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Pink Star Diamant alias Steinmetz Pink



Diamanten zählen zu den wertvollsten Edelsteinen der Welt. Fernab der bekannten kristallklaren, weißen Diamanten weisen Diamanten ein breites Farbspektrum auf. Neben roten, grünen, gelben, blauen, braunen, violetten, grauen und orangefarbenen Diamanten gibt es auch pinke Diamanten. Einer der kostbarsten unter allen pinken Diamanten ist der Pink Star Diamant.



Der Name Pink Star Diamant

Pink Star Diamant, Steinmetz Pink und The Pink Dream – allesamt Namen für ein und denselben pinken Diamanten.

Der Grund für die Namensvielfalt des Pink Star Diamanten: häufige Besitzerwechsel und damit verbundene Namensneugebungen.

Der erste Name, unter dem der pinke Diamant zu Weltruhm gelangte, war Steinmetz Pink. Namenspate ist die gleichnamige Steinmetz Group**, die sich einen Namen als Diamantenhändler gemacht hat und welcher die Bearbeitung bzw. der Schliff des Rohdiamanten anvertraut wurde.

Bis zum Jahr 2007 wurde der pinke Diamant offiziell unter der Bezeichnung „The Steinmetz Pink Diamond“ geführt, aber alsbald von seinem neuen Besitzer, Isaac Wolf, in „The Pink Star Diamond“ umgetauft – bezugnehmend auf die Farbe des Diamanten.


Farbe, Gewicht, Reinheit und Schliff des Pink Star Diamanten

Die Farbe des Diamanten Pink Star

Die Farbe vom Pink Star Diamanten wird als ein Fancy Vivid Pink beschrieben.

In der Welt der Diamanten hat es sich eingebürgert, Diamanten in weiße und farbige Diamanten, sogenannte Fancy Diamanten, zu unterscheiden.
Auch wenn weiße Diamanten einen mehr oder weniger deutlichen Hauch von Blau oder Gelb aufweisen können, ist der Unterschied zu richtig farbigen Diamanten im direkten Vergleich offensichtlich. Die Farben von Fancy Diamanten sind wesentlich kräftiger und gesättigt.

Dennoch wird die Intensität der Farbe von Fancy Diamanten eingehend betrachtet und anhand einer Skala genauer analysiert und definiert. Daraus resultierend ergibt sich eine Kategorisierung, die farbige Diamanten stufenweise beginnend von blassen über helle und dunkle bis hin zu lebhaften, farblich kräftigen Tönen unterscheidet.

Das Pink des Pink Star Diamanten ist demnach von höchster Güte und zeichnet sich durch eine kräftige, strahlende Farbe aus.
Eine weitere Besonderheit ist, dass die Farbe des Pink Star Diamanten natürlichen Ursprungs ist und der Diamant keinerlei Behandlung zur Farbveredelung unterzogen wurde.


Das Gewicht des Pink Star Diamanten

Als der pinke Rohdiamant 1999 entdeckt wurde, betrug das Gewicht des Diamanten 132,5 Karat (= 26,5 g). Nachdem der Stein geschliffen wurde, bringt der Diamant das heute noch aktuelle Gewicht von 59,60 Karat (11,92 g) bei den Maßen 2,69 cm x 2,06 cm auf die Waage – ein Materialverlust von über 50 Prozent gegenüber dem Ausgangsgewicht des pinken Diamanten. Trotzdem ist der Pink Star Diamant ein Rekorddiamant, denn der pinke Diamant hält den Titel des größten Diamanten der Welt in der Farbe Fancy Vivid Pink.


Die Reinheit des Pink Star

Außergewöhnlich ist auch die Reinheit des Pink Star Diamanten. Diamanten können genau wie andere Edelsteine und Mineralien Unreinheiten, Risse oder Einlagerungen aufweisen, die sich insbesondere auf die Brillanz – das Farbspiel im Licht – störend auswirken.
Aus diesem Grund wird bei der Bewertung der Qualität von Diamanten die Reinheit detailliert aufgeschlüsselt.

 

Die Reinheit des Pink Star Diamanten wird als IF angegeben, d.h. selbst unter 10-facher Vergrößerung sind weder Einschlüsse noch Fehler im Diamanten zu erkennen.


Der Schliff vom Pink Star Diamanten

Für den Pink Star Diamanten wurde ein mixed oval brilliant cut gewählt.

Der Schliff vereint die ovale Grundform in der Aufsicht mit der für den Brillantschliff typischen spitz zulaufenden Unterseite. Die zahlreichen Facetten dieses Schliffs reflektieren das Licht und sorgen dafür, dass die Farbe des Diamanten und deren Nuancen optimal betont werden.


Berühmte pinke Diamanten

Pinke Diamanten gelten als eine Seltenheit unter farbigen Diamanten. Dennoch werden immer wieder pinke Diamanten von erstaunlicher Größe entdeckt.

Der größte pinke Diamant der Welt trägt den Namen Darya-i-Nur mit 186 Karat, gefolgt vom zweigrößten pinken Diamanten – Nur-ul-Ain – mit einem Gewicht von 60,3 Karat. Der Pink Star Diamant ragiert auf Platz 3 der größten Diamanten der Welt und belegt Platz 1 der größten Diamanten in der Farbgebung Fanvy Vivid Pink.

Weitere Beispiele von pinken Diamanten:



Die Geschichte des Pink Star Diamanten

Es wird das Jahr 1999 geschrieben, als in einer Diamantenmine in Südafrika ein 132,5 Karat schwerer, pinker Diamant zutage gefördert wurde. Betreiber der Diamantenmine ist der in Luxemburg ansässige Diamantenproduzent De Beers, der genaue Angaben zum Fundort verborgen hält.

Kurze Zeit später wurde der Rohdiamant nach Genf in die Schweiz zur Steinmetz Group überführt, die sich mit dem Schliff des Diamanten befasste. Insgesamt gingen 20 Monate ins Land, bis aus dem ursprünglichen Diamanten ein perfekt auf den Stein zugeschnittener Schliff vollbracht war. Infolge der Bearbeitung ging über die Hälfte des einstigen Gewichts des pinken Diamanten verloren. Dennoch wird der Massenverlust billigend in Kauf genommen, erhöht sich durch den Schliff der Wert des Diamanten ungemein. Der Anteil des Schliffs am Preis eines Diamanten schwankt zwischen 40 und 60 Prozent, abhängig von der Qualität des Schliffs: sauber gearbeitete Facetten, die einander nicht überlagern und die Harmonie der Schleifflächen zueinander.

Nach der Fertigstellung des Pink Star Diamanten, damals noch unter dem Namen Steinmetz Pink, wurde der pinke Diamant im Jahr 2003 erstmals der Weltöffentlichkeit in Form eines Kettenanhängers präsentiert.

Anschließend ging der Diamant Steinmetz Pink nach Washington/USA und wurde dort zusammen mit anderen Diamanten, die Geschichte schrieben, im Nationalmuseum für Naturgeschichte** im Rahmen der Ausstellung „The Splendor of Diamonds“ vorgeführt. „Die Pracht der Diamanten“ zeigte neben dem Steinmetz Pink Diamanten auch den De Beers Millennium Star (weißer Diamant, 203,04 Karat), The Alnatt Diamond (gelber Diamant, 101,29 Karat), The Heart of Eternity (blauer Diamant, 27,64 Karat), The Pumpkin Diamond (orangefarbener Diamant, 5,54 Karat), The Ocean Dream (blau-grüner Diamant, 5,51 Karat) sowie The Moussaieff Red (roter Diamant, 5,11 Karat).

Dem folgend ging der pinke Diamant nach London/England auf die Reise ins Naturhistorische Museum** und wurde von Juli 2005 bis Februar 2006 gezeigt.

Der weitere Verbleib des pinken Diamanten weist einige Lücken auf. Als gesichert gilt die Tatsache, dass der Diamant Steinmetz Pink 2007 von der Steinmetz Group an einen anonymen Käufer veräußert wurde, der den wertvollen Stein in Pink Star umbenannte. Sechs Jahre später wurde der Diamant erneut zum Verkauf im Zuge einer Auktion angeboten.

Schätzungen gingen im Vorfeld davon aus, dass bei der Versteigerung eine Summe von 44 Mio. US-Dollar realistisch wäre. Doch die Experten sollten unrecht behalten. Tatsächlich wurde der Diamant für 83,2 Mio. US-Dollar von Isaac Wolf**, ein im Diamantengeschäft tätiger Unternehmer, ersteigert.

Ein Tag, der mit Spannung erwartet wird, ist der 4 April 2017. Wieder mal wird der pinke Diamant auf einer Auktion unter der Federführung von Sotheby´s** zum Verkauf angeboten. Erwartet wird, dass der pinke Diamant mindestens 60 Mio. US-Dollar erzielen wird.

Update 4. April 2017: Die Schätzungen wurden wider Erwarten übertroffen. Der pinke Diamant Pink Star kam für die Rekordsumme von 71,2 Mio. US-Dollar unter den Hammer. Der Käufer: Chow Tai Fook**; ein Unternehmen, das sich unter anderem auf den Handel mit Juwelen spezialisiert hat.


Auch interessant:
Der Brillantschliff - Der klassische Diamantschliff
Edelsteine und Mineralien als Wertanalge
Farbedelsteine


Quellen:
- www.sothebys.com - The Pink Star: One of the World´s great natural treasures
- www.sothebys.com - The Pink Star - A true masterpiece of nature
- www.si.edu
- www.telegraph.co.uk

⇒ Bank, H. (1992): Diamanten. Pinguin-Verlag Innsbruck
⇒ Bauer, J.; Tvrz, F. (1993): Der Kosmos-Mineralienführer. Mineralien Gesteine Edelsteine. Ein Bestimmungsbuch mit 576 Farbfotos. Gondrom Verlag GmbH Bindlach
⇒ Medenbach, O.; Sussieck-Fornefeld, C.; Steinbach, G. (1996): Steinbachs Naturführer Mineralien. 223 Artbeschreibungen, 362 Farbfotos, 250 Zeichnungen und 30 Seiten Bestimmungstabellen. Mosaik Verlag München
⇒ Pellant, C. (1994): Steine und Minerale. Ravensburger Naturführer. Ravensburger Buchverlag Otto Maier GmbH
⇒ Schumann, W. (1992): Edelsteine und Schmucksteine: alle Edel- und Schmucksteine der Welt; 1500 Einzelstücke. BLV Bestimmungsbuch, BLV Verlagsgesellschaft mbH München*
⇒ Schumann, W. (1991): Mineralien Gesteine – Merkmale, Vorkommen und Verwendung. BLV Naturführer. BLV Verlagsgesellschaft mbH München

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Letzte Aktualisierung: 26. März 2020




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