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Autor: (steine-und-minerale.de) | Letzte Aktualisierung: 08.04.2024


Danburit

Danburit - Eigenschaften, Entstehung und Verwendung

englisch: danburite | französisch: danburite


Danburit - Kristalle
Mehrere aufeinandergelagerte Danburitkristalle

Danburit - Ein topasähnliches Mineral

Nachdem das Mineral Danburit im Jahr 1837 nahe der Stadt Danbury in Connecticut/USA entdeckt wurde, stellte der US-amerikanische Mineraloge Charles Upham Shepard (1804 bis 1886) das "neue" Mineral zwei Jahre später unter dem Titel "Notice of Danburite, a new Mineral Species" 1839 der Öffentlichkeit vor, wobei der Name Danburit in direktem Zusammenhang mit der Typlokalität steht.


Eigenschaften von Danburit

Danburit ist mit der chemischen Zusammensetzung CaB2(SiO4)2 ein Vertreter der in der Mineralogie gängigen Mineralklasse der Silikate.

Die Farbe von Danburit ist sehr abwechslungsreich. Reine Kristalle sind farblos, während rosafarbene, gelbe, rötliche, hellgrüne oder graue Danburite eine Folge von Fehlern im Kristallgitterbau sind.
Die Strichfarbe ist aber dennoch in allen Fällen weiß.

Danburit kristallisiert dem orthorhombischen Kristallsystem folgend und bildet prismatische, säulenförmige Kristalle, die mitunter eine Länge von bis zu einem halben Meter erreichen können. Die Aggregate des borhaltigen Minerals sind massig bis körnig.

Danburit zeichnet sich ferner durch einen matten, glasartigen bis fettigen Glanz bei durchsichtiger bis durchscheinender Transparenz aus. Die Spaltbarkeit ist unvollkommen, der Bruch ist muschelig.

Mit einer Mohshärte von 7 bis 7,5 auf der 10-stufigen Skala der Härte von Mineralien nach dem Mineralogen Friedrich Mohs (1773 bis 1839) zählt Danburit zu den harten Mineralien, die das Kriterium der Edelsteinhärte erfüllen. Die Dichte von Danburit beträgt 2,97 bis 3,03 g/cm³.



Entstehung und Verbreitung von Danburit

Danburit ist ein Mineral hydrothermalen Ursprungs, das aber auch infolge der Kontaktmetamorphose entstehen kann.

Im Zuge der Kontaktmetamorphose bilden sich neue Mineralien durch aus dem Erdinneren aufsteigende Magmen, deren Temperatur zwischen 600 und 1.300 °C beträgt. Die Magmen dringen in bereits vorliegende Gesteine ein und schmelzen diese aufgrund der Hitze auf. Nach der Zeit der Abkühlung kommt es zur Rekristallisation bzw. zu Mineralneubildungen, wie bspw. Danburit.

Gelber Danburit
Gelber Danburit mit Kristallfläche (Fundort: Via Cassia, Italien)

Die Vorkommen von Danburit sind entsprechend der Entstehung an Pegmatite, Erzgänge und Skarne gebunden. Begleitet werden die Funde des Minerals unter anderem von Quarz, Albit, Gips, Glimmer, Dolomit, Stilbit, Apophyllit, Sphen/Titanit, Calcit, Datolith, Turmalin und dem Granatmineral Grossular.

Nennenswerte Vorkommen von Danburit befinden sich bspw. England, in Bleicherode, Staßfurt und Sauerland/Deutschland, Tschechien, Österreich, Schweiz, Italien, Russland, Tadschikistan, Tansania, Namibia, Madagaskar, Myanmar, Japan, Australien, Bolivien, Mexiko, Kanada sowie in den USA.


Verwendung und Bedeutung von Danburit

Danburit ist vor allem für Mineraliensammlungen und für die Herstellung von Schmuck interessant.
Angesichts der Hitzeempfindlickeit der Kristalle gestaltet sich das Schleifen von Danburit schwierig. Entsprechend hoch ist der Preis von Schmuck mit Danburit. Daneben spielt die Farbe eine entscheidende Rolle beim Wert von Danburit. Farbloser Danburit ist preisintensiver als gelber oder bräunlicher Danburit.

Ferner wird Danburit als Heilstein verkauft, wobei die Heilwirkung von Danburit klinisch nicht nachgewiesen werden konnte.


Nachweis von Danburit

Danburit sieht einer Reihe weiterer Mineralien sehr ähnlich, allen voran Calcit, Phenakit, gelbem Topas und der Quarzvarietät Citrin.
Um Verwechslungen auszuschließen werden zur Bestimmung die mineraltypischen Eigenschaften herangezogen sowie die Bestimmung via Atomabsorptionsspektometrie durchgeführt.
Zudem lässt sich Danburit durch das Verhalten in der Flamme und in Säure nachweisen. In die Flamme gehalten, entsteht aus dem Mineral Danburit eine zusammengeschmolzene Kugel, die bei anschließendem Kontakt mit Salzsäure zu einem Gel wird.


Auch interessant:


Quellen:

  • Shepard, C. U. (1839): Notice of Danburite, a new Mineral Species. IN: American Journal of Science and Arts (1820-1879); New Haven Bd. 35, Ausg. 1
  • Breithaupt, A. (1847): Danburit. IN: Vollständiges Handbuch der Mineralogie
  • Blum, R. (1874): Danburit. IN: Lehrbuch der Mineralogie (Oryktognosie)
  • Hintze, C. (1897): Danburit. IN: Handbuch der Mineralogie. Silicate und Titanate. Band 2
  • Korbel, P.; Novak, M. und W. Horwath (2002): Mineralien Enzyklopädie, Dörfler Verlag
  • Schumann, W. (2017): Mineralien Gesteine – Merkmale, Vorkommen und Verwendung. BLV Naturführer. BLV Verlagsgesellschaft mbH München

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