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Pazifischer Feuerring



Die vulkan-und erdbebenreichste Region der Erde befindet sich an den Grenzen des Pazifischen Ozeans – entlang des Pazifischen Feuerrings, auch Pazifischer Feuergürtel genannt.



Die Lage des Pazifischen Feuerrings

Der Pazifische Feuerring verbindet auf einer Strecke von etwa 40.000 km die Anrainerstaaten des Pazifiks in Ostasien, dem westlichen Teil Nord-, Mittel- und Südamerikas sowie Australien einschließlich vorgelagerter Inseln und Teilen der Antarktis.

Im Uhrzeigersinn verlaufend werden Nordaustralien, Neuseeland, südpazifische Staaten wie Tonga und Samoa mit den asiatischen Ländern Indonesien, Malaysia, den Philippinen, Taiwan, den Inseln Japans, Russland (Kurilen, Kamtschatka) über die amerikanischen Aleuten mit Nordamerika (Kanada; Alaska und Westküste der USA) weiter fortgesetzt mit Mittel- und Südamerika sowie Bereichen der Antarktis erfasst.

Der Pazifische Feuerring: Vulkane, Erd- und Seebeben

Aufgrund der Lage im System der kontinentalen und ozeanischen Platten der Erde ist der Pazifische Feuerring Schauplatz häufig auftretender Vulkanausbrüche, See- und Erdbeben.
Allein im Bereich des Pazifischen Feuerrings werden 75 % der globalen Vulkanaktivitäten verzeichnet; im Vergleich dazu werden im Mittelmeerraum 5 % der weltweiten vulkanischen Ausbrüche registriert. Auch die 90 %-ige Häufigkeit aller auf der Erde verbuchten Erd- und Seebeben in den angrenzenden Pazifikländern ist sehr hoch, ebenso wie die Intensität auf der Richterskala von Bedeutung ist.

Zuletzt erreichte das Überschiebungsbeben in Japan vom 11. März 2011 eine Stärke von 8,9; dadurch wurde zudem ein zehn Meter hoher Tsunami (Flutwelle) ausgelöst, der von der Ostküste kommend landeinwärts hunderte von Metern im japanischen Inland überspülte. Im Vergleich dazu wurde beim Erdbeben vom 26. Dezember 2004 im Indischen Ozean eine Stärke von 9,1 erreicht; die Flutwellen waren bis zu sechs Meter hoch.

Erklärung des Pazifischen Feuerrings: Plattentektonik

Die Ursache für die Entstehung der Vielzahl an Erdbeben und die Existenz zahlreicher Vulkane im Pazifischen Feuergürtel sind Bewegungen ozeanischer und kontinentaler Platten.

Sowohl die Kontinental- als auch Ozeanplatten – die Bestandteil der sogenannten Lithosphäre sind - bestehen aus aneinander liegenden Platten, die auf einer halbplastischen Schicht des oberen Erdmantels (sogenannte Asthenosphäre) schwimmen. Da die Asthenosphäre nicht starr ist, werden die Platten auf verschiedene Weise aufeinander zu bewegt – subduzierend (abtauchend), obduzierend (auf- oder überschiebend) oder aneinander vorbeigleitend. Gebirge und deren anhaltende Hebungen, Vulkane und Faltungen, See- und Erdbeben sind dabei wahrnehmbarer Ausdruck der Bewegung und Instabilität der Platten.

Zeugnisse der Plattenbewegungen im Pazifischen Feuerring sind z.B. die Vulkane Popocatepetl und Mount Saint Helens; die Inseln Tonga, Aleuten, Kurilen, Kamtschatka und Japan sowie der Gebirgszug der Anden.

Der Motor für die Dynamik der Platten sind ständig vorhandene Konvektionsströme. Dabei bilden die warmen Phasen der Asthenosphäre mit den kalten Phasen der Lithosphäre einen Kreislauf.
Anschaulich erklärbar sind Konvektionsströme am Beispiel Kochtopf und Herd: die Herdplatte erhitzt das im Kochtopf befindliche Wasser. Zunächst erfolgt die Erwärmung vom Boden des Topfes, wobei das Wasser von unter her nicht nur wärmer wird, gleichzeitig auch eine geringere Dichte aufweist. Das an der Oberfläche befindliche Wasser hingegen ist kälter und schwerer, sinkt nach unten. Letztlich sind es temperaturbedingte Dichteunterschiede, die bei andauernder Erhitzung zur Zirkulation des Wassers resp. in der Asthenosphäre führen. Allerdings verhindert der „Deckel“ der Lithosphäre, dass sich die Konvektion einstellt bzw. es einen Ausgleich gibt; stattdessen wird stetig für Abkühlung von oben gesorgt und die Bewegung in der Asthenosphäre am Laufen gehalten.

Damit einhergehend wird bereits verfestigtes Krustenmaterial eingeschmolzen, neues Magma wird gebildet oder mit bestehenden Magmen vermischt; mitunter werden Gesteine durch die hohen Temperaturverhältnisse im Gefüge verändert (Metamorphose), wenn nicht sogar die Einschmelzung erfolgt, die in Extremfällen auch zur Aufschmelzung in Gänze oder Teilen (d.h. zu Magma) führt.


Siehe auch:
Zeolithe - Minerale im Einsatz gegen Radioaktivität
Alfred Wegener und seine Theorie der Kontinentalverschiebung
Kreislauf der Gesteine


Quellen:
- http://geofon.gfz-potsdam.de - Übersicht aktueller seismischer Aktivitäten auf der Erde
- www.heute.de - 11. März 2011
- http://earthquake.usgs.gov - Earthquake Glossary - Ring of Fire
- www.teara.govt.nz - Pacific Ring of Fire
- http://geography.about.com - Ring of Fire - Matt Rosenberg: Home to Earthquakes and Volcanoes of the Earth

Letzte Aktualisierung: 25. Oktober 2021




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