Logo steine-und-minerale.de

Autor: (steine-und-minerale.de) | Letzte Aktualisierung: 18.03.2022


Gonnardit

Gonnardit - Eigenschaften, Entstehung und Verwendung

englisch: gonnardite | französisch: gonnardite


Gonnardit - Ein Zeolith-Mineral

Die Erstbeschreibung des Minerals Gonnardit stammt aus dem Jahr 1896 und wurde unter dem Titel "Sur la gonnardite" von Alfred Lacroix (1863 bis 1948, Mineraloge und Geologe) veröffentlicht.
Darin schreibt Lacroix, dass das Mineral am Vulkan Puy de Dome in der Auvergne/Frankreich entdeckt wurde und er den französischen Mineralogen Pierre Joseph Ferdinand Gonnard (1833 bis 1923) zum Namenspaten des Minerals auserwählte.


Eigenschaften von Gonnardit

Gonnardit, bestehend aus (Na,Ca)2(Si,Al)5O10 · 3H2O, ist Vertreter der Mineralklasse der Silikate. Innerhalb der Silikatminerale wird Gonnardit den Zeolithen zugeordnet; ferner wie auch Boggsit, Natrolith, Skolezit und Mesolith ist Gonnardit ein Faserzeolith.

Die Farbe von Gonnardit ist weiß, das Mineral kann aber auch farblos oder hellgelb sein.
Die Strichfarbe ist weiß.

Gonnardit kristallisiert im tetragonalen Kristallsystem mit prismatischen Kristallen, die radialstrahlige Aggregate oder faserige, dichte Massen ausbilden. Aufgrund der kugelförmigen, radialstrahligen Aggregate liegt eine Verwechslung mit dem Silikatmineral Gyrolith nahe.

Der Glanz von Gonnardit ist glas- bis perlmuttartig bei durchsichtiger bis durchscheinender Transparenz. Der Bruch ist uneben bis muschelig, die Spaltbarkeit ist vollkommen.

Die Mohshärte beträgt 4,5 bis 5 auf der 10-stufigen Skala der Härte von Mineralien nach dem Mineralogen Friedrich Mohs, die Dichte wird mit 2,25 bis 2,36 g/cm³ angegeben.


Entstehung und Verbreitung von Gonnardit

Gonnardit ist ein Mineral hydrothermalen Ursprungs, daher häufig in magmatischen Gesteinen wie Basalt zu finden, kann aber auch in Pegmatiten vorkommen.

Dabei ist Gonnardit mit weiteren Zeolithmineralen wie Chabasit, Thomsonit und Natrolith vergesellschaftet, kann weiterhin mit Calcit, Pyrit, Leucit oder Wollastonit assoziiert sein.

Bedeutende Vorkommen von Gonnardit befinden sich unter anderem in Grönland; Norwegen; Nordirland; Frankreich; Belgien; Odenwald, Vogelsberg, Siebengebirge, Eifel und Fichtelgebirge/Deutschland; Schweiz; Tschechien; Polen; Spanien; Portugal; Italien; Ungarn; Bulgarien; Russland; Kenia; Indien; Japan; Australien; Neuseeland; Costa Rica; Argentinien; Bolivien; Brasilien; Kanada und in den USA.


Bedeutung und Verwendung von Gonnardit

Aufgrund der Seltenheit ist Gonnardit vor allem für Mineraliensammlungen von Interesse.


Nachweis von Gonnardit

Wie alle Zeolithe setzt auch Gonnardit beim Erhitzen einen gleichmäßigen Fluss von Kristallwasser frei.


© www.steine-und-minerale.de | Alle Inhalte - Texte und Bilder - sind urheberrechtlich geschützt. Keine Verwendung ohne vorherige schriftliche Genehmigung.

Auch interessant:


Quellen:
⇒ Lacroix, A. (1896): Sur la gonnardite. IN: Bulletin de la Société Française de Minéralogie
⇒ Korbel, P.; Novak, M. und W. Horwath (2002): Mineralien Enzyklopädie, Dörfler Verlag
⇒ Medenbach, O.; Sussieck-Fornefeld, C.; Steinbach, G. (1996): Steinbachs Naturführer Mineralien. 223 Artbeschreibungen, 362 Farbfotos, 250 Zeichnungen und 30 Seiten Bestimmungstabellen. Mosaik Verlag München
www.mindat.org - gonnardite

Börsenkalender

Mineralienboersen in Deutschland
Hier gelangen Sie direkt zum Börsenkalender

Unsere Buchmpfehlung

Der neue Kosmos-Mineralienführer: 700 Mineralien, Edelsteine und Gesteine

Kosmos Mineralienführer

Mehr Details


angeboten bei Amazon

Mineralien-Steckbriefe