entstehung und Verwendung

englisch: painite | französisch: painite


Namenspate des Minerals Painit ist der britische Geologe und Mineraloge Arthur Charles Davy Pain (1901 bis 1971). Er entdeckte das Mineral Painit im Jahr 1956 bei Ohngaing in Myanmar und hielt es zunächst für die Korund-Varietät Rubin.
Der sog. Painite #1 mit einem Gewicht von 1,7 g ist heute Teil der mineralogischen Sammlung des Natural History Museum in London.



Eigenschaften von Painit

Das Mineral Painit ist mit der Formel der chemischen Zusammensetzung CaZrAl9[O15|BO3] ein Vertreter der Mineralklasse der Borate.

Die Farbe von Painit variiert zwischen orangerot, rot, rotschwarz, rotviolett, grünbraun, rotbraun bis rotschwarz - vergleichbar mit dem Rot von Rubin/Korund, Almandin/Granat oder rotem Spinell.
Charakteristisch für Painit-Kristalle ist der Dichroismus. Ähnlich wie beim Mineral Alexandrit, dessen Farbe zwischen grün im Tageslicht und rot unter Kunstlicht "wechselt", präsentiert sich Painit im Sonnenlicht als ein grünstichiges Braun und unter Kunstlichtbedingungen erscheint das Mineral rosa- bis rotbraun.
Die Strichfarbe von Painit ist weiß.

Painit kristallisiert dem hexagonalen Kristallsystem folgend und bildet prismatische, nadelförmige Kristalle, die überwiegend von geringer Größe sind, ca. 1 Karat, auch wenn schon 55 Karat schwere Painit-Kristalle beschrieben wurden (Rossman, 2005).

Der Glanz von Painit ist glasartig bei durchsichtiger Transparenz. Das Boratmineral weist keine Spaltbarkeit auf.

Painit zählt mit einer Mohshärte von 7,5 bis 8 auf der 10-stufigen Skala der Härte von Mineralien nach dem Mineralogen Friedrich Mohs (1773 bis 1839) zu den sehr harten Mineralen – vergleichbar mit den Korundvarietäten Rubin und Saphir. Die Dichte von Painit beträgt 4 g/cm³.


Entstehung und Verbreitung von Painit

Genau wie die Mineralien Charoit, Tansanit und Larimar zählt Painit zu den seltensten Mineralien der Welt. Die Gemeinsamkeit der aufgeführten Mineralien: bislang wurden Vorkommen nur an zwei Orten der Erde entdeckt.

Painit ist so selten, dass man seit der Entdeckung des Minerals in 1950er Jahren bis 2001 die Funde von Painit-Kristallen an einer Hand abzählen kann. In den folgenden Jahren wurden mehr Painite entdeckt; die gesamte "Ausbeute" ist dennoch sehr gering und auf die Vorkommen in Myanmar beschränkt (siehe: www.mindat.org - painite).


Verwendung und Bedeutung von Painit

Aufgrund der äußerst geringen Funde von Painit, ist das Mineral zu einem der begehrtesten Minerale für Sammlungen avanciert, was sich entsprechend im Wert bzw. Preis von Painit niederschlägt. Neben dem Sammlerwert sind einige Exemplare auch als exklusiver Schmuckstein von Bedeutung.
Allerdings gestaltet sich das Schleifen von Painit schwierig: die Kristalle sind nicht nur sehr klein, sondern auch von sprödem Charakter - bedingt durch Einschlüsse und Frakturen im Kristallinneren. Rossman (2005) führt als Beispiel Painite auf, die facettiert ein Gewicht von 0,05 bis 0,03 Karat (1 Karat = 0,2 Gramm) auf die Waage bringen, bei einem Ausgangsgewicht von mehr als einem Karat als Rohstein.



Auch interessant:


Quellen:
⇒ Claringbull, G.F., Hey, M.H., Payne, C.J. (1957) Painite, a new mineral from Mogok, Burma. IN: Mineralogical Magazine
⇒ Rossman, G.R. (2005): New discoveries of painite in Myanmar (Burma). IN: Gems & Gemology. Winter 2005
⇒ Rossman, G.R. (2022): Painite Visible Spectra (380 - 1100 nm) . http://minerals.gps
www.mindat.org - Painite


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