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Autor: (steine-und-minerale.de) | Letzte Aktualisierung: 09.04.2024


Hiddenit

Hiddenit - Eigenschaften, Entstehung und Verwendung

englisch: hiddenite


Hiddenit, Lithiumsmaragd und grüner Spodumen

Das Mineral Hiddenit wurde nach dem US-amerikanischen Mineralogen William Earl Hidden (1853 bis 1918) benannt. Er entdeckte das Mineral 1879 zum ersten Mal im Alexander County in North Carolina/USA und gab das Probenmaterial des bis dato unbekannten Minerals an den US-Mineralogen John Lawrence Smith (1818 bis 1883). Er veröffentlichte seine Ergebnisse und die Beschreibung des Minerals unter dem Titel "Hiddenite, an Emerald-green variety of Spodumene" (Hiddenit, eine smaragdgrüne Varietät von Spodumen) im Jahr 1881.
Bedingt durch die Typlokalität in den USA bezeichnete der Mineraloge Cornelius August Doelter y Cisterich (1850 bis 1930) Hiddenit 1893 als "speciell amerikanischer Edelstein".



Eigenschaften von Hiddenit

Hiddenit ist mit der Zusammensetzung LiAl(Si2O6) ein Silikatmineral und im Speziellen ein Vertreter der Pyroxen-Gruppe; in der weiteren Unterteilung handelt es sich bei Hiddenit um eine Varietät von Spodumen - genau wie Kunzit und Triphan.

Hiddenit ist der Farbe wegen auch als grüner Spodumen bekannt, wobei das Grün mit einem Stich ins Gelbe oder Hellgrüne gehen kann, aber durchaus auch Ähnlichkeit mit Smaragden, daher auch der Name Lithiumsmaragd, aufweisen kann; oder mit den Worten des Mineralogen Max Bauer (1844 bis 1917) ausgedrückt: "Die Farbe ist meist gelblichgrün, aber in machen Exemplaren auch sehr schön smaragdgrün, jedoch niemals so tief und gesättigt, wie bei den schönsten Stücken des eigentlichen Smarads". Der Geograph Karl Haus (1869 bis 1946) ergänzt im Jahr 1892 die Nuancen von Hiddenit um "grünlichgrau, apfelgrün bis smaragdgrün".
Die Ursache der Grünfärbung des Pyroxen-Minerals wird durch Einlagerungen von Chrom begründet.
Nichtsdestotrotz ist die Strichfarbe von Hiddenit weiß, d.h., wenn Hiddenit über ein unglasiertes Porzellantäfelchen gestrichen wird, entsteht ein weißer, pulverisierter Abrieb.

Hiddenit kristallisiert im monoklinen Kristallsystem, bildet kurz- oder langprismatische und tafelige Kristalle. Die Aggregate sind säulenförmig, körnig oder derb.

Der Glanz der Spodumen-Varietät ist matt bis glasartig bei durchsichtiger bis durchscheinender Transparenz. Hiddenit weist einen unebenen bis muscheligen Bruch auf, die Spaltbarkeit ist vollkommen.

Die Mohshärte von Hiddenit beträgt 6,5 bis 7,5 auf der 10-stufigen Skala der Härte von Mineralien nach dem Mineralogen Friedrich Mohs (1773 bis 1839), weshalb Hiddenit zu den harten Mineralen mit Edelsteinhärte gezählt wird. Die Dichte beträgt 3,16 bis 3,2 g/cm³.


Entstehung und Verbreitung von Hiddenit

Die Entstehung von Hiddenit ist an Pegmatite gebunden, möglich ist aber auch die Entstehung im Zusammenhang mit metamorphen Gesteinen (Metamorphite), speziell kristalline Schiefer.

Weltweit betrachtet ist Hiddenit ein seltenes Mineral; die Vorkommen von Hiddenit sind beschränkt und erstrecken sich auf wenige Fundorte in Madagaskar, Sri Lanka, China, Brasilien und in den USA.


Verwendung und Bedeutung von Hiddenit

Aufgrund der Lithiumgehalte wäre Hiddenit sicherlich interessant für die Gewinnung des Metalls, doch die wenigen Lagerstätten lassen Hiddenit allenfalls eine Verwendung als hochwertiger Stein für Schmuck zukommen.


Nachweis von Hiddenit

Hiddenit ist pleochroitisch und erscheint in blau- bis gelb- und intensiv grünen Farbtönen.


Auch interessant:


Quellen:
⇒ Smith, J. L. (1881): Hiddenite, an Emerald-green variety of Spodumene. IN: The American Journal of Science, Band 121
⇒ Haushofer, K. (1892): Leitfaden für die Mineralbestimmung
⇒ Doelter y Cisterich, C. A. (1893): Hiddenit (Lithiumsmaragd). IN: Edelsteinkunde. Bestimmung und Unterscheidung der Edelsteine und Schmucksteine. Die künstliche Darstellung der Edelsteine
⇒ Bauer, M. (1896): Hiddenit. IN: Edelsteinkunde. Eine allgemein verständliche Darstellung der Eigenschaften, des Vorkommens und der Verwendung der Edelsteine, nebst einer Anleitung zur Bestimmung derselben für Mineralogen, Steinschleifer, Juweliere, etc · Band 1
⇒ Bauer, J.; Tvrz, F. (1993): Der Kosmos-Mineralienführer. Mineralien Gesteine Edelsteine. Ein Bestimmungsbuch mit 576 Farbfotos. Gondrom Verlag GmbH Bindlach
⇒ Schumann, W. (1992): Edelsteine und Schmucksteine: alle Edel- und Schmucksteine der Welt; 1500 Einzelstücke. BLV Bestimmungsbuch, BLV Verlagsgesellschaft mbH München
⇒ Okrusch, M. und S. Matthes (2009): Mineralogie: Eine Einführung in die spezielle Mineralogie, Petrologie und Lagerstättenkunde. Springer Verlag Berlin Heidelberg
www.mindat.org - hiddenite


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