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Autor: (steine-und-minerale.de) | Letzte Aktualisierung: 25.01.2024


Columbit

Columbit - Eigenschaften, Entstehung und Verwendung

englisch: columbite | französisch: columbite

Columbit Mineral
schwarze Columbitkristalle (Fundort: Hagendorf Süd)

Niobit = Columbit

Die ersten Untersuchungen des Minerals Columbit stammen aus dem Jahr 1801, als sich der englische Mineraloge Charles Hatchett (1765 bis 1847) mit der Zusammensetzung des bei Connecticut entdeckten Minerals befasste.

Er entdeckte, dass Columbit Niob (Nb) enthält - ein Element, das später Christoph Columbus zu Ehren in Columbium umbenannt wurde. In der älteren Literatur ist deshalb anstelle von Columbit die Rede von Niobit.


Eigenschaften von Columbit

Columbit ist der Name einer Reihe von Mischkristallen, repräsentiert durch die Vertreter

  • Manganocolumbit: Columbit-(Mn)
  • Magnocolumbit: Columbit-(Mg)
  • Ferrocolumbit: Columbit-(Fe)

Dementsprechend unterscheidet sich die Zusammensetzung:

  • Manganocolumbit: Mn2+Nb2O6
  • Magnesiocolumbit: MgNb2O6
  • Ferrocolumbit (Fe2+Nb2O6)

allesamt der Mineralklasse der Oxide zugehörig.

Der Mineraloge Friedrich August Quenstedt (1809 bis 1889) beschrieb Columbit 1877 als "das schwarze Mineral aus dem Granit von Conneticut (Haddam)". Quenstedt konkretisierte die Farbe von Columbit noch etwas detaillierter und nannte sie "pechschwarz", während sein Kollege Friedrich Hausmann (1782 bis 1859) die Farbe "eisenschwarz" nannte. Tatsächlich variiert die Farbe von Columbit zwischen reinschwarz, dunkelbraun bis dunkelgrau, teilweise auch schillernd.
Die Strichfarbe ist ebenfalls schwarz mit einem Stich ins Rötliche gehend.

Columbite kristallisieren im orthorhombischen Kristallsystem und bilden dicktafelige, prismatische Kristalle, die mitunter zu Kristallzwillingen miteinander verwachsen. Wie Carl Alexander Hartmann (1796 bis 1863) feststellte, ist die Kristalloberfläche "mitunter unregelmässig, vertical gestreift". Die Aggregate sind massig bis körnig.

Der Glanz von Columbit ist vielfältig und variiert zwischen harzartig, fettig und Diamantglanz. Die Transparenz vom Columbitkristallen ist undurchsichtig, der Bruch ist uneben bis halbmuschelig und die Spaltbarkeit ist vollkommen.

Die Mohshärte von Columbit beträgt 6 bis 6,5 auf der 10-stufigen Skala der Härte von Mineralien nach dem Mineralogen Friedrich Mohs (1773 bis 1839) bei einer Dichte von 5,1 bis 8,2 g/cm³, wobei eisenhaltiger Columbit schwerer ist als magnesium- oder manganreicher Columbit.


Entstehung und Verbreitung von Columbit

Die weltweiten Vorkommen von Columbit sind insbesondere an granitoide Pegmatite gebunden. Columbit ist nicht selten mit Mineralien wie Apatit und Turmalin vergesellschaftet.

Besonders reichhaltige Lagerstätten von Columbit existieren in Teilen Skandinaviens, im Erzgebirge/Deutschland, in Österreich, Polen, Tschechien, Niger, Nigeria, Kongo, Ruanda, Tansania, Namibia, Afghanistan, Pakistan, China, Argentinien, Brasilien, Kanada und in den USA.
In der Vergangenheit wurden regionale Columbit-Vorkommen mit ortspezifischen Namen versehen, die auf die Herkunft schließen ließen, bspw. Bodenmais-Tantatilit oder Grönlandit.


Columbit und Apatit
Columbit in Paragenese mit Apatit (Fundort: Hagendorf Süd)

Bedeutung und Verwendung von Columbit

Columbit hat sich in der Wirtschaft einen Namen gemacht, vor allem im Bereich der Elektroindustrie - unter dem Begriff Coltan. Coltan ist ein Gemenge von Mineralen, an dessen Zusammensetzung die Metalle Niob und Tantal beteiligt sind. Aufgrund der Hitze- und Säurebeständigkeit und weil Coltan als korrosionsfrei gilt, kommt das Material in zahlreichen High-Tech-Geräten zum Einsatz und gewinnt immer mehr an Bedeutung.



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Quellen:

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