In unserer Gesteins- und Mineraliendatenbank erhalten Sie Informationen zu den wichtigsten Exemplaren. Die Steckbriefe sind thematisch und alphabetisch kategorisiert. Wir sind bestrebt die Anzahl der Einträge zu erweitern und nehmen gern Vorschläge von unseren Lesern entgegen.
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Ursprünglich trug das Mineral Ilmenit den Namen Manaccanit (im Deutschen unter Menaccanit geführt), benannt nach der Typlokalität (Ort der Erstentdeckung) in Manaccan in Cornwall/England. Die Umbenennung erfolgte 1827, als das Mineral am Berg Ilmen im Ural, Russland, ein zweites Mal entdeckt wurde und Manaccanit bzw. Menaccanit als Varietät von Ilmenit identifiziert wurde.
Ilmenit wird der chemischen Zusammensetzung (FeTiO3) wegen alternativ auch Titaneisenerz genannt und damit der Mineralklasse der Oxide zugeordnet.
Die Farbe von Ilmenit reicht von dunkelbraun, stahlgrau bis nahezu schwarz. Die Strichfarbe ist ein dunkles Rotbraun.
Ilmenit kristallisiert im trigonalen Kristallsystem. Die Kristalle sind dick und tafelig; die Aggregate können massig, kompakt, körnig oder lamellenförmig angeordnet sein.
Der Glanz von Ilmenit ist matt bis metallisch bei undurchsichtiger Transparenz. Der Bruch ist uneben bis muschelig, die Spaltbarkeit ist nicht vorhanden. Ausnahme sind zu Zwillingen miteinander verwachsene Ilmenitkristalle, die entlang der Verwachsungslinien trennbar sind. Mit einer Mohshärte von 5 bis 6 zählt Ilmenit zu den harten Mineralen, das spezifische Gewicht beträgt 4,72.
Ilmenit ist ein Mineral magmatischen Ursprungs, kann aber auch Bestandteil metamorpher Gesteine sein.
Entsprechend häufig ist das Mineral im Zusammenhang mit Kimberlit, Granit, Gneis und Gabbro zu finden, ist zudem mit Rutil, Pyrrhotin, Magnetit, Hämatit, Titanit, Kornerupin und Apatit als Mineralen assoziiert.
Bedeutende Ilmenit-Vorkommen befinden sich unter anderem in Grönland; Skandinavien; Britische Inseln; Frankreich; Oberlausitz, Ehrenfriedersdorf, Fichtelgebirge, Eschwege, Vogelsberg, Siebengebirge, Eifel, Odenwald, Aschaffenburg, Oberwolfach, Haslach/Deutschland; Wallis, Tessin und Graubünden/Schweiz; Hohe Tauern, Saalfelden, Klagenfurt, Saualpe, Graz, Weiz, Bad Radkersburg, Fischbacher Alpen, Pauliberg, Wachau und Waldviertel/Österreich; Spanien; Italien; Tschechien; Slowakei; Slowenien; Ungarn; Serbien; Rumänien; Bulgarien; Ukraine; Russland; Ägypten; Libyen; Burkina Faso; Guinea; Ghana; Uganda; Kongo; Angola; Tansania; Namibia; Kenia; Simbabwe; Botswana; Südafrika; Madagaskar; Oman; Iran; Afghanistan; Indien; Nepal; China; Japan; Australien; Neuseeland; Süd- und Nordamerika. Auch in Gesteinen vom Mond wurde Ilmenit nachgewiesen.
Ilmenit ist ein wichtiger Rohstoff in der Herstellung von Papier, Keramik und Emaille, wird aber auch in Farben und Lacken eingesetzt. Bedingt durch die Tatsache, dass Ilmenit zu 52 % aus Titandioxid und 48 % Eisen(II)-Dioxid besteht, wird Ilmenit zur Gewinnung von Titan und Eisen abgebaut.
Ilmenit ist leicht magnetisch und in konzentrierter Salzsäure löslich.
Siehe auch:
⇒ Die Entstehung von Mineralen
⇒ Erz
⇒ Seltene Minerale
Quellen:
⇒ Pellant, C. (1994): Steine und Minerale. Ravensburger Naturführer. Ravensburger Buchverlag Otto Maier GmbH*
⇒ Bauer, J.; Tvrz, F. (1993): Der Kosmos-Mineralienführer. Mineralien Gesteine Edelsteine. Ein Bestimmungsbuch mit 576 Farbfotos. Gondrom Verlag GmbH Bindlach*
⇒ Korbel, P.; Novak, M. und W. Horwath (2002): Mineralien Enzyklopädie, Dörfler Verlag*
⇒ Medenbach, O.; Sussieck-Fornefeld, C.; Steinbach, G. (1996): Steinbachs Naturführer Mineralien. 223 Artbeschreibungen, 362 Farbfotos, 250 Zeichnungen und 30 Seiten Bestimmungstabellen. Mosaik Verlag München*
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Letzte Aktualisierung: 13. November 2018