Hornblende
Hornblende - Eigenschaften, Entstehung und Verwendung
englisch: hornblende | französisch: hornblende
Hornblende - Ein Mineral aus der Amphibol-Supergruppe
Das Mineral Hornblende ähnelt nicht nur farblich den Geweihen von Hirschen, auch die Oberfläche von Hornblende fühlt sich entfernt wie die von Horn an - daher der Name Hornblende. Der Begriff Blende dahingegen stammt aus der Sprache mittelalterlicher Bergleute, die unter Blenden metallisch glänzende Mineralien zusammenfassten, deren Erzgehalt allerdings zu gering, nicht vorhanden oder nur schwer gewinnbar war.
Auf wen der Name Hornblende zurückgeht, ist nicht überliefert. 1750 findet sich bei Johan Gottschalk Wallerius (1709 bis 1785) einer der ältesten Einträge zum Begriff Hornblende. Der schwedische Mineraloge zieht dabei den optischen Vergleich von Hornblende und "Schörlblende".
Auch Johann Wolfgang von Goethe setzte sich in seinen Tagebüchern von 1770 mit den Hornblende-Vorkommen auseinander, die er während seiner Wanderungen um Tuttlingen entdeckte.
Eine genaue Beschreibung von Hornblende findet sich wenige Zeit später bei dem deutschen Mineralogen Abraham Gottlob Werner (1749 bis 1817); Kapitel Hornblende in seinem Werk "Oryktognosie oder Handbuch für die Liebhaber der Mineralogie", wobei allerdings im Magazin für Bergbaukunde von 1787 der Mineraloge Axel Cronstedt (1722 bis 1765) als Namensgeber des Minerals Hornblende gilt.
Eigenschaften von Hornblende
Hornblende Reihe von Silikatmineralien bestehend aus
(Ca,Na,K)2-3(Mg,Fe,Al)5[(OH)2(Al,Si)8O22]. Mitunter variiert die chemische Zusammensetzung des Minerals, da der Platz der metallischen Elemente im Kristallgitter beliebig ausgetauscht werden kann, z.B. als
- Aluminohornblende
- Ferrohornblende
- Magnesiohornblende
Weiterhin wird Hornblende der Gruppe der Amphibole zugeordnet.
Die Farbe von Hornblende variiert zwischen grün, graugrün, schwarzgrün, braungrün, braun oder schwarz.
Aufgrund der Farbe und Kristalle kann Hornblende mit Augit, Ägirin, Moldavit und der Turmalinvarietät Schörl verwechselt werden.
Die Strichfarbe von Hornblende ist graubraun bis graugrün bzw. zeichnet sich nach Cronstedt und Werner 1792 Hornblende durch einen "grünlichgrauen, auch wohl berggrünen Strich" aus.
Hornblende kristallisiert im monoklinen Kristallsystem. Die Kristalle des Silikats sind prismatisch-kurzsäulig mit sechseckigem Umriss. Die Aggregate sind faserig-stengelig, körnig, massig oder derb.
Der Glanz von Hornblende reicht von matt bis gläsern und fettig bei undurchsichtiger bis durchscheinender Transparenz. Hornblende weist einen muschelig-unebenen Bruch auf, die Spaltbarkeit ist vollkommen.
Die Mohshärte beträgt 5 bis 6 bei einer Dichte von 2,8 bis 3,5 g/cm³.
Entstehung und Verbreitung von Hornblende
Hornblenden können sowohl magmatisch aus entsprechend der Zusammensetzung führenden Lösungen auskristallisieren oder durch metamorphe Vorgänge aus anderen Mineralen, die im Zuge dessen aufgeschmolzen und in anderer Zusammensetzung rekristallisieren, hervorgehen.
Die Vorkommen von Hornblende sind u.a. mit Magnetit, Feldspat, Quarz, Epidot, Biotit und Granat vergesellschaftet.
Weiterhin ist Hornblende als gesteinsbildendes Mineral, d.h. Gemengteil, an der Zusammensetzung vieler magmatischer und metamorpher Gesteine wie bspw. Syenit, Gabbro, Granodiorit, Amphibolit,
Nennenswerte Fundorte von Hornblende befinden sich z.B. in Kragerö, Arendal/Norwegen; Nordmarken, Stockholm/Schweden; Perniö, Pargas/Finnland; Süden von Grönland; Ukraine; Kaiserstuhl, Eifel/Deutschland; Böhmen/Tschechien; Auvergne/Frankreich; Schweiz; Zillertal/Österreich; Siebengebirge/Rumänien; um die Vulkane Ätna und Vesuv/Italien; Japan; Indien; Kongo; Tansania; Namibia; Tasmanien, Südaustralien, Queensland/Australien; Bahia/Brasilien; New York, Kalifornien/USA und Ontario/Kanada.
Bedeutung und Verwendung von Hornblende
Hornblende ist insbesondere für Mineraliensammlungen von Bedeutung. Vor allem Sammler von Micromounts und Kleinstufen können sich über zahlreiche ästethische und variantenreiche Exemplare freuen. Beliebt sind v.a. Hornblenden aus Vulkangebieten, z.B. der Vulkaneifel.
Nachweis von Hornblende
Verwechslungen mit Augit können bei genauerer Betrachtung der Kristalle ausgeschlossen werden, da Hornblende einen hexagonalen Querschnitt aufweist.
Bis auf Fluorwasserstoffsäure ist Hornblende gegenüber Säuren resistent und schmilzt in der Flamme zu einem grünen Glas zusammen.
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Quellen: