Mondsteine zählen zu den zurückhaltenden, unauffälligen Steinen, deren Schönheit und Eleganz oftmals erst auf den zweiten Blick deutlich wird. Das Besondere an Mondsteinen ist die milchig-trübe Grundfarbe, die je nach Lichteinfall bläulich schimmert und aufgrund der Farbe an den Mond erinnert.
Mondsteine werden in der Mineralogie der Feldspatgruppe zugeordnet, die eine Reihe von zahlreichen Mineralien umfasst; darunter bspw. Adular, Amazonit, Labradorit, Albit, Bytownit und Orthoklas. Mondstein wiederum ist eine Varietät von Orthoklas.
Eigenschaft | Beschreibung |
---|---|
Chemische Zusammensetzung | K(AlSi3O8) |
Mineralklasse | Silikatmineral |
Glanz | seidig bis perl- und glasartig |
Transparenz | durchscheinend bis undurchsichtig |
Bruch | uneben, spröde, muschelig |
Spaltbarkeit | vollkommen |
Mohshärte | 6 bis 6,5 |
Dichte | 2,56 bis 2,58 g/cm³ |
Die Mehrheit aller Mondsteine ist von seidig-weißer Farbe mit einem dezent bläulich-weißem Schimmer und milchig-trübem Charakter.
Farblose Mondsteine hingegen sind selten, während Mondsteine in Orange, Rosa, Grau, Grün und Braun durchaus üblich sind und deren gemeinsames Merkmal der mondscheinähnliche Schimmer auf der Oberfläche des Minerals ist.
Nicht jeder Mondstein, der als Mondstein angeboten wird, ist ein echter Mondstein. Insbesondere wenn phantasievolle Zusätze den Namen Mondstein ergänzen und auf die besondere Herkunft verwiesen wird, ist Vorsicht geboten. Die folgenden Beispiele zeigen die populärsten Handelsnamen von Nicht-Mondsteinen, die als vermeintlicher Mondstein zwecks Wertsteigerung der tatsächlichen Mineralien verkauft werden:
Dahingegen bestehen Imitationen aus Glas oder Zirkonia.
Mondsteine werden bevorzugt in Glattschliffen gehalten, um die Farbe und den seidig-mondlichtartigen Schimmer der Steine zu betonen. Nicht zuletzt gestalten sich facettenreiche Schlliffe aufgrund des splitternden Charakters beim Schleifen von Mondsteinen ungünstig; der Materialverlust ist zu hoch und das Mineral zu empfindlich.
Glattschliffe zeichnen sich durch das Fehlen von Facetten – Schleifflächen, an denen das Licht reflektiert wird – aus. Die Oberfläche der Steine ist glatt poliert, wenn auch erhoben und nicht flach. Für die Herstellung von Schmuck hat sich vor allem der Cabochonschliff etabliert, der eine gewölbte Oberseite aufweist und an der Unterseite glatt ist. Klassische Cabochons sind oval. Die modernen Cabochonschliffe orientieren sich an der Formenvielfalt von Facettenschliffen, sodass tropfenförmige Cabochons (Tropfencabochon), Marquise- bzw. Navettecabochons, runde Cabochons und quadratische Cabochons (Kissencabochons) auch bei Mondsteinen Anwendung finden.
Die Farbe von Mondsteinen harmoniert mit vielen Materialien, sowohl Silber, Weißgold, Gelbgold als auch Roségold kommen zum Einsatz, wobei die Designs von Mondsteinschmuck zurückhaltend, minimalistisch gehalten sind und der Mondstein als Solitär im Vordergrund steht.
Bei leichten Verschmutzungen genügt ein feuchtes, weiches Tuch, um Mondstein-Schmuck zu reinigen. Auf die Reinigung im Ultraschallbad sollte wegen der Neigung zum Splittern bei Mondsteinen verzichtet werden.
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Quellen:
- Schumann, W. (1992): Edelsteine und Schmucksteine: alle Edel- und Schmucksteine der Welt; 1500 Einzelstücke. BLV Bestimmungsbuch, BLV Verlagsgesellschaft mbH München
- Medenbach, O.; Sussieck-Fornefeld, C.; Steinbach, G. (1996): Steinbachs Naturführer Mineralien. 223 Artbeschreibungen, 362 Farbfotos, 250 Zeichnungen und 30 Seiten Bestimmungstabellen. Mosaik Verlag München
- Bauer, J.; Tvrz, F. (1993): Der Kosmos-Mineralienführer. Mineralien Gesteine Edelsteine. Ein Bestimmungsbuch mit 576 Farbfotos. Gondrom Verlag GmbH Bindlach
⇒ Okrusch, M. und S. Matthes (2009): Mineralogie: Eine Einführung in die spezielle Mineralogie, Petrologie und Lagerstättenkunde. Springer Verlag Berlin Heidelberg
⇒ Schumann, W. (2017): Edelsteine und Schmucksteine. Alle Arten und Varietäten. 1900 Einzelstücke. BLV Bestimmungsbuch, BLV Verlagsgesellschaft mbH München
Letzte Aktualisierung: 20. Oktober 2021