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Industrieminerale



Flußspat, Schwerspat, Kaolin, Quarz und Gips sind nur einige von vielen Mineralen, die im Alltag des Menschen als Rohstoff für die Herstellung zahlreicher Produkte unabdingbar sind: Industrieminerale.



Definition Industrieminerale

Industrieminerale werden weder im deutschen Bundesberggesetz noch im österreichischen Mineralrohstoffgesetz definiert.

Dennoch werden unter dem Begriff Industrieminerale jene mineralischen, nichtmetallischen Rohstoffe einheitlich zusammengefasst, die in diversen Industriezweigen eingesetzt und verarbeitet werden, dabei aber nicht der Gewinnung von Energie oder Edelmetallen dienen.


Industrieminerale


Von Industriemineralen sind nichtmetallische Mineralgemenge – sogenannte Industriegesteine wie zum Beispiel Kalkstein, Basalt, Granit, Quarzit oder Schiefer – zu unterscheiden.

Feldspat, Fluorit (Flußspat), Baryt (Schwerspat), Dolomit, Gips, Magnesit, Schwefel, Calcit, Talk, Quarz, Glimmerminerale, Aragonit, Perlit, Zeolithe, Salz sowie Tonminerale wie Kaolin, Bentonit, Vermiculit und Montmorillonit werden unter anderem zu den Industriemineralen gezählt.

Bedeutung von Industriemineralen

Industrieminerale sind insbesondere für wirtschaftliche Zwecke bedeutend. Auch wenn der Mensch nicht wissentlich mit Mineralen im Alltag zu tun, sind Minerale, speziell Industrieminerale unverzichtbar. Den Angaben vom Bayerischen Staatministerium für Wirtschaft zufolge verbraucht jeder Bundesbürger 625 kg Industrieminerale im Jahr (siehe Beispiele weiter unten im Text).

Während Deutschland den Bedarf an Industriemineralen weitgehend durch inländische Lagerstätten decken kann, sind die Schweiz und Österreich auf Importe angewiesen. Entsprechende Abbaugebiete von Industriemineralen sind aufgrund der Entstehung der Erde nicht flächendeckend gleich verbreitet bzw. nicht in abbauwürdigen Verhältnissen vorhanden.

Verwendung von Industriemineralen

Die Nutzung von Mineralen zu industriellen Zwecken basiert auf den chemischen und physikalischen Eigenschaften von Mineralen (z.B. Härte, Farbe, Lichtbrechung).

So werden aus vielen Mineralen farbige oder weiße Pigmente gewonnen, die bspw. in Farben und Lacken Einsatz finden. Ob ein Mineral als Pigment geeignet ist, lässt sich anhand der Strichfarbe bestimmen.

Andere Minerale werden der Dichte wegen verwendet, wie Baryt als Zuschlagstoff für Barytpapier in der Fotographie.

Unverzichtbar aufgrund der Härte werden Minerale auch als Schleif- und Poliermittel eingesetzt – Quarz in Zahnpasta oder Scheuermilch; Korund, Moissanit und Diamant für Sägeblätter.
Quarzuhren und andere Oszillatoren basieren auf der Piezoelektrizität von Quarz.

Calcit und Islandspat werden in der optischen Industrie als Linsen der Lichtbrechung wegen eingesetzt.

Minerale mit besonders hohen Schmelzpunkten (z.B. Quarz und Feldspat) sind als Rohstoffe für Keramik oder die Glasherstellung sowie für Lasuren und feuerfeste Alltagsgegenstände begehrt.

Wieder andere Minerale sind nützliche Kationenaustauscher. Die Minerale der Zeolith-Gruppe werden als Wasserenthärter (z.B. in Waschpulver) eingesetzt, als Geruchsbinder verwendet oder um Schadstoffe zu filtern – wie bspw. nach radioaktiven Unfällen oder bei Dekontaminationen von Schwermetallen.

Auch für die Gewinnung von Säuren, als Füllstoff für Kunstharz, Latex, Bodenhilfsstoff und nicht zuletzt sind auch als Edelsteine für die Verarbeitung zu Schmucksteinen sind Minerale als Industrieminerale im Gebrauch.


Auch interessant:


Quellen:
www.bvkr.de
www.v-r-b.de
www.stmwivt.bayern.de
www.ima-europe.eu
www.geologie-ist-alles.at
www.bmwfj.gv.at

Letzte Aktualisierung: 19. Oktober 2021




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