Chromit
Chromit - Eigenschaften, Entstehung und Verwendung
englisch: chromite | französisch: chromite
Chromit - Chromeisenstein
Das Mineral Chromit wurde erstmals im Jahr 1797 von Nicolas-Louis Vauquelin (1763 bis 1829), einem Chemiker aus Frankreich, als Fer chromaté aluminé beschrieben, oder wie René-Just Haüy (1743 bis 1822, Mineraloge) es ausdrückt: "thonerdehaltiges chromgesäuertes Eisen".
Der Name Chromit hingegen ist dem österreichischen Mineralogen und Geologen Wilhelm Ritter von Haidinger (1795 bis 1871) zu verdanken, der die Bezeichnung Chromit aufgrund der Chromgehalte des Minerals auswählte, und das Mineral deshalb auch mit dem Synonym "Chromeisenstein" versah.
Eigenschaften von Chromit
Das Mineral Chromit ist ein Vertreter der Mineralklasse der Oxide bestehend aus FeCr2O4.
Die Farbe von Chromit ist vorwiegend schwarz, selten auch dunkelbraun bis dunkelgrau und im Dünnschliff braun bis rotbraun (Rosenbusch, 1885).
Die Strichfarbe von Chromit ist schwarzbraun.
Chromit kristallisiert im kubischen Kristallsystem, oktaedrische Kristalle sind jedoch rar. Die Aggregate sind vielmehr klumpig-massig und körnig, wie z.B. beim Kugelchromit.
Chromit ist aufgrund der Metallbeimengungen von metallischem Glanz, die Transparenz ist undurchsichtig. Das Chrommineral weist einen unebenen, muscheligen Bruch auf, die Spaltbarkeit ist nicht vorhanden.
Die Mohshärte beträgt 5,5 auf der 10-stufigen Skala der Härte von Mineralien nach dem Mineralogen Friedrich Mohs (1773 bis 1839) bei einer Dichte von 4,1 und 4,8 g/cm².
Entstehung und Verbreitung von Chromit
Chromit als Mineral magmatischen Ursprungs ist mit eines der ersten Minerale, das aus basischen und ultrabasischen, flüssigen Gesteinsschmelzen im Erdinneren kristallisiert.
Begleitminerale von Chromit sind neben Kämmererit, Olivin auch Peridotit, Stichtit, Serpentin und Magnetit. Mitunter ist Chromit mit helleren Mineralen vergesellschaftet, infolgedessen das Mineral gescheckt erscheint (Leopardenerz).
Bedeutende Chromit-Vorkommen wurden in Norwegen; Finnland; Insel Unst/Groß Britannien; Frankreich; Bardo/Polen; Kraubath an der Mur/Österreich; Ural und Altai/Russland; Banater Gebirge/Rumänien; Novara/Italien; Troodos/Zypern; Serbien; Albanien; Mazedonien; Türkei; Iran; Südafrika; Simbabwe; Indien; Philippinen; Brasilien; Neufundland/Kanada; New Jersey, Kalifornien, Pennsylvania, North Carolina/USA bestätigt.
Ähnliche Mineralien
Die Gefahr der Verwechslung besteht der Farbe wegen insbesondere mit Magnetit und Franklinit.
Bedeutung und Verwendung von Chromit
Chromit ist ein bedeutendes Erzmineral zur Gewinnung von Chrom.
Nachweis von Chromit
Chromit fluoresziert nicht und zeichnet sich durch seine Hitzebeständigkeit aus. Das Mineral ist nicht in Säuren löslich. Im Vergleich zum Magnetit ist der Magnetismus schwächer ausgeprägt.
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Quellen:
⇒ Haüy, R. J. (1810): Lehrbuch der Mineralogie. Vierter Theil
⇒ Haidinger, W. (1845): Handbuch der Mineralogie, enthaltend die Terminologie, Systematik, Nomenklatur und Charakteristik der Naturgeschichte des Mineralreichs
⇒ Rosenbusch, H. (1885): Chromit. IN: Mikroskopische Physiographie der Mineralien und Gesteine: Mikroskopische Physiographie der petrographisch wichtigen Mineralien
⇒ Pellant, C. (1994): Steine und Minerale. Ravensburger Naturführer. Ravensburger Buchverlag Otto Maier GmbH
⇒ Bauer, J.; Tvrz, F. (1993): Der Kosmos-Mineralienführer. Mineralien Gesteine Edelsteine. Ein Bestimmungsbuch mit 576 Farbfotos. Gondrom Verlag GmbH Bindlach
⇒ Korbel, P.; Novak, M. und W. Horwath (2002): Mineralien Enzyklopädie, Dörfler Verlag
⇒ Medenbach, O.; Sussieck-Fornefeld, C.; Steinbach, G. (1996): Steinbachs Naturführer Mineralien. 223 Artbeschreibungen, 362 Farbfotos, 250 Zeichnungen und 30 Seiten Bestimmungstabellen. Mosaik Verlag München
⇒ www.mindat.org - chromite